Überraschende Preisentwicklung: Europäischer Gaspreis fällt deutlich unter 300 Euro
Die Erdgaspreise an der niederländischen Börse TTF fallen am Dienstag den zweiten Tag in Folge recht deutlich.
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Nachdem der Gaspreis in Europa am vergangenen Freitag noch auf neue Allzeithochs oberhalb von 350 Euro pro Megawattstunde gesprungen war, fällt der Preis nun immer deutlicher unter die Marke von 300 Euro. Der am Dienstag letztmalig gehandelte September-Kontrakt ermäßigt sich aktuell um weitere 4,9 Prozent auf 259,50 Euro pro Megawattstunde. Der ab Mittwoch marktführende Oktober-Kontrakt gibt 8,4 Prozent auf 268,00 Euro ab.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Im Handel zeigt man sich etwas überrascht über die Preisentwicklung. Denn der russische Staatskonzern GAZPROM hat angekündigt, wegen "Wartungsarbeiten" den Gasfluss durch die Pumpleitung Nord Stream 1 Ende des Monats für drei Tage unterbrechen zu wollen. Aus aktuellen Daten der Betreibergesellschaft geht hervor, dass in der Nacht auf Mittwoch kein Gas mehr durch die Leitung fließen wird. Im Handel geht die Sorge um, dass Russland anschließend die Lieferung nicht wieder aufnehmen könnte. Zudem reduziert GAZPROM Gaslieferungen nach Frankreich weiter. Frankreich bereitet sich daher auf mögliche Engpässe bei der Energieversorgung im Winter vor.
Die Analysten der Commerzbank verweisen aber mit Blick auf die sinkenden Gaspreise in Europa auf die Meldungen zu den deutschen Gasspeichern, die sich derzeit schneller als geplant füllen. Das für Anfang Oktober anvisierte Niveau von 85 Prozent könnte damit trotz der stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland nun schon einen Monat früher erreicht werden. Offenbar habe Deutschland dank kräftiger Einsparungen beim Verbrauch und alternativer Anbieter seine Abhängigkeit von russischem Gas deutlich reduzieren können, so die Experten. Die erneute Abschaltung der Nord-Stream-1-Pipleline sollte daher verkraftbar sein - vorausgesetzt, die Gaslieferungen erreichen danach wieder das reduzierte Niveau der vergangenen Wochen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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