DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Auf steigende Weizenpreise setzen!

13.07.11 09:28 Uhr

Auf steigende Weizenpreise setzen! | finanzen.net

Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais, Sojabohnen oder auch Zucker und Kaffee folgen eigenen Regeln.

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Die Nachfrage steigt stetig, was einer wachsenden Weltbevölkerung und dem steigenden Wohlstand in vielen Regionen zu verdanken ist. Das Angebot ist jedoch begrenzt und nicht nur von Faktoren wie die Größe der Anbauflächen und der Bodenqualität abhängig, sondern maßgeblich auch von Wetterkapriolen. Gerade für wichtige Agrarrohstoffe wie Weizen droht 2011 zu einem schlechten Erntejahr zu werden.

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Dürre und zu viel Regen

Während es in den USA, dem wichtigsten Produzenten, in vielen Weizenanbaugebieten stark geregnet hat und schon jetzt feststeht, dass rund die Hälfte des Winterweizens nur von minderer Qualität sein wird, gibt es im Mittleren Westen der USA Probleme wegen des heißen, trockenen Wetters. Auch in den Ländern der Europäischen Union drohen Ausfälle wegen Trockenheit, ebenso in China. In den USA überraschten die Farmer im letzten Bericht des Agrarministeriums jedoch durch größer als erwartete Anbauflächen vor allem für Mais. Ist das Angebot also doch größer als gedacht? Goldman Sachs reduzierte daraufhin am 1. Juli die Prognosen für Getreide und Soja, was an den Terminmärkten dazu führte, dass die Netto-Long-Positionen deutlich reduziert wurden. Inzwischen gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass die Akteure überreagiert haben, denn seit dem Jahreshoch im Februar fiel der Weizen-Future um rund 30 Prozent.

Investieren in Futures ist tückisch

Auch die Saisonalität spricht für wieder steigende Weizenpreise. In den letzten 37 Jahren notierte der Weizen-Future Ende Juni/ Anfang Juli im Schnitt am billigsten, um dann bis Oktober deutlich anzusteigen – im Schnitt um sechs Prozent. Wer nun in Weizen einzusteigen gedenkt, sollte jedoch bedenken, dass Weizen im Contango notiert, d.h. die später fällig werdenden Futures sind teurer als der nächstfällige Future. Beim Rollen in den nächsten Kontrakt fallen daher Verluste an, die auch in Zertifikaten auf den Weizen-Future negative Auswirkungen zeigen. Um diese Rollverluste zu minimieren, gibt es Konzepte wie den von JP Morgan entwickelten Wheat Total Return Index, der in Weizen-Futures entlang der gesamten Terminmarktkurve investiert und den Contango-Effekt auf diese Weise begrenzt.

Fazit:

In den letzten beiden Jahren entwickelten sich die Agrarrohstoffe höchst unterschiedlich. Vor allem beim Mais gab es große Preissteigerungen, während Sojabohnen und Weizen zurückblieben. Zumindest beim Weizen könnte es damit nun vorbei sein, es könnte gar eine neue Phase steigender Weizenpreise bevorstehen.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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