Industriemetalle Kupfer, Aluminium & Co: Stütze für Metallpreise
China muss der eigenen Wirtschaft unter die Arme greifen. Die Preise von Kupfer, Nickel und Co dürften davon profitieren.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
China hält unbeirrbar am strengen Zero-Covid-Kurs fest. "Beharrlichkeit bringt den Sieg", bekräftigte Präsident Xi Jinping vor wenigen Tagen, obwohl sich die Berichte über wachsenden Unmut und Probleme mit der Lebensmittelversorgung in den unter Lockdown gestellten Millionen-Metropolen mehren und die Fallzahlen in Shanghai auch nach über zwei Wochen nicht nach unten gehen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gleichzeitig leidet die Wirtschaft. Einer Reuters-Umfrage unter 41 Ökonomen zufolge wird sich das Wirtschaftswachstum in China wegen der Corona-Ausbrüche und der Folgen des Ukraine-Kriegs 2022 auf fünf Prozent abschwächen, nach 8,1 Prozent im vergangenen Jahr. Die Konjunkturdaten für März dürften sich deutlich verschlechtert haben, erklärten die Analysten der Société Générale: "Aber das wäre nur die Spitze des Eisbergs, da die wirtschaftlich schädlichen Lockdowns erst Mitte März begonnen haben."
Lockere Geldpolitik
Beobachter gehen davon aus, dass die chinesische Führung die Strategie der strengen Eindämmung von Infektionen noch mindestens bis zum Parteitag im November aufrechterhalten will. Um trotzdem das angepeilte Wirtschaftswachstum zu erreichen, muss sie die Wirtschaft stützen - eine Frage des Prestiges, gerade im Hinblick auf den Parteitag, wo Präsident Xi sich eine dritte Amtszeit sichern will. Die chinesische Zentralbank werde die Mindestreservesätze der Banken rechtzeitig senken und zudem noch weitere geldpolitische Instrumente einsetzen, berichteten staatliche Medien. Auch niedrigere Zinsen werden demnach in Aussicht gestellt.
Energiewende sorgt für Nachfrage
Bereits jetzt gibt es in verschiedenen Unternehmen "Corona-Blasen" mit strengen Kontakt- und Testregimes, die es ermöglichen, die Produktion aufrechtzuerhalten. Diese Praktik dürfte weiter ausgebaut werden. Zusammen mit der erwarteten lockeren Geldpolitik könnte dies die Nachfrage nach Industriemetallen weiter ankurbeln. Der Kupferpreis zog Anfang der Woche wegen zusätzlich erwarteter Angebotsengpässe bereits kräftig an. China plant zudem, ebenso wie Europa und die USA, einen erheblichen Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung. Das spricht für steigende Preise insbesondere bei Kupfer, Nickel, Zink und Aluminium.
Denn während ein erdgasbefeuertes Kraftwerk eine Tonne Kupfer benötigt, um ein MW Strom zu erzeugen, braucht man laut der Internationalen Energieagentur (IEA) doppelt so viel, um die gleiche Energiemenge mit Onshore-Wind zu produzieren, und dreimal so viel für Photovoltaikmodule. Gleiches gilt für Elektrofahrzeuge, die drei- bis viermal mehr Kupfer verbrauchen als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor.
Mit dem Wisdomtree Industrial Metals ETC (WKN: A0K RKG) setzen Anleger auf die Preisentwicklung eines Korbs von Industriemetall-Futures. Darin ist die Kupfer-Komponente mit 33,5 Prozent am höchsten gewichtet, gefolgt von Aluminium mit 29,9 Prozent. Zink kommt auf 20,6 und Nickel auf 16 Prozent. Die jährliche Gebühr des Zertifikats beträgt 0,49 Prozent. Es besteht ein Währungsrisiko zum Dollar.
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