Bieten die Euro-Ängste eine Gelegenheit?
Nachdem die Probleme um die so genannten PIIGS-Staaten ...
... (Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) in den letzten Monaten etwas in den Hintergrund gerückt waren, sind sie aktuell wieder besonders präsent. Die Tatsache, dass beispielsweise Portugal die baldige Inanspruchnahme von EU-Hilfen noch ablehnt, kann die Märkte nicht beruhigen. Schließlich hatten zuvor auch Griechenland und zuletzt Irland diese Unterstützung zunächst abgelehnt. Und so spekulieren die Akteure, welches Land wohl das nächste sein wird, das unter den europäischen „Rettungsschirm“ schlüpft.
Portugal schon zum Teil eingepreist?
Wie so oft, wenn es Reaktionen am Markt gibt, fallen diese meist etwas „üppiger“ aus, als es eigentlich zunächst sein müsste. Man schießt also gerne etwas über das Ziel hinaus, um dann in der Folge wieder zurückzurudern. Auch beim Thema PIIGS könnte dies aktuell wieder der Fall sein. Wie stark die (Über-)Reaktion derzeit ist, lässt sich sehr schön an der Rendite der spanischen 10-Jahres-Anleihen ablesen, die mittlerweile auf klar über fünf Prozent nach oben geschnellt ist. Es bleibt aber abzuwarten, ob sich die Situation nach dem Rückgang am Aktienmarkt zum Wochenauftakt im weiteren Verlauf wieder etwas entspannt.
Euro weiter auf Talfahrt
Die Diskussion um die Euroland-Krise hat den noch bis Anfang November deutlich festeren Euro wieder in den Keller geschickt. Auch wurde mittlerweile der mittelfristige Aufwärtstrend unterschritten, so dass nun auch ein Unterschreiten von 1,30 US-Dollar nicht mehr ausgeschlossen ist. Interessanterweise dürfte sich die Eurotalfahrt für die exportorientierten, heimischen Unternehmen nicht negativ auswirken, da damit deutsche Produkte im Ausland günstiger werden. Es bleibt abzuwarten, wann sich diese Erkenntnis bemerkbar macht und dann wieder für eine Gegenreaktion nach oben sorgt.
Sicherheit weiter gefragt!
Während die Akteure an den Aktienmärkten mittlerweile fast schon etwas hektisch reagieren, ist der Trend zu Gold und Silber nach wie vor auszumachen. So konsolidieren die beiden Edelmetalle nach der steilen Rally der vergangenen Monate und bauen damit kurzfristige Überhitzungstendenzen ab. Damit werden die Kurse aber allmählich auch wieder interessant. Insofern sollte man Gold, vor allem aber auch Silber, aktuell auf der Beobachtungsliste behalten.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.