Edelmetalle unter der Lupe

Palladium bleibt gefragt

16.12.14 16:30 Uhr

Palladium bleibt gefragt | finanzen.net

Beim Absturz der Kurse im Herbst hielt sich die Preziose verglichen mit Gold, Silber und Platin gut. Auch fürs kommende Jahr bleibt es wohl die bessere Wahl.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

920,50 USD 11,50 USD 1,27%

931,25 USD 7,50 USD 0,81%

von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Die Autokonjunktur in den Vereinigten Staaten und Asien brummt. Das sorgt auch für eine kräftige Nachfrage nach Palladium. Denn außerhalb Europas werden Autos vorwiegend von Benzinmotoren angetrieben. Dieselfahrzeuge sind dagegen nur in Europa beliebt. In den Katalysatoren von Benzinmotoren wird Palladium zur Reduzierung von Abgasen verwendet, bei Dieselantrieben dagegen vorwiegend das teurere Platin.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Da für beide Weißmetalle die ­Autoindustrie der wichtigste Nachfrager ist - bei Palladium deckt sie 70 Prozent des Bedarfs ab -, ist es wegen der schwachen Konjunktur in Europa wenig verwunderlich, dass die Kursentwicklung von Palladium in diesem Jahr deutlich besser war als die des Brudermetalls. Es stieg in US-Dollar gerechnet um zwölf Prozent, während Platin elf Prozent nachgab. Beide Metalle notieren in US-Dollar.

Palladium als Ersatz für Platin
Vieles spricht dafür, dass Palladium auch im kommenden Jahr unter den beiden Weißmetallen die bessere Wahl bleibt, da in Asien und den USA weiterhin Rekordverkaufszahlen vom Automarkt erwartet werden - anders als auf dem alten Kontinent. Hinzu kommt, dass das billigere Palladium immer öfter das teurere Platin sogar in Dieselaggregaten ersetzt.

Auch in anderen bedeutenden ­industriellen Anwendungsgebieten wie Elektrotechnik oder Chemie wird die Nachfrage nach Palladium auf hohem Niveau bleiben.
Leichter Gegenwind könnte von den Investoren kommen. In diesem Jahr verknappten zwei in Südafrika neu aufgelegte Palladium-ETFs das Angebot zusätzlich. Dieser Effekt wird 2015 wegfallen. "Die Nachfrage der Anleger nach Palladium wird verhaltener sein als 2014", prognostiziert Daniel Briesemann, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank. Dennoch ist er überzeugt, dass es mit dem Palladiumpreis aufwärts gehen wird - jedoch nur in moderatem Rahmen.

Kursanstieg in Maßen erwartet
Das sieht Thorsten Proettel, Edelmetallexperte bei der LBBW, ähnlich. Er rechnet bis Ende 2015 mit etwa sieben Prozent Kurspotenzial bis auf 875 Dollar. Derzeit kostet eine Feinunze Palladium 816 Dollar. Kurzfristig könnte der Preis sogar höher gehen, zum Beispiel wenn sich die Ukraine-Krise wieder verschärfen sollte und weitere Sanktionen gegen Russland ergriffen werden. Schließlich ist Putins Reich mit 43 Prozent Weltmarktanteil der größte Produzent von Palladium vor Südafrika mit 37 Prozent.

Investoren profitieren mit dem physisch hinterlegten Palladium-ETC von ETFS Securities (ISIN: DE 000 A0N 62E 5) von einem weiteren Kursanstieg des Edelmetalls. Zusätzlich verdienen sie bei dem nicht währungsgesicherten Papier an ­einer Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro. Trotz der guten Perspektiven sollten sich nur risikobereite Anleger engagieren. Der Markt ist schwankungsanfällig, kurzfristig sind auch größere Kursrückgänge nicht auszuschließen.

Bildquellen: Heraeus Holding, dien / Shutterstock.com

Nachrichten zu Platinpreis