Wichtig für Optionsscheinanleger: Volatilität!
Volatilität einer der maßgeblichsten Faktoren bei der Optionspreisbildung
Kein anderer Einflussfaktor auf den Optionspreis stiftet ähnlich Verwirrung unter den Anlegern wie die Volatilität. Die Volatilität ist neben der Preisbewegung des Basiswertes der wesentlichste Faktor für die Optionspreisberechnung. Der Stellenwert der Volatilität bei der Optionspreisbildung wird jedoch leider von vielen Anlegern unterschätzt.
Die Volatilität misst die Schwankungsbreite des Kurses des Basiswertes für Kursbewegungen innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens. Je höher die Schwankungen, desto höher die Volatilität und umgekehrt. Die Volatilität gibt dabei nicht die Richtung, sondern nur die Bandbreite der Kursschwankungen an.
Historische Volatilität
Die historische Volatilität errechnet sich aus den historischen Kursen des Basiswertes und gibt über die durchschnittliche Schwankungsbreite der Preisänderungen des Basiswertes über einen bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit Auskunft.
Da sich sowohl der Zeitraum als auch die Intervalle, die man für die Berechnung heranzieht, unterschiedlich sein können, ist die historische Volatilität keine konstante Größe.
Historische Daten eignen sich jedoch nur bedingt für Prognosen, wie sich die Schwankungsbreite der Aktienkurse in Zukunft entwickeln wird, da sich vergangenen Ereignisse nicht immer wiederholen müssen.
Andererseits kann der Anleger, sofern er der Meinung ist, dass sich die Schwankungsfreude seines Basiswertes in der Zukunft ähnlich verhalten wird, wie in der Vergangenheit, doch Schlüsse über die Heftigkeit der Preisveränderungen in der Zukunft ziehen. Nichtsdestotrotz können die historische- und die in den Optionsscheinpreis einbezogene implizite Volatilität in der Praxis weit voneinander abweichen.
Implizite Volatilität
Die implizite Volatilität entspricht der vom Markt geschätzten Volatilität, welche die erwartete Schwankungsbreite des Basiswertes bis zum Ende der Laufzeit des Optionsscheines misst. Die Volatilität ist das Resultat eines theoretischen Modells, und wie so oft bei Modellen, sind auch hier Wahrscheinlichkeiten im Spiel.
So bedeutet beispielsweise eine Volatilität von 30 Prozent, dass sich der Kurs des Basiswertes mit einer hohen Wahrscheinlichkeit innerhalb einer Bandbreite von +/- 30 Prozent bewegen wird. Üblicherweise wird die Volatilität in Prozent pro Jahr angegeben, für Optionsscheine mit abweichenden Laufzeiten muss diese Zahl entsprechend angepasst werden.
HebelprodukteReport: Walter Kozubek ist Herausgeber des HebelprodukteReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des ZertifikateReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche au