Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Gold und Silber lieb ich sehr …

18.05.10 14:07 Uhr

Gold und Silber lieb ich sehr … | finanzen.net

Was einst schon Dagobert Duck trällerte, ist mittlerweile offenbar auch beim letzten Anleger angekommen.

Gold und Silber erleben schon seit Monaten eine atemberaubende Hausse, die neuerdings durch die Euro-Ängste noch weiter entfacht wird. Ein Ende des Aufwärtstrends ist aktuell nicht nur nicht abzusehen, vielmehr dürfte beispielsweise ein nachhaltiger Silberpreisanstieg über 20 US-Dollar der Bewegung einen weiteren Schub nach oben verleihen.

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Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles ...

Einerseits ist der Run in die Anlageform Edelmetalle aktuell massiv, was auch an den mittlerweile leergekauften Internet-Shops diverser Goldhändler abzulesen ist. Selbst die Nachfrage bei der gewöhnlichen Hausbank kann in diesen Tagen ein Problem darstellen, da das Angebot nicht die Nachfrage deckt. Andererseits – um bei Goethes Faust zu bleiben – drängt aktuell nicht nur zum Golde, sondern vielmehr aus dem Euro alles, was sich anhand zahlreicher Währungspaare belegen lässt. Der Euro hat aktuell ein enormes Vertrauensproblem, das auch durch das unglaubliche EU-Rettungspaket nicht behoben wurde. Offensichtlich sind die weltweiten Finanzakteure sehr unsicher, was die Behebung der Wurzel des Eurolandproblems betrifft.

Wunschdenken und Wirklichkeit

So hat sich Griechenland zwar bereit erklärt, auf die desolate Situation mit einem enormen Sparpaket zu antworten. Allerdings wird bei genauem Hinsehen klar, dass darin viel Wunschdenken steckt. Nimmt man die einzelnen Punkte etwas genauer unter die Lupe, so ist es fraglich, ob die erwartete Summe tatsächlich so groß ausfallen wird. Nur ein Beispiel: Im Zuge der Tabaksteuererhöhung der vergangenen Jahre ist der Steuergewinn hierzulande nicht in gleichem Maße gestiegen, wie die Steuern nach oben angepasst wurden. Hohe Tabaksteuern führen traditionell dazu, dass die Bürger entweder weniger rauchen oder andere „Steuerumgehungsmöglichkeiten“ finden. Bei einer so drastischen Anhebung um 20 Prozent kann es daher durchaus sein, dass am Ende weniger im Steuersäckel bleibt, als dies ohne die Steuererhöhung der Fall gewesen wäre.

Märkte weiter unruhig

Leider ist es der Politik bislang nicht gelungen, die Akteure an den Märkten in Bezug auf die Eurolandprobleme zu beruhigen, was den Euro vorerst weiter unter Druck sowie den Gold- und Silberpreis weiter explodieren lassen sollte.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.