Auf Unterstützungen achten
Die Sommerflaute hat sich in diesem Jahr wieder richtig bemerkbar gemacht.
Zu den dünneren Umsätzen und der Fokussierung auf andere Interessen abseits der Börse kommt in diesem Jahr aber noch die Zurückhaltung der Akteure aufgrund der Ängste um die weitere Entwicklung der US-Konjunktur hinzu. Vor allem die letzten Daten sorgen weiterhin für ein defensives Verhalten, so dass es aktuell etwas an der Fantasie fehlt, warum man sich mittelfristig klar positionieren soll. Während die Quartalszahlensaison abgehakt ist, diese allerdings durchaus gute Ergebnisse hervorgebracht hat, ist es die Wirtschaftsentwicklung der Vereinigten Staaten, die etwas auf das Gemüt und damit auch auf die Kauflaune der Anleger drückt.
Kosten sparen = Stellen streichen?
Allerdings haben die Quartalsergebnisse auch gezeigt, dass das Thema Kosteneinsparungen ein wesentlicher Punkt war, der zum Ergebnis beigetragen hat. Dies könnte vorerst weiter ein Thema bleiben, auf das die Akteure aktuell achten. Während die Konjunkturaussichten aktuell belasten, sorgen Fusionsspekulationen für Fantasie. Allerdings sind Kosteneinsparungen auch immer wieder mit Stellenstreichungen verbunden, weshalb es nicht überrascht, dass ein nachhaltiger Aufschwung am US-Arbeitsmarkt bislang ausgeblieben ist.
Vorsicht vor dünnen Umsätzen
Bei all den Sorgen, Ängsten und auf der anderen Seite Fantasien ist es nicht verwunderlich, dass sich der eine oder andere Anleger lieber vornehm zurückhält. So will sich derzeit nicht wirklich jemand weit aus dem Fenster lehnen und mehr Risiko eingehen als unbedingt nötig ist. Was zur Folge hat, dass die Umsätze mager sind. Dies kann allerdings dazu führen, dass ansonsten kleinere Bewegungen verstärkt werden. Solange damit noch keine nachhaltigen Signale ausgelöst werden, ist dies noch nicht Besorgnis erregend. Würden allerdings durch eine kurzfristige Überreaktion in Verbindung mit dünnen Umsätzen Signale generiert, sieht die Situation etwas anders aus. Insofern sollte man aktuell die Unterstützungen bei DAX (5.900 Punkte), Nikkei (9.000 Punkte) und Dow Jones (ca. 9.700 Zähler) etwas im Auge behalten, da ein Ausbruch nach unten dann durchaus Volumen anziehen kann.
Die Sache mit dem Depotmix ...
Vom konjunkturellen Aufschwung profitieren allerdings nicht nur die Aktienkurse. Auch beispielsweise Silber oder Öl sind nicht unabhängig vom Wirtschaftsverlauf, was unter anderem erklärt, weshalb Silber nach wie vor seitwärts und Öl zuletzt wieder rückläufig tendiert. Eine Long-Position bei dem einen oder anderen Rohstoff ist auch immer zum Teil eine Positionierung auf den konjunkturellen Verlauf. Insofern kann es etwas blauäugig sein, sich den einen oder anderen Rohstoff ins Depot zu mischen, um sich vom Verlauf der Aktienindizes etwas unabhängiger zu machen. Vor allem bei Industriemetallen ist ein Zusammenhang klar erkennbar. Andererseits ist die Korrelation zum Aktienmarkt bei Agrarrohstoffen nicht ganz so ausgeprägt, weshalb sich hier durchaus die eine oder andere Position anbieten kann, möchte man das Marktrisiko der Dividendentitel etwas reduzieren.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.