Wieso GoPro-Milliardär Nick Woodman plötzlich 229 Millionen Dollar ärmer ist

Versprechen aus College-Zeiten

Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervor geht, hat der Gründer des Actionkamera-Herstellers GoPro, Nick Woodman, in dieser Woche 4,7 Millionen Aktien mit einem Gesamtwert von 229 Millionen Dollar aus seinem Besitz an das Unternehmen zurückgegeben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, löste Woodman damit ein Versprechen ein, dass er vor zehn Jahren seinem damaligen Mitbewohner im College gegeben hatte.

Neil Dana, der gemeinsam mit Woodman die Universität von San Diego besuchte, war nicht nur der Mitbewohner des GoPro-CEO, sondern auch der allererste Angestellte im inzwischen milliardenschweren Unternehmen. Als GoPro noch in den Kinderschuhen steckte, versprach Woodman Dana, ihn mit zehn Prozent an den Erlösen von GoPro-Aktienverkäufen zu beteiligen.

Um diese Vereinbarung rückgängig zu machen, vermachte GoPro Dana im Jahr 2011 sechs Millionen unverfallbare Anteilsscheine. Sechs Monate später gingen zusätzliche 270.00 RSUs (Restricted Stock Units) in den Besitz von Neil Dana über. Woodman versprach damals, dem Unternehmen diese Aktien zurückzuzahlen, wenn die Optionen ausgeübt werden.

Genau das ist in dieser Woche passiert. Dana, der weiterhin Angestellter bei GoPro ist, hat 3,6 Millionen Dollar ausgegeben, um seine Optionen auszuüben, wie Bloomberg weiter berichtet. Die Optionen hatten einen Wert von 229 Millionen US-Dollar zum Handelsschluss am Montag.

Woodmans Vermögen sinkt auf 2,3 Milliarden Dollar

Das Einlösen seines Versprechens lässt das Vermögen von Nick Woodman auf 2,3 Milliarden Dollar sinken. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass GoPro seinen CEO im vergangenen Jahr mit einem Aktienpaket im Wert von 284,5 Millionen Dollar belohnt hat. Woodman ist dadurch zum bestbezahlten CEO der USA aufgestiegen und hat nicht nur Tim Cook von Apple und Satya Nadella von Microsoft um Längen geschlagen, sondern auch noch deutlich mehr verdient, als der Vorjahressieger Charif Souki, der den Flüssiggaskonzern Cheniere Energy leitet und 2013 3,5 Millionen Dollar weniger eingenommen hatte, als Woodman im Jahr 2014.