Ölpreis trotzt den Krisen - noch

Obwohl die Kämpfe der islamistischen ISIS im Irak nicht abreißen, die EU und die USA jüngst die Sanktionsschrauben gegen Russland noch einmal angezogen haben, ein Ende der Kämpfe zwischen Hamas und Israel derzeit nicht in Sicht ist und sich unter anderem auch die Lage in Libyen wieder verschlechtert hat, gab der Ölpreis zuletzt kräftig nach.

Kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent Mitte Juni noch rund 115 Dollar ist das Fass Öl aktuell für gut 108 Dollar zu haben. Gut möglich, dass Anleger aufgrund der zahlreichen Krisenherde mit einer Abschwächung der globalen Ölnachfrage rechnen und der Preis daher nachgab.

Chance für Anleger?

Für Frank Klumpp, Rohstoffanalyst der LBBW, scheint der Markt dennoch "etwas zu gelassen mit den Risiken in Nahost und dem Ukraine-Konflikt umzugehen." Wagemutige Long-Spekulanten könnten daher über einen Einstieg nachdenken.

Öl: Brent mit begrenztem Potenzia

Nach einem deutlichen Kursanstieg fiel Rohöl der Nordseesorte Brent zuletzt wieder unter die Marke von 110 Euro. Nun scheint sich eine Entscheidung anzubahnen.

Noch ist nichts entschieden

Die Volatilität ließ zuletzt nach und auch die teils heftigen Kursausschläge wurden geringer. Auffallend ist, dass die relativen Hochs der seit 2012 intakten Konsolidie - rungsbewegung immer tiefer markiert werden, während die relativen Tiefs von Kursausschlag zu Kursausschlag höher notieren. Daraus lässt sich zwar Steige - rungspotenzial ableiten, dieses scheint aber begrenzt. Bei Brent steht offenbar eine Richtungsentscheidung aus.

Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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