Was für ein Quartal!
Das dritte Quartal 2009 ist vorbei und geht damit in die Geschichte als das beste dritte Quartal seit 1939 an den amerikanischen Märkten ein.
Zudem war der Anstieg der Märkte in diesem Quartal der größte Zuwachs seit 1998. Somit kann sich dieses Quartal durchaus sehen lassen und dürfte nicht nur Privatinvestoren sondern auch Profihändler überrascht haben. Insgesamt 15 Prozent Gewinn brachte der Dow Jones Index nach aktuellen Berechnungen, wobei vor allem Aktien gefragt waren, die noch Monate davor verpönt waren.
Zudem spekulierten einige Hedge Fonds wild in den Märkten was daran erkennbar war, dass vor allem Aktien mit einem hohen Beta gefragt waren. Das Beta ist eine Maßzahl aus der Finanzmathematik und gibt Auskunft darüber, wie stark sich eine Aktie im Verhältnis zum Gesamtmarkt entwickelt. Ein Beta von zwei bedeutet demnach, dass die Aktie im Durchschnitt doppelt so stark steigt wie der Gesamtmarkt, beispielsweise der Dow Jones oder Standard & Poors Index oder auch der heimische Dax.
Allerdings zeigt sich immer noch, dass sehr viele große Adressen wie Banken und Versicherer nur gering im Markt investiert sind. Die Angst ist immer noch sehr groß, der Druck wird jedoch größer, da bereits ein großer Teil der Rallye verpasst wurde. Man hat nun Probleme die Gebühren für die Verwaltung des Vermögens zu rechtfertigen, da nur geringe Renditen erwirtschaftet wurden. Wir glauben daher, dass noch viele große Käufer an der Seitenlinie stehen und nur auf einen Einstieg in die Märkte warten. Die aktuelle Korrektur könnte hierfür schnell genutzt und dadurch beendet werden. Daher halten wir den momentanen Einbruch der Märkte unter die jüngsten Tiefs nur von kurzer Dauer und eher für Kurzfrist-Trader mit einem Horizont von ein bis zwei Wochen für interessant.
Was machen die Rohstoffe?
Bei den Rohstoffmärkten ist die Lage momentan eher durchwachsen. Es geht nicht richtig nach vorn und auch nicht zurück. Unterm Strich sind viele Märkte noch in einem Aufwärtstrend, wenn auch ein paar Rohstoffe kurzfristig ein Verkaufssignal generiert haben. Allerdings ist es momentan schwer diese Märkte zu handeln, da sich viele Seitwärtszonen gebildet haben wie beispielsweise beim Rohöl. Hier tut sich seit Wochen nichts und der Markt schiebt sich ab und an nach vorne, nur um dann wieder zurückzufallen. Ähnliches sehen wir auch bei Gold, das momentan nicht so richtig weiß ob es nun weiter nach oben oder wieder nach unten gehen soll.
Derartige Phasen in denen sich die Trends verstecken sind für Daytrader interessant da es große Tagesbewegungen gibt, jedoch weniger für Investoren oder Händler mit einem längeren Horizont von mehreren Wochen. Momentan hängt vieles vom US-Dollar ab und wie sich dieser weiter entwickeln wird. Eine weitere Dollarschwäche wäre für die Rohstoffe natürlich von Vorteil, da dann die Auslandsnachfrage zulegt und es weiter nach oben geht. Doch auch hier scheint aktuell eine Korrektur zu laufen, wenn man sich den EURUSD näher ansieht. Dies verunsichert die Rohstoffhändler und führt dazu, dass niemand wirklich eine Richtung einschlagen will.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.