Taschengeld

Weg zur finanziellen Eigenständigkeit: So viel Taschengeld sollten Kinder bekommen

13.09.16 14:06 Uhr

Weg zur finanziellen Eigenständigkeit: So viel Taschengeld sollten Kinder bekommen | finanzen.net

Je älter die Kinder werden, desto höher werden auch die Ansprüche. Vor allem finanziell wächst das Verlangen der Kinder. Doch dabei gibt es auch einiges zu beachten. Wie viel Taschengeld soll ich meinem Kind zahlen? Welche Nebenjobs eignen sich am besten? Wir klären Sie auf.

Irgendwann kommt für alle Eltern einmal der Zeitpunkt, an dem das Kind nach Geld fragt, um mit Freunden ein Eis essen zu gehen, ins Kino zu gehen, sich eine Zeitschrift zu kaufen oder weil es für etwas Teures sparen will. Mit steigendem Alter werden die Anfragen häufiger und die Ansprüche der Kinder und Jugendlichen höher. Die Eltern sind dann häufig ratlos und die Frage kommt auf: Soll ich meinem Kind Taschengeld geben, und wenn ja, wie viel?

Mit der Einschulung kommt das Taschengeld

Selbständig zur Schule und nach Hause, Hausaufgaben erledigen, auf Klassenarbeiten lernen: Mit dem Beginn der Schulzeit bekommen die Kinder erste Verantwortung übertragen. Spätestens in diesem Alter sollten die Kinder auch erstmals finanzielle Verantwortung übernehmen, empfiehlt das Deutsche Jugendinstitut (DJI).
Klar ist: Ein 16-Jähriger bekommt natürlich mehr Taschengeld als ein Elfjähriger. Außerdem sollte das Taschengeld im jungen Alter noch wöchentlich ausgezahlt werden. Wenn die Jugendlichen bewiesen haben, dass sie mit Geld umgehen können, kann die Auszahlung auch monatlich stattfinden. Wichtig ist in jedem Alter, einen festen Auszahlungstermin zu vereinbaren. Vorschüsse oder Anpassungen, weil das Geld nicht reicht, sollten nicht getätigt werden.

Taschengeldempfehlung des Deutschen Jugendinstituts

Alter Empfohlenes Taschengeld*
 unter 6 Jahre  0,50-1,00 Euro/Woche 
 6 Jahre  1,00-1,50 Euro/Woche
 7 Jahre  1,50-2,00 Euro/Woche
 8 Jahre  2,00-2,50 Euro/Woche
 9 Jahre  2,50-3,00 Euro/Woche
 10 Jahre  15,00-17,50 Euro/Monat
 11 Jahre  17,50-20,00 Euro/Monat
 12 Jahre  20,00-22,50 Euro/Monat
 13 Jahre  22,50-25,00 Euro/Monat
 14 Jahre
 25,00-30,00 Euro/Monat
 15 Jahre  30,00-37,50 Euro/Monat
 16 Jahre  37,50-45,00 Euro/Monat
 17 Jahre  45,00-60,00 Euro/Monat
 ab 18 Jahre  60,00-75,00 Euro/Monat
   
   *ab dem 16. Lebensjahr für Jugendliche, die finanziell ganz von den Eltern abhängig sind (u.A Schüler)

Vertrauen in die Kinder und Jugendlichen ist wichtig

Das Taschengeld sollte zur freien Verfügung stehen. Die Kinder können sich - entsprechend ihres Alters - kaufen, was sie wollen und sich leisten können. Ist das Geld aufgebraucht, muss das Kind bis zum nächsten Auszahlungstermin warten. Außerdem sollten die Eltern das Taschengeld nicht als erzieherische Maßnahme sehen. Es sollte unabhängig vom Verhalten des Kindes gezahlt werden, also auch nicht als Belohnung oder Strafe eingesetzt werden. Bei mehreren Kindern im unterschiedlichen Alter sollte in der Familie offen über das Thema Taschengeld gesprochen werden und den Kindern die unterschiedliche Höhe der finanziellen Bezuschussung erklärt werden. Auch wenn das Taschengeld nicht reicht, sollte dies in der Familie offen angesprochen werden und mögliche Lösungen - zum Beispiel ein Nebenjob - vorgeschlagen werden.

Nebenjob zur Aufbesserung

Erwachsene sollten Kindern früh genug zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, das monatliche Einkommen mit einem Neben- oder Ferienjob zu verbessern. Dabei gibt es aber einiges zu beachten: Kinder unter 13 Jahren dürfen laut Jugendarbeitsschutzgesetz nicht beschäftigt werden. Jugendliche im Alter von 13-15 Jahre dürfen nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten arbeiten. Beliebte Schülerarbeiten sind zum Beispiel Zeitungen oder Prospekte austragen. Auch Babysitten, Nachhilfe geben oder mit einem Hund spazieren gehen eignen sich für Kinder in jungem Alter sehr gut. Rasen mähen, Blumen gießen oder Auto reinigen sind ebenfalls geeignete Nebenbeschäftigungen.
Aber aufgepasst: Nicht jede Tätigkeit im Haushalt sollte belohnt werden. Die Belohnung durch Geld für die Arbeit in den eigenen vier Wänden sollte eine Ausnahme bleiben.

Vorgegebene Arbeitszeiten müssen eingehalten werden

Auch bei den Arbeitszeiten gibt es strikte Vorgaben für Jugendliche. Im Alter von 13-15 Jahren darf nur zwischen 8 und 18 Uhr gearbeitet werden und nicht während des Schulunterrichts. Außerdem sind nicht mehr als zwei Arbeitsstunden täglich erlaubt. Kinder auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben dürfen maximal drei Stunden pro Tag arbeiten.

Redaktion: finanzen.net

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