Provisionen bleiben geheim
Käufer von Kapitallebens- und privaten Rentenversicherungen sollen auch in Zukunft nicht genau erfahren, wie viel der Vermittler an ihrer Unterschrift verdient.
Stattdessen wird eine Kennziffer eingeführt, die den Kunden in Prozent Aufschluss darüber gibt, wie stark ihre Rendite durch die Abschlusskosten geschmälert wird. Entsprechende Änderungen am Entwurf für ein Lebensversicherungs-Reformgesetz beschloss der Finanzausschuss des Bundestags mit den Stimmen von Union und SPD.
Im ersten Entwurf des Bundesfinanzministeriums hatte es noch geheißen, der Vermittler müsse dem Kunden die Höhe seiner Provision "als Gesamtbetrag in Euro" mitteilen. Gegen diese Änderung des Versicherungsvertragsgesetzes war die Branche Sturm gelaufen - offensichtlich mit Erfolg. Im Regierungsbündnis wird der Schwenk damit begründet, dass es sehr unterschiedliche Gruppen von Versicherungsvermittlern gebe und damit auch eine sehr unterschiedliche Kostenstruktur.
Das Reformpaket soll am kommenden Freitag im Bundesrat endgültig beschlossen werden. Bislang ist unter anderem vorgesehen, dass die Ausschüttung stiller Reserven an Kunden verringert wird. Solche Reserven entstehen, wenn Investments über ihrem Kaufpreis notieren. Das ist derzeit vor allem bei Anleihen der Fall. Außerdem soll der Garantiezins für neue Verträge von derzeit 1,75 auf 1,25 Prozent sinken. (Redaktion Euro am Sonntag)