Euro am Sonntag-Spezial

Zuckerpreis: Warum der Pegel steigt

28.09.16 17:30 Uhr

Zuckerpreis: Warum der Pegel steigt | finanzen.net

Der Zuckerpreis schnellt nach oben, weil ein weiteres Defizit erwartet wird. Indes läuft die Produktion auf Hochtouren.

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von Christoph Platt, Euro am Sonntag

Der Zuckerpreis kennt seit gut einem Jahr fast nur eine Richtung: aufwärts. Mit einer Notierung von etwas mehr als 22  US-Cent pro Pfund ist der Agrarrohstoff auf dem höchsten Stand seit vier Jahren. Noch im August 2015 lag der Preis bei zehn US-Cent pro Pfund und markierte damals ein Siebenjahrestief. Seither hat er sich mehr als verdoppelt.

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Besonders stark zogen die Notierungen am 16. September an. Da kletterten die Preise für Rohzucker um 6,2 Prozent. Auslöser waren Daten des brasilianischen Industrieverbands Unica, wie die Rohstoffanalysten der Commerzbank berichten. Danach hat die Zuckerrohrverarbeitung in der Hauptanbau­region Center-South in Brasilien im August deutlich an Dynamik verloren.

Für die Preisexplosion in den vergangenen Monaten gibt es mehrere Gründe. Auf der fundamentalen Seite setzt der Nachfrageüberhang die Notierung unter Druck. So wird für die im Oktober beginnende Periode 2016/17 zum zweiten Mal in Folge ein Defizit am weltweiten Zuckermarkt erwartet. Auf das Defizit 2015/16, von dem auf Zucker spezialisierten Handelshaus Czarnikow auf 12,5 Millionen Tonnen beziffert, soll 2016/17 ein Defizit von 9,8 Millionen Tonnen folgen. Auch die Internationale Zuckerorganisation ISO rechnet damit, dass das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt. Sie schätzt die Lage aber etwas moderater ein und erwartet für die zu Ende gehende Saison ein Minus von 5,7 Millionen Tonnen, für die kommende Saison 2016/17 ein Minus von sieben Millionen Tonnen.

Zusätzlich sei der Preisanstieg bei Rohzucker unterstützt worden durch ­einen rasanten Aufbau von Netto-Long-­Positionen am Terminmarkt, so die Commerzbank. Kurzfristig orientierte Anleger wetten auf diese Weise auf steigende Preise. So habe sich das Volumen von null Kontrakten im Februar auf das Rekordniveau von 268.000 Kontrakten Ende August ausgedehnt.

Zwar sprechen die Fundamental­daten zumindest kurzfristig für eine weiterhin robuste Preisentwicklung bei Rohzucker, für Entspannung könnten jedoch steigende Produktionszahlen sorgen: So soll die Produktion im brasilianischen Center-South 2016/17 ein Rekordniveau erreichen, und auch in der Europäischen Union ist mit einem Anstieg der Zuckerproduktion zu rechnen. Die Analysten der Commerzbank kalkulieren deshalb mit einem stabilen Zu­cker­preis im vierten Quartal und einem moderaten Rückgang im kommenden Jahr.

Auf ein Ende der Rally können An­leger mittelfristig mit einem Short-ETC von ETF Securities setzen. Der Wert des Papiers (ISIN: JE 00B 24D KQ4 5) steigt, wenn der Zuckerpreis fällt, und umgekehrt. Wegen der Risiken ist es nur für wagemutige Anleger geeignet.

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