Das passiert mit dem Ölpreis, wenn alle OPEC-Erwartungen verfehlt werden
Die Ölpreise steigen. Verbraucher merken das am stärksten an der Tankstelle oder beim Heizölkauf. Abhilfe erhofft man sich vom OPEC-Treffen, das heute und morgen in Wien stattfindet. Was mit dem Ölpreis passieren könnte, wenn das Treffen die Erwartungen nicht erfüllt, dazu äußerten sich nun einige Analysten.
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Marktteilnehmer hoffen darauf, dass die OPEC-Länder ihre Fördergrenze anheben und somit mehr Öl produziert werden darf. Dafür sprachen sich bereits im Vorfeld des Treffens Saudi-Arabien und Russland aus. Der Wüstenstaat hält die größte Reservekapazität der OPEC-Staaten - die Reservekapazität bezeichnet das Produktionsvolumen, dass in 30 Tagen hergestellt werden kann und mindestens 90 Tage reicht.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Produktion unter der Fördergrenze
Ajay Rajadhyaksha und Michael Gavin von Barclays warnten ihre Kunden vor einer Überraschung der Öl-produzierenden Länder. Das Risiko für Investoren liege in der möglicherweise fehlenden Einigkeit für eine Erhöhung der Fördermenge. Doch "selbst wenn Russland und Saudi-Arabien die Menge einseitig erhöhen, wären die Reserven der OPEC immer noch niedrig", äußerten sie sich weitergehend.
Der Grund hierfür liegt darin, dass die OPEC-Staaten momentan nicht so viel Öl produzieren, wie sie gemäß der Fördergrenze eigentlich könnten. Wenn Russland und die Saudis die Produktion hochfahren, würden sie damit lediglich die entstandene Lücke füllen, einen Preisrückgang dürfte man deshalb nicht erwarten. Im Gegenteil: Die Preise könnten noch weiter steigen.
Ölpreis von 100 US-Dollar wahrscheinlicher als Preis von 50 US-Dollar
Sean Evers, Managing Partner bei Gulf Intelligence, äußerte sich in einer Reihe von Tweets zum OPEC-Seminar, das dem Treffen der OPEC-Länder vorausging. Er teilt die Meinung der Barclays-Analysten: Als Erkenntnis nahm er vom Seminar mit, dass es wahrscheinlicher ist, dass der Ölpreise auf 100 US-Dollar steigt, anstatt, dass er auf 50 US-Dollar fällt.
TOP 5 TAKEAWAYS FROM #OPECSeminar - no. 3: there's greater likelihood we will see $100 #Oil sooner than see $50 oil as 2015-17 global investment shortfall in new production capacity starts to bite in 2019 at the same time that #US Shale production plateaus! @gulf_intel #OOTT
- Sean Evers (@sean_evers) 21. Juni 2018
Immer höhere Preise
Auch Shin Kim, Analyst bei S&P Global Platts, erwartet steigende Preise, wenn die Staaten sich nicht auf eine Erhöhung der Fördergrenze einigen können. Sorgen gebe es indes viele: Aufgrund der kommenden US-Sanktionen gegen den Iran könnte die Produktion dort stagnieren, außerdem seien die chaotische Situation in Venezuela, Anzeichen von Kämpfen in Libyen und mögliche Attacken auf Öl-Einrichtungen beunruhigend. "Durch die geringen Bestände, die hohe Nachfrage und beträchtliche Risiken gegenüber dem Iran und anderen, bedeuten die Fördergrenzen auch auf lange Sicht höhere Preise."
Nicht nur Anlegern und Verbrauchern sind die hohen Ölpreise ein Dorn im Auge. Auch ein Großteil der OPEC-Länder will eigentlich nicht unbedingt, dass die Preise noch stärker ansteigen, denn die Weltwirtschaft tue nicht gut daran, wenn Öl auf Dauer mehr als 80 US-Dollar kostet, wie der saudische Energieminister im Vorfeld des Treffens äußerte. Aktuell klettern die Ölpreise im Vergleich zum Vortag: Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet aktuell knappe 74 US-Dollar, der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) liegt bei mehr als 66 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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