Klare Ölpreis-Gewinner und Verlierer in den EM
Laut ING Investment Management gibt es im Emerging-Markets-Universum im Hinblick auf die Ölpreisentwicklung klare Gewinner und Verlierer.
Werte in diesem Artikel
Für Verbraucher ist der Preiseinbruch jedenfalls positiv, bedeutet er doch niedrigere Preise und höhere Kaufkraft. Unklarheit herrscht indes weiter im Hinblick auf die Ursachen des Preisverfalls und seine Folgen für asiatische Länder mit ausgeprägter Sparkultur und erst kürzlich gestrichenen Treibstoffsubventionen.
Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die größten Nutznießer niedriger Ölpreise in den EM sind Thailand, die Türkei, Südafrika, Indien und China, also die größten Einfuhrländer von Erdöl. Die Türkei deckt beispielsweise 90 Prozent ihres Rohölbedarfs durch Importe. Als der Ölpreis pro Barrel noch bei 109 Dollar lag, entsprachen die Einfuhrkosten 5,7 Prozent der türkischen Wirtschaftsleistung. Bei einem Barrel-Preis von nur 50 Dollar sind das nur noch 2,6 Prozent des BIP. Da die meisten Öl importierenden Länder in den letzten Jahren erhebliche Leistungsbilanzdefizite angehäuft haben, dürfte der fallende Ölpreis zu höherer volkswirtschaftlicher Stabilität führen. Denn je stabiler die Außenfinanzierungsposition eines Landes, desto preisgünstiger kann es ausländisches Kapital anziehen und seine Inflation auf niedrigem Niveau stabilisieren.
Am anderen Ende des Spektrums finden sich Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Kolumbien und Malaysia, allesamt bedeutende Ölproduzenten und Nettoexporteure. Russland ist besonders schlimm vom Ölpreisverfall betroffen. Bei einem Preis von 109 Dollar flossen dem Land Erdöleinnahmen von rund 430 Milliarden Dollar zu. 2013 entsprach das noch 16 Prozent der russischen Wirtschaftsleistung. Um den Rückgang der Öleinnahmen auszugleichen, hat das Land den Rubel massiv abwerten lassen. Das belastet die russische Wirtschaft in erheblichem Maße.
Schaut man sich den MSCI Emerging Markets-Index an, so stellt man fest, dass nur knapp 14 Prozent der im Index vertretenen Länder Netto-Erdölexporteure sind. Andersrum sind 70 Prozent der EM-Länder bedeutende Erdölimporteure. Insofern ist der Ölpreistrend für das EM-Universum insgesamt eindeutig positiv. Doch diese Vorteile führen nicht automatisch zu einem proportionalen Konsumanstieg, da viele asiatische Länder eine ausgeprägte Sparkultur pflegen und die Konsumausgaben daher weniger stark steigen. Hinzu kommt, dass Indien und Indonesien erst kürzlich die Benzinsubventionen gestrichen haben. Für die Verbraucher in diesen Ländern bedeutet das, dass die Treibstoffpreise trotz fallender Ölpreise netto leicht gestiegen sind. Insofern ist hier nicht mit einer Ankurbelung des Konsums zu rechnen. Langfristig sind die Reformen indes positiv für die Haushaltslage der betreffenden Länder.
Auch Konsumgüterunternehmen und möglicherweise Finanzdienstleister in Einfuhrländern würden längerfristig von fallenden Ölpreisen profitieren. Die Kehrseite der Medaille ist wiederum, dass die Öl exportierenden Länder sich hohem Druck gegenübersehen, der ihre Volkswirtschaften belastet. Auch im Hinblick auf die Konsequenzen für andere Rohstoffe sowie Unternehmen mit hohen Schulden in US-Dollar sollte man mit der gebotenen Vorsicht abwägen. Im Industriesektor wird es ein paar klare Gewinner geben. In Branchen mit Überkapazitäten dürften die Vorteile indes rasch an die Verbraucher weitergegeben werden.
Im Rahmen unserer Global Emerging Markets-Strategie haben wir eine eindeutige Präferenz für Ölverbraucherländer. Untergewichtet sind wir bei Ölproduzenten wie Russland, den VAE und Kolumbien. Bei Energie und Grundstoffen halten wir Untergewichte. Dabei muss allerdings betont werden, dass es mehrere Gründe für den Verfall der Ölpreise gibt. Wäre dieser Preisverfall allein auf die Angebotsseite zurückzuführen, wie manche Kommentatoren behaupten, dann wäre das eindeutig positiv. Unserer Einschätzung nach sind die Gründe jedoch eher bei Faktoren wie einer schwächeren Nachfrage zu suchen.
Autor: Nathan Griffiths, Portfolio Manager Global Emerging Markets Equities
Dieser Text dient nur zur Pressenutzung. Der Inhalt dieses Dokuments wurde mit gebührender Sorgfalt zusammengestellt. Eine Garantie, ob ausdrücklich oder stillschweigend, für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Angaben kann jedoch nicht übernommen werden. Die hierin enthaltenen Informationen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Weder ING Investment Management (Europe) B.V. noch ein anderes Mitglied der NN Group oder ING-Gruppe bzw. seine Vorstandsmitglieder, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter haften in gleich welcher Weise für die hierin enthaltenen Informationen oder Empfehlungen. Wir übernehmen keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Verluste, die durch Nutzung dieses Dokuments entstehen bzw. dadurch, dass Entscheidungen auf die hierin enthaltenen Informationen gestützt werden. Investitionen sind mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Anlage kann steigen oder fallen; eine vergangenheitsbezogene Performancebetrachtung ist kein Garant für zukünftige Anlageergebnisse. Dieses Dokument und die hierin enthaltenen Angaben dürfen ohne unsere schriftliche Einwilligung weder vervielfältigt, reproduziert oder an andere Personen weitergegeben werden. Für alle Ansprüche im Zusammenhang mit diesem Haftungsausschluss ist niederländisches Recht maßgeblich. "Dieses Dokument dient in Ländern, wo dies gesetzlich oder behördlich untersagt ist, nicht als Einwerbung von Investments oder Aufforderung zur Zeichnung von Anteilen und darf nicht zu diesem Zweck verwendet werden."
Deutschland: ING Asset Management B.V. Niederlassung Deutschland, Westhafenplatz 1, 60327 Frankfurt am Main, www.ingim.de. Kontakt: funds.germany@ingim.com, Tel. + 49 69 50 95 49-20
Schweiz: ING Investment Management (Switzerland) Ltd., Schneckenmannstrasse 25, 8044 Zürich, Switzerland, www.ingim.ch, Kontakt: switzerland@ingim.com, Tel. +41 58 252 55 50
Österreich: ING Bank N.V. - Vienna Branch, Ungargasse 64-66/3/305, A-1030 Wien, Filiale von ING Bank N.V. Hauptsitz Amsterdam, Kontakt: info@ing.it, Tel. +39 02 89 629 22 22
Über ING IM International*
ING Investment Management International (ING IM International)* ist der Asset Manager der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. ING IM International hat seinen Hauptsitz in Den Haag, in den Niederlanden und verwaltet weltweit ca. Euro 186 Milliarden (USD 227 Mrd.)** Assets under Management für institutionelle Kunden und Privatanleger. ING IM International beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter und ist in 17 Ländern in Europa, im Nahen Osten, Asien und den USA vertreten.
** ING IM International wird im April 2015 zu NN Investment Partners umfirmieren. Die Bezeichnung "ING IM International" beinhaltet Geschäftseinheiten in Europa, im Nahen Osten, in Singapur, Japan und US-Niederlassungen (Atlanta und New York). ING IM International ist Teil der NN Group N.V., einer an der Börse gehandelten Aktiengesellschaft. Sie und ihre Tochtergesellschaften verwenden den Namen "ING" und damit zusammenhängende Warenzeichen der ING Groep N.V. (ING Group) mit einer entsprechenden Genehmigung. 54,6% der NN Group sind im Besitz der ING Group.
**Stand: Q4 2014, 31. Dezember 2014;
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ingim.de
Informationen zum Rebranding erhalten Sie hier: https://www.ingim.com/nnip/de/
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.