Rohstoffe-Spezial: Kakao - Vom Winde verschont
Die Aussicht auf eine sehr gute Ernte sorgt für billigere Kakao-Bohnen. Wie Anleger von dem Preisrückgang profitieren können.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Ein Wind namens Harmattan hatte dem Preis für Kakaobohnen im vergangenen Jahr zu einem Höhenflug verholfen. Die Luftströmung sorgt zwischen Dezember und März regelmäßig für trockenes Wüstenklima in der Elfenbeinküste und in Ghana, den wichtigsten Kakao-Produktionsländern, doch Anfang 2016 war sie besonders ausgeprägt.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ein ungünstiges Klima für Kakaopflanzen, die es feucht mögen: Nach Schätzungen der Rabobank wurden 220.000 Tonnen weniger Bohnen geerntet, als Kunden hätten kaufen wollen. Im Juli erreichte der Preis für den Schokoladengrundstoff an der Londoner Rohstoffbörse deshalb sogar ein Sechs-Jahres-Hoch mit 2.577 Britischen Pfund pro Tonne. Angesichts der Summe ging die Nachfrage merklich zurück.
Aussicht auf gute Ernte
Seitdem haben sich Kakaobohnen bereits um etwa ein Drittel verbilligt. Bisher sind die Exporte aus Westafrika, woher rund 70 Prozent des Kakaos auf dem Weltmarkt stammen, zwar nur leicht gestiegen. Doch da der Harmattan bisher zahm ausfiel und es ausreichend Niederschlag gab, rechnen Marktbeobachter für das kommende Frühjahr mit einer deutlich besseren Kakaoernte als 2016. Der Rohstoffbroker JSG Commodities geht beispielsweise von einem globalen Angebotsüberschuss von 172.000 Tonnen aus. Die hohen Preise in den vergangenen beiden Jahren hätten den Kakaoanbau in Westafrika und Lateinamerika begünstigt, heißt es aus dem US-Handelshaus. Die Elfenbeinküste erwarte beispielsweise eine Rekordernte von 1,8 Millionen Tonnen.Der Kakaopreis könnte noch weiter fallen, wenn sich diese Prognosen bewahrheiten und sich zusätzlich die aktuellen Anzeichen verdichten, wonach es in der übernächsten Ernteperiode 2017/2018 ebenfalls zu einem deutlichen Angebotsüberschuss kommen wird. "Gleichzeitig stabilisieren sich die Schokoladenverkäufe in Europa und insbesondere in den USA", heißt es vonseiten der Rabobank.
Von sinkenden Preisen profitieren
Anleger können mit einem ETC der Commerzbank (ISIN: DE 000 ETC 064 7) überproportional von einem fallenden Kakaopreis profitieren. Der Kurs des Zertifikats steigt mit dem Hebel zwei, wenn der Kakaopreis fällt, und umgekehrt. Das Papier ist an den Verlauf des Kakao-Futures an der New Yorker Rohstoffbörse gekoppelt, der in US-Dollar notiert. Es besteht daher ein Währungsrisiko. Die jährliche Gebühr liegt bei 0,60 Prozent. Rohstoffpreise unterliegen häufig starken Schwankungen, Investments in einzelne Rohstoffe eignen sich daher vor allem für risikofreudige Anleger.Weitere Kakaopreis News
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