Gas laut BDEW mit Preisrückgang - Strom teurer - Gasspeicher zu drei Vierteln gefüllt
Gas ist etwas günstiger geworden: Haushalte müssen derzeit für Erdgas im Schnitt weniger bezahlen als im vierten Quartal des Vorjahres.
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Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden liegt derzeit bei 18,15 Cent pro Kilowattstunde in einem Einfamilienhaus (Jahresverbrauch 20 000 Kilowattstunden), wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im vierten Quartal 2022 lag der Durchschnittspreis noch bei 20,04 Cent.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.In einem Mehrfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 80 000 Kilowattstunden kostet der Berechnung zufolge Gas momentan 17,72 Cent je Einheit (Q4: 19,81 Cent). Zum Vergleich: Laut Bundesnetzagentur zahlten Haushalte 2019 im Jahresschnitt 6,34 Cent je Kilowattstunde Gas.
Im Gasgroßhandel sieht der Wirtschaftsverband "Anzeichen für eine länger anhaltende Entspannung der Preissituation" - auch im Hinblick auf die nächsten Monate und im kommenden Jahr. "Allerdings liegen die Preise noch immer rund viermal höher als im langjährigen Mittel vor dem ersten Anstieg der Energiepreise 2021", hieß es.
Bei Strom ist es andersherum: "Strompreise für Haushalte sind im Schnitt noch einmal angestiegen", so der Verband. Lag der Durchschnittspreis für Haushaltskunden im vierten Quartal bei 40,07 Cent je Kilowattstunde, wurden im Januar 48,12 Cent fällig. "Die Preisanstiege der vergangenen zwei Jahre waren bei Haushaltskundenpreisen für Strom jedoch deutlich moderater als bei Gas", betonte der BDEW. Zum Vergleich: Laut Bundesnetzagentur zahlten Haushalte 2019 im Jahresschnitt 30,85 Cent je Kilowattstunde Strom.
Gasspeicher in Deutschland zu 75,4 Prozent gefüllt
Das Winterwetter sorgt in den deutschen Gasspeichern weiterhin für sinkende Füllstände. Am Mittwochmorgen lag der Gesamt-Füllstand bei 75,4 Prozent. Das waren 0,8 Prozentpunkte weniger als am Vortag, wie am Donnerstag aus Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete einen Füllstand von 89,4 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei 68,8 Prozent. Das waren 0,7 Prozentpunkte weniger als am Vortag.
Die Füllstände in Deutschland gehen seit dem 9. Januar insgesamt zurück. Davor war - jahreszeitlich untypisch - mehr als zwei Wochen lang eingespeichert worden.
Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Am 1. Februar waren die Speicher mit 78,6 Prozent fast doppelt so voll wie vom Energiewirtschaftsgesetz zu diesem Stichtag vorgeschrieben.
Zu beachten ist, dass weiter dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland fließt, am Dienstag laut Bundesnetzagentur aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Erdgas erhält Deutschland mittlerweile auch über LNG-Terminals an deutschen Küsten.
Speicherbetreiber halten randvolle Gasspeicher im Herbst für möglich
Der Verband der Gasspeicherbetreiber geht davon aus, dass die Erdgasspeicher in Deutschland zu Beginn der Heizperiode 2023/2024 wieder zu 100 Prozent gefüllt sein können. Eine erneute umfangreiche Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/24 sei physikalisch möglich, berichtete die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag in Berlin. Modellrechnungen des Verbandes sehen den Füllstand Ende September des laufenden Jahres bei 100 Prozent - unabhängig vom Temperaturverlauf. Im zu Ende gehenden Winter waren die Speicher Mitte November 2022 trotz des russischen Gaslieferstopps zu 100 Prozent gefüllt gewesen. Derzeit liegt der Füllstand bei 75 Prozent.
Ines-Geschäftsführer Sebastian Bleschke äußerte sich optimistisch zur Gaslage im restlichen Winter 2022/2023: "Die Verbrauchseinsparungen sind zwar im Januar gegenüber Dezember gesunken, eine Gasmangellage müssen wir aber trotzdem nicht befürchten." Dies gelte selbst bei extrem niedrigen Temperaturen. Mit Blick auf die erneute Befüllung der Gasspeicher im Sommer blieben anhaltende Verbrauchseinsparungen aber relevant "und sollten möglichst beibehalten werden", so Bleschke weiter. Für eine erneute Befüllung der Speicher sei ein moderates bis hohes Aufkommen von Flüssigerdgas (LNG) erforderlich.
Energie-Lobby sieht Anzeichen für Beruhigung bei Gaspreisen
Nach der Explosion der Gaspreise im vergangenen Jahr sieht die Energie-Lobby Anzeichen für eine Beruhigung des Marktes.
"Einzelne Gasversorger konnten ihre Preise wieder senken", erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag. So liege einer Analyse zufolge der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Februar 2023 bei 18,15 Cent pro Kilowattstunde. Im vierten Quartal 2022 habe der Preis 20,04 Cent je Kilowattstunde betragen. "Im Gasgroßhandel sind Anzeichen für eine länger anhaltende Entspannung der Preissituation erkennbar, auch im Hinblick auf die nächsten Monate und im kommenden Jahr." Allerdings seien die Preise noch immer rund viermal höher als im langjährigen Mittel vor dem ersten Anstieg der Energiepreise 2021.
Eine Entspannung auf breiter Front gibt es dem Verband zufolge auch noch nicht. Die meisten Unternehmen beschafften Gas langfristig, zum Teil mehrere Jahre im Voraus, erklärte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. "Lieferverträge für das laufende Jahr mussten daher schon im vergangenen Jahr zu den sehr hohen Preisen im Großhandel abgeschlossen werden." Viele Versorger könnten ihre Preise daher noch nicht senken oder müssten sie unter Umständen noch erhöhen, da sie ihre gestiegenen Beschaffungskosten weitergeben müssten.
Beim Strom schlagen sich der Analyse zufolge noch die hohen Beschaffungskosten der Versorger nieder. Zuletzt sei der durchschnittliche Haushaltskundenpreis hier noch einmal angestiegen von 40,07 Cent je Kilowattstunde im vierten Quartal 2022 auf 48,12 Cent im Januar 2023. Die Preisanstiege der vergangenen zwei Jahre seien bei Haushaltskundenpreisen für Strom jedoch deutlich moderater als bei Gas gewesen.
BERLIN/BRÜSSEL/BONN/DÜSSELDORF (dpa-AFX/Reuters)
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