Steuererhöhungen

Steuerzahler befürchten höhere Steuern

19.10.13 11:00 Uhr

Beim kommenden Koalitionspoker zwischen der CDU/CSU und der SPD könnten vor allem Anleger die Dummen sein.

von Markus Hinterberger, Euro am Sonntag

Das befürchtet der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel. „Die SPD redet zwar nicht mehr offen über Steuererhöhungen, aber im Kern will sie noch immer mehr Steuern einnehmen“, so Holznagel. Im Gespräch mit €uro am Sonntag erinnerte er an die Wahlkampfforderung der Sozialdemokraten, die Abgeltungsteuer von 25 auf 32 Prozent zu erhöhen.

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„Ein solcher Schritt wäre fatal. Wer in Zeiten niedriger Zinsen die Abgeltungsteuer erhöht, bittet Anleger doppelt zur Kasse“, erklärt Holznagel. Werden Zinsen unterhalb der Inflationsrate gezahlt, zehren hohe Steuern direkt an der Substanz. Doch dieses Geld, das Millionen Deutsche fürs Alter sparen, sei bereits versteuert. Der Steuerzahlerpräsident wünscht sich in den Koalitionsverhandlungen Unionsparteien, die zu ihrem Wahlversprechen stehen und keine Steuern erhöhen.

Den Kampf gegen die sogenannte kalte Progression sieht Holznagel als zweite große Baustelle. „Es ist absurd, dass über den Mindestlohn lange gestritten wird, während auf der anderen Seite viele Arbeitnehmer lieber auf Lohnerhöhungen verzichten, weil mehr Brutto oft weniger Netto bedeutet.“ Ein Gesetzesvorschlag, der diesen Missstand abgemildert hätte, war zunächst am Widerstand des von der SPD dominierten Bundesrats gescheitert. „Hier erwarte ich einen neuen Anlauf und keine Blockade mehr von der SPD“, so der Verbandschef.