Steigt der Ölpreis bald auf 100 US-Dollar?
Der Ölpreis ist ein Gradmesser für den Zustand der Weltkonjunktur.
Nach dem steilen Anstieg bis auf knapp 150 USD im Sommer 2008 folgte ein Absturz auf ein Tief von 36,20 USD im Dezember des gleichen Jahres. Seitdem befindet sich der Ölpreis auf Erholungskurs. Die Konjunkturentwicklung ist jedoch nur ein preisbeeinflussender Faktor. Wie in den letzten Jahren zu sehen war, sind auch Hedgefonds und Spekulanten groß ins Ölgeschäft eingestiegen und die schrecken auch nicht davor zurück, im Zweifelsfall Öltanker als Zwischenlager im Hafen dümpeln zu lassen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Nachfrage aus den USA bleibt schleppend
Der in der Vergangenheit wichtigste Faktor war allerdings die Nachfrage aus den USA und die ist bislang vor allem wegen der langsamen Konjunkturerholung nicht sonderlich stürmisch. Das sieht man auch an der Entwicklung der Lagerbestände in den USA, die sich auf einem sehr hohen Niveau befinden und deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Nur im Jahr der Weltwirtschaftskrise 2009 waren die Lager in den letzten Jahren noch voller. Es gibt also einen gewissen Puffer in den USA, der erst einmal abgebaut werden könnte, wenn dort die Ölnachfrage wieder steigt. Bislang konnte die Nachfrageschwäche aus den USA aber durch eine stärkere Nachfrage aus Asien kompensiert werden. Sollte jedoch die Wachstumslokomotive China aufgrund einer möglichen Überhitzung und Inflationsgefahr auf die Bremse treten, würde das sicherlich auch den Ölpreis wieder unter Druck setzen.
Weitere Einflussfaktoren
Daneben übte zuletzt vor allem der stärkere US-Dollar einen positiven Preiseffekt auf Rohöl aus. An diesem Zusammenhang dürfte sich so schnell nichts ändern. Da sich die Stimmung jedoch auch wieder gegen den Dollar wenden könnte, ist der Devisenmarkt einer der Unsicherheitsfaktoren beim Öl. Das trifft auch auf die Spekulanten zu. Derzeit bestehen sehr große Netto-Long-Positionen am Terminmarkt. Sollte sich die Ölpreisphantasie verflüchtigen, würde vom Terminmarkt ein gewisses Korrekturpotenzial drohen. Dies könnte beispielsweise sein, wenn sich die triviale Erkenntnis durchsetzt, dass die Weltkonjunktur noch nicht in der Lage ist, einen Ölpreis im dreistelligen Bereich zu verkraften wie in den Boomzeiten vor der Krise. Auch saisonal ist zum jetzigen Zeitpunkt üblicherweise eher mit einem schwächeren Ölpreis zu rechnen. Ein größerer Preisverfall ist jedoch ebenfalls nicht zu erwarten.
Fazit:
Aus charttechnischer Sicht hat der Ölpreis zwar ein neues Kaufsignal generiert, viele fundamentale Faktoren sprechen jedoch gegen eine größere neue Kursrallye. Ich zeige Ihnen im DaxVestor, wie Sie dennoch mit Aussicht auf eine attraktive Rendite in Öl investieren können.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.