René Benko: Der Nimmersatt
Mit Immobilien wurde er sagenhaft reich, der Tiroler René Benko. Das reicht ihm aber nicht. Er fusioniert Karstadt und Kaufhof und kauft sich in die Medienwelt ein.
von Martin Blümel, €uro Magazin
Die Rivalen Karstadt und Kaufhof
tun sich zusammen. Zur großen Freude von René Benko. Der 41-Jährige ist seit Ende 2014 tonangebend bei Karstadt und hatte bisher dreimal vergebens für den Konkurrenten geboten.
Die Skepsis ihm gegenüber war anfangs groß. Benko, ein aus einfachen Verhältnissen stammender Schulabbrecher mit Hang zum Luxus (Ferrari, Motorjacht, Privatjet), galt lange als eher schillernder Geschäftsmann. Sein Imperium, die anfangs nur auf Immobilien spezialisierte Signa Holding, startete er bereits als 22-Jähriger. Inzwischen ist das Konglomerat diversifiziert und europaweit präsent, die Tochter Signa Sports gilt sogar als Börsenkandidat. Und Benko, der sich aus der Leitung in den Beirat zurückgezogen hat, ist damit reich geworden - von gut 3,8 Milliarden Euro spricht man.
Geholfen hat dabei sicher auch, dass es ihm immer gelang, Geldadel und Prominente von seinen Ideen zu überzeugen, etwa den in Österreich legendären Tankstellenerben Karl Kovarik oder Strabag-Gründer Hans-Peter Haselsteiner. Ebenso Politiker: Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) genauso wie den amtierenden Sebastian Kurz von der ÖVP.
Von zahlreichen Medien wurde dieses Netzwerk oft kritisiert, zum großen Verdruss des Milliardärs. Vielleicht auch ein Grund, warum er sich jetzt in Österreichs Presselandschaft eingekauft hat.
Sein Husarenstück
Zwischen 2012 und Ende 2014 übernahm Benko nach und nach die Warenhauskette Karstadt. Der damalige Besitzer und mit viel Vorschusslorbeeren gestartete Investor und Kunstsammler Nicolas Berggruen stieg komplett aus. Ohne wirklich etwas geleistet zu haben. Investitionen? Null. Berggruen zog selbst noch Geld ab. Er besaß die Lizenzrechte an den Namen und ließ sich das gut bezahlen.
Seine Ex-Teilhaber
Benko hatte sich zeitweilig mit schillernden Geldgebern wie dem israelischen Diamantenschürfer Beny Steinmetz sowie dem griechischen Reeder George Economou eingelassen. Beide Kontakte soll Ex-SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer geknüpft haben. Inzwischen hat Benko die Financiers aber ausbezahlt. Zur rechten Zeit: Steinmetz wurde 2017 wegen des Verdachts der Geldwäsche in Milliardenhöhe, Bestechung und Urkundenfälschung verhaftet. Und auch gegen Economou läuft eine Klage.
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Bildquellen: Sebastian Widmann/Getty Images