Schiefergas - "Fracking-Ermöglichungsgesetz in Deutschland bald Realität?
Obwohl das so genannte konventionelle Fracking in Sandstein und großer Tiefe hierzulande bereits seit rund 50 Jahren betrieben wird, fehlt es bislang an einer detaillierten gesetzlichen Regelung.
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Vor einer Woche hat das Bundes-Kabinett jetzt ein Gesetzes-Paket zum künftigen Umgang mit der ökologisch umstrittenen Technologie verabschiedet. Und auch wenn Gegner die Regelungen als "Fracking-Ermöglichungsgesetz" bezeichnen, wird das Land der Dichter und Denker dadurch ganz sicher nicht zum nächsten Fracking-Mekka werden.
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Strengere Auflagen und Test-Bohrungen!
Immerhin sieht der Gesetzes-Entwurf selbst für das konventionelle Fracking deutlich strengere Auflagen vor. So sollen in Wasser-Schutz-Gebieten, in der Umgebung von Heilquellen, in Einzugsgebieten von Seen sowie Talsperren, die der Versorgung mit Trinkwasser dienen sämtliche Fracking-Maßnahmen verboten werden. Zudem können die Bundesländer das Verbot auf alle sonstige Stellen ausweiten, aus denen Wasser zur Getränke-Herstellung entnommen wird. Bei der Gas-Gewinnung aus Schiefer-Gestein muss die Umwelt-Verträglichkeit zunächst durch wissenschaftlich begleitete Probe-Bohrungen belegt werden, da die Schichten näher am Grundwasser liegen.
Zahlreiche Gegner!
Ob dieses Gesetz aber auch den Segen des Bundestages findet, bleibt abzuwarten. Denn selbst innerhalb der Koalition gibt es zahlreiche Kritiker, denen der Wasser-Schutz nicht weit genug geht, auch wenn der Einsatz toxischer Chemikalien gänzlich verboten werden soll. Letztlich kann daher nur gehofft werden, dass am Ende die Vernunft über die Angst siegt. Schließlich könnte auf diese Weise der deutsche Erdgas-Bedarf für etwa 14 Jahre gesichert werden.
Marc Nitzsche ist Chefredakteur des Rohstoff-Trader Börsenbriefs. Der Börsenbrief ist ein Spezialist für Rohstoffe und bietet konkrete Kaufempfehlungen mit Analysen und Kursprognosen. Mehr Infos unter: www.rohstoff-trader.de
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