Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Kein Ende in Sicht

30.09.14 12:30 Uhr

Kein Ende in Sicht | finanzen.net

Der Euro befindet sich seit Monaten auf Talfahrt.

Durch die lockere Zinspolitik der US-Notenbank nimmt die Nachfrage nach der Gemeinschaftswährung tendenziell eher ab. Vor allem im Verhältnis zum US-Dollar fällt dieses besonders auf, da die Anleger in den USA von einer eher früher als später einsetzenden Zinswende nach oben ausgehen. Genau diese Konstellation dürfte dem Euro vorerst keinesfalls auf die Beine helfen. EZB-Chef Draghi hat erst jüngst noch einmal bekräftigt, dass er alles tun wolle, um eine Deflation zu verhindern. Mit anderen Worten: Die Zinsen dürften hierzulande noch für einen längeren Zeitraum auf dem aktuell historisch niedrigen Niveau bleiben. Eine Erholung im Währungspaar Euro gegenüber dem US-Dollar wäre daher auch nur von kurzfristiger Natur, mittelfristig sollte sich die Gemeinschaftswährung eher noch weiter nach unten orientieren.

Mehrheit der Anleger aktuell eher kurzfristig eingestellt

War der DAX noch bis Mitte September im "Feiermodus", macht sich allmählich etwas Ernüchterung breit. Hintergrund sind erneut aufflammende Krisenängste. Daneben sorgen aber zum Wochenauftakt auch schwächere Konjunkturdaten für Zurückhaltung unter den Anlegern. Damit wird deutlich, dass momentan viele Akteure eher kurzfristig orientiert agieren und dem Index momentan noch keinen weiteren, langfristigen Anstieg zutrauen. Genau diese Einstellung sollte aber vorerst weitere Erholungstendenzen immer wieder im Bereich des bisherigen Allzeithochs bzw. bereits schon darunter in sich zusammenfallen lassen. Momentan scheint aber der Druck nach unten wieder etwas zuzunehmen, so dass ein abermaliger Rücksetzer bis zum Tief von Ende Juli bei rund 8.900 Punkten kein unwahrscheinliches Szenario ist.

"Krise" auch beim Ölpreis...

Das "Krise" nicht unbedingt mit "steigender Ölpreis" gleichzusetzen ist, zeigt der Verlauf der vergangenen Monate. So fällt der Ölpreis weiter nach unten und zeigt sich damit von dem einen oder anderen Konfliktherd. Vielmehr scheint das hohe Angebot an Öl auf dem Preis zu drücken. Selbst die Ankündigung der OPEC, dass man die Förderquoten senken möchte, konnte nur einen sehr kurzfristigen Effekt erzielen. Insgesamt zeigt die Richtung daher aktuell weiter nach unten, eine Trendwende nach oben ist momentan nicht auszumachen.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.