Unterversorgt

Märkte im Defizit: Warum die Industriemetall-Preise weiter steigen

12.02.22 16:12 Uhr

Märkte im Defizit: Warum die Industriemetall-Preise weiter steigen | finanzen.net

Ein Angebotsdefizit droht bei Kupfer, Aluminium und Zink. Anleger können Preissteigerungen als Inflationsschutz nutzen. Wie sich Anleger positionieren.

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von Julia Groß, Euro am Sonntag

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass es den Zentralbanken nicht so schnell gelingt, die hohe Inflation einzudämmen. Laut einer Umfrage des ETP-Anbieters Wisdomtree sieht über die Hälfte von rund 600 befragten Vermögensverwalter die Teuerung oder Fehler der Notenbanken bei der geldpolitischen Reaktion darauf aktuell als größtes Risiko für Investoren. 46 Prozent beabsichtigen, sich mit einer Allokation in Rohstoffe dagegen abzusichern. Ihrer Rolle als Inflationsschutz sind diese in den vergangenen Monaten mit kräftigen Preissteigerungen mehr als gerecht geworden. Insbesondere bei Industriemetallen scheint es jedoch durchaus noch Luft nach oben zu geben.

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Märkte im Defizit

Von den vier gängigsten Basismetallen Kupfer, Aluminium, Zink und Nickel droht nämlich im laufenden Jahr bei dreien eine Unterversorgung des Markts. So hat die International Copper Study Group (ICSG) vor einigen Tagen für den globalen Kupfermarkt ein Angebotsdefizit von fast 300.000 Tonnen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres ausgewiesen. Das Defizit war somit viel größer als ursprünglich erwartet. Auch wenn das Angebot inzwischen sukzessive ausgeweitet wurde, dürfte sich der Nachfrageüberhang im laufenden Jahr noch fortsetzen.

Noch weiter klafften Prognosen und Realität bei Zink auseinander: Dort hatte die entsprechende Organisation für das vergangene Jahr einen Überschuss erwartet. Stattdessen überstieg auch hier die Nachfrage des Angebot deutlich. "Mittlerweile haben führende Zinkhersteller Produktionskürzungen in Europa angekündigt", sagt Daniel Briesemann, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank. Die hohen Energiepreise machen die Produktion unrentabel, sodass die Versorgung angespannt bleibt.

Strompreise belasten Produzenten

Die stark gestiegenen Strompreise und der Trend zu nachhaltigerer Herstellung belasten auch den Aluminiummarkt. Obwohl die Produktion im vergangenen Jahr einen Rekordstand erreicht hat, überstieg die Nachfrage das Angebot um rund eine Million Tonnen. In diesem Jahr soll die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sogar noch weiter aufgehen: Das erwartete Defizit könnte demnach auf 1,4 Millionen Tonnen klettern.

Anleger können mit dem WisdomTree Industrial Metals ETC (ISIN: DE 000 A0K RKG 7) auf weiter steigende Preise bei Industriemetallen setzen. In die Kursentwicklung fließen Futures-Preise von Kupfer zu 33,8 Prozent, Aluminium mit 29,5 Prozent sowie Zink und Nickel mit 20,6 und 16,1 Prozent ein. Die jährliche Gebühr beträgt 0,49 Prozent, es besteht ein Währungsrisiko.











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Bildquellen: iStockphoto, Aurubis AG

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