Swing Trading Short-Setups für US-Aktien am heutigen Handelstag!
Hoffnungen auf neue geldpolitische Maßnahmen seitens der US-Notenbank gaben dem Markt am gestrigen Mittwoch einen starken Auftrieb.
Werte in diesem Artikel
Der S&P500 stieg um +2,3% und der Nasdaq Composite ging mit +2,4% aus dem Handel.
EZB mit passiver Haltung
Die Mehrheit hatte ein unverändertes Zinsniveau im Vorfeld erwartet. Dem wurde die EZB gerecht, indem an der Zinsschraube nicht gedreht wurde. Allerdings gab die Notenbank auch keine Hinweise auf neue Maßnahmen. Zwar sei der Wirtschaftsausblick mit erhöhten Risiken behaftet und die Interbankenmärkte funktionieren noch immer nicht, aber die Situation wird beobachtet und die EZB ist zum Handeln bereit. Verlängert wurde dafür die Vollzuteilung bei den Refinanzierungsgeschäften. Für gewöhnlich müssen die Finanzinstitute über den Zins bieten (Zinstender) und werden nicht zu einem festen Satz voll bedient (Mengentender). Dabei wird auch infrage gestellt, ob weitere langfristige Tender (LTRO=Long Term Refinancing Operation) wie im Dezember 2011 und Februar 2012 helfen würden, weil die Probleme in der Eurozone nach Aussagen der Notenbank nicht mit der Geldpolitik zusammenhängen. Den Kauf von Staatsanleihen finanzschwacher Länder führt die EZB schon seit vielen Wochen nicht mehr durch. Das sogenannte SMP-Programm (Securities Markets Program) besteht aber weiterhin. Damit wird sich indirekt die Tür offen gehalten, wobei mit einer Reaktivierung höchstens dann zu rechnen ist, wenn die Anleihemärkte nochmals deutlich kollabieren und die Renditen von spanischen Anleihen z.B. auf über 7% schießen. Mit dieser starren Haltung soll der Druck auf die Regierungen hoch gehalten werden, damit diese Beschlüsse zur Beendigung der Krise fassen.
US-Produktivität ex Agrar fällt stärker als erwartet
Die Produktivität war im ersten Quartal auf annualisierter Basis um 0,9% rückläufig. Schätzungen gingen nur von einem 0,8%igen Rückgang aus.
Wie verhält sich die FED?
Am heutigen Donnerstag wird Notenbankchef Ben S. Bernanke vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses sprechen. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf neue geldpolitische Lockerungen. Das am Vorabend veröffentlichte Beige Book (Konjunkturbericht) impliziert eine mit moderatem Tempo wachsende Wirtschaft zwischen April und Mai. Damit zeigen sich kaum Abweichungen gegenüber der Einschätzung vom April, die noch "mäßig bis moderat" war.
Für eine positive Marktstimmung sorgten die Aussagen vom Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Dennis Lockhart. Demnach liege eine Verlängerung des 400 Mrd. USD schweren Operation-Twist-Programms auf dem Tisch. Hintergrund ist, dass er eine erhöhte Risikowahrscheinlichkeit für die US-Wirtschaft durch Europa sieht.
Heutige Ereignisse
Von Seiten der Konjunktur ist es relativ ruhig. Es stehen lediglich die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Geschätzt wird ein Wert von 380.000.
Tradingstrategie
Nach dem gestrigen Impulstag wurden sämtliche Long-Setups ausgelöst. Daher gibt es für den heutigen Handelstag kein einziges Long-Signal. Es existieren lediglich Short-Kandidaten, weil die jüngste Markterholung bei vielen Titeln zu einer Gegentrendbewegung im Abwärtstrend führte.
Tiffany & Co. (US-Kürzel: TIF): 2012 läuft schlechter als erwartet!
Tiffany&Co. ist der weltweit berühmteste Hersteller von Schmuck. Die Produktkategorie Juwelen steht für ca. 90% der Erlöse. Bereits seit 1837 existiert das Unternehmen und gilt als die exklusivste Designadresse in Übersee, welche mit ihren Produkten Vollkommenheit, Exklusivität, Energie und Intellekt versucht auszustrahlen. Verbraucher assoziieren die Marke mit hoher Qualität, exzellentem Kundenservice sowie eleganten Läden. Das Unternehmen ist global tätig, wobei die Hälfte der Umsätze in Amerika erwirtschaftet werden und davon 90% in den USA. Der Rest entfällt auf Regionen wie Asien-Pazifik (21% der Umsätze), Japan (17% der Umsätze) und Europa (12% der Umsätze). Der für Tiffany relevante Markt ist von Wettbewerb geprägt und fragmentiert. Darüberhinaus besteht für den Geschäftsverlauf eine Saisonalität, sodass rund ein Drittel des Umsatzes und die Hälfte des Nettogewinns erst im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft erzielt werden. Als Einzelhändler ist Tiffany vom globalen Wirtschaftswachstum und dem Verbrauchervertrauen abhängig.
Nach einer rückläufigen Umsatz- und Gewinnentwicklung in 2008 waren die letzten Geschäftsjahre wieder von Wachstum geprägt. Die Umsätze kletterten von 2,7 Mrd. USD auf 3,6 Mrd. USD. Gleichzeitig expandierte der Nettogewinn über die letzten drei Jahre von 232 Mio. USD auf 439,2 Mio. USD respektive 3,40 USD/Aktie. Ursprünglich sollte die gute Entwicklung in 2012 anhalten, aber Ende Mai musste das Unternehmen seine Jahresprognose etwas zurücknehmen. Statt eines Umsatzwachstums von 10% werden nun 7-8% erwartet. Der Nettogewinn soll bei 3,7-3,8 USD/Aktie (vorher: 3,95-4,05 USD/Aktie) landen. Interessant ist diese Prognosekürzung, weil das stärkste Quartal noch kommt. Verschärft sich die Konsumrückhaltung, dann sind weitere negative News nicht ausgeschlossen. Denn seit dem vierten Quartal 2011 spürt Tiffany eine gewisse Abschwächung auf seinem größten Markt Amerika.
Die Aktie bewegt sich seit Mitte März in einem intakten Abwärtstrend, der immer wieder durch kurze Gegentrendbewegungen geprägt ist. In den letzten Tagen fand eine 1-2-3-Erholung statt. Daher bildete sich im Chart ein 1234er (short) nach Jeff Cooper. Dieses Signal zeigt Aktien auf, welche ihren Abwärtstrend für exakt drei Tage unterbrechen und im Anschluss wieder fallen. Das Short-Signal wird aktiv, wenn Tiffany am heutigen Donnerstag unter 56,05 USD fällt. Bei 57,08 USD muss der Stoppkurs platziert werden.
Aktie: Tiffany & Co.
Kürzel / WKN: TIF / 872811
Signal: 1234er (Short)
Stopp-Sell: 56,04 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 57,08 USD
Zielbereich: 52 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage
Geif (US-Kürzel: GEF): Gewinndynamik überzeugt nicht!
Greif ist der weltweit führende Anbieter von Industrieverpackungen. Dabei liegt der Fokus auf Verpackungssysteme aus den Materialien Stahl, Kunststoff und Fibre. Greif selbst sieht sich als ein Produzent und Hersteller von preiswerten, aber gleichzeitig auch hochwertigen Produkten. Typische Lösungen sind Fässer aus Stahl, wie sie in der Industrie genutzt werden. Vertreten ist das Unternehmen weltweit mit 55 Fabriken, d.h. sowohl in Nordamerika als auch Europa, Afrika sowie Japan und China. Das Marktumfeld ist von einem hohen Wettbewerb geprägt, wobei es kein dominierendes Unternehmen gibt. Allerdings sorgt das auch für Druck auf die Verkaufspreise. Stahl und Harz gehören zu den wichtigen Ausgangsstoffen, sodass Greif von den Einkaufspreisen abhängig ist, ebenso wie vom wirtschaftlichen Umfeld.
Dass Greif von einem Konjunktureinbruch deutlich negativ getroffen wird, zeigten der 26%ige Umsatzrückgang und 54%ige Gewinneinbruch in 2009. Seitdem haben sich die Umsätze von 2,79 Mrd. USD auf 4,2 Mrd. USD erholt. Der Nettogewinn verbesserte sich von 110,6 Mio. USD auf 176 Mio. USD. Kürzlich kommunizierte Greif die Zahlen zum zweiten Quartal. Einerseits war das Nordamerika-Geschäft stabil, aber andererseits belasteten niedrigere Volumen und Marktdruck in Europa. Trotzdem legte der Umsatz um 4% auf 1,095 Mrd. USD zu. Allerdings war der Nettogewinn um 28% auf 36,8 Mio. USD rückläufig. Die Jahresprognose von Greif beinhaltet ein EBITDA von 520-525 Mio. USD (2011: 467 Mio. USD). Analysten sehen den Nettogewinn bei 3,36 USD/Aktie.
Seit April bewegt sich Greif in einem charttechnischen Abwärtstrend. Der Titel nähert sich sogar seinem 52-Wochentief. Da es an den letzten drei Tagen zu einer 1-2-3-Erholung kam, hat sich ein 1234er (short) nach Jeff Cooper gebildet. Wenn das Short-Signal am heutigen Donnerstag durch einen Rückfall unter 44,37 USD ausgelöst wird, könnte die Aktie ihren Abwärtstrend fortsetzen. Zur Absicherung muss der Stoppkurs bei 45,47 USD platziert werden.
Aktie: Greif
Kürzel / WKN: GEF / 924031
Signal: 1234er (Short)
Stopp-Sell: 44,36 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 45,47 USD
Zielbereich: 40 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage
Tradingliste
Stratasys ist in die Gewinnzone gelaufen. Daher wird der Stoppkurs nun knapp über den Einstand angehoben, sodass der Trade abgesichert ist.
Long-Trade:
Keiner
Short-Trade:
Leerverkauf Tiffany & Co. (US-Kürzel: TIF) mit Stopp-Sell 56,04 USD, Stoppkurs bei 57,08 USD
Offene Positionen:
Kauf Stratasys (US-Kürzel: SSYS) zu 44,72 USD, Stoppkurs bei 44,81 USD
Abgeschlossene Transaktionen:
Kansas City Southern: Leerverkauf zu 66,54 USD, Eindeckungskauf zu 65,76 USD
ICU Medical: Kauf zu 52,03 USD, Verkauf zu 50,94 USD
Church & Dwight: Kauf zu 53,05 USD, Verkauf zu 53,11 USD
Air Methods: Kauf zu 92,56 USD, Verkauf zu 90,51 USD
BJS Restaurants: Leerverkauf zu 45,29 USD, Eindeckungskauf zu 44,17 USD
Thor Industries: Leerverkauf zu 29,18 USD, Eindeckungskauf zu 30,51 USD
Cameron: Leerverkauf zu 47,73 USD, Eindeckungskauf zu 45,76 USD
Cerner: Kauf zu 80,58 USD, Verkauf zu 77,99 USD
Harley-Davidson: Kauf zu 50,94 USD, Verkauf zu 49,42 USD
Foot Locker: Kauf zu 30,48 USD, Verkauf zu 30,56 USD
Fossil: Kauf zu 132,08 USD, Verkauf zu 126,8 USD
Jörg Meyer ist ein Urgestein der deutschen Trader Szene mittlerweile seit über 10 Jahren als Trader aktiv und in den Trader-Foren bekannt. Nach seinem VWL-Studium widmet er sich nun hauptberuflich als professioneller Trader dem Trading-Geschäft und schreibt exklusiv für finanzen.net diesen Swing Trading Service.
Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.
In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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