Bauholz-Fonds: Hausbauers Leid ist Anlegers Freud

von Andreas Hohenadl, €uro am Sonntag

Für Amerikaner wird der Erwerb von Wohneigentum derzeit nicht nur wegen steigender Hypothekenzinsen und eines knappen Angebots teurer. Da viele Häuser in den USA traditionell aus Holz gebaut werden, schlägt auch ein deut­licher Preisanstieg bei diesem Rohstoff aufs Budget durch.

Mitte Mai notierten Futures, die sich auf 1.000 Board Feet (rund 2,4 Kubikmeter) Bauholz beziehen, auf einem Allzeithoch bei 639 US-Dollar. Mittlerweile ist der Preis wieder auf ein Niveau von 550 Dollar gesunken. Das ist trotzdem noch sehr hoch, bedenkt man, dass der Preis für Bauholz in den ver­gangenen Jahrzehnten nur selten über 400 Dollar kletterte.

Für die massive Verteuerung gibt es mehrere Gründe. Die wichtigsten: Waldbrände, Käfer und Donald Trump. Zwischen April und November 2017 vernichteten 1.300 Brände mehr als 1,2 Millionen Hektar Wald in der kanadischen Provinz British ­Columbia. Sie zählt zu den weltgrößten Exporteuren von Bauholz. Zugleich muss der Wald­bestand in British Columbia die Spätfolgen eines Schädlings­befalls durch den Bergkiefernkäfer überwinden. Das alles reduziert das Angebot deutlich.

Ein weiterer Preistreiber sind die Importzölle von mehr als 20 Prozent auf kanadisches Holz, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat. Die Ame­rikaner importieren ihr Bauholz zu mehr als 90 Prozent vom nördlichen Nachbarn.

Was die US-Hauskäufer ärgert, freut die Aktionäre von Holzproduzenten und Waldbesitzern wie West Fraser Timber oder Rayonier, deren Kurse deutlich angezogen haben. Von einem weiteren Aufwärtstrend als Folge des angespannten US- Holzmarkts können Anleger hierzulande mit dem aktiv gemanagten Fonds Pictet Timber (ISIN: LU 034 055 777 5) und dem ETF iShares Global Timber & Forestry (IE 00B 27Y CF7 4) profitieren, die stark auf kanadische und US-Holzaktien setzen.



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