Steigende Kosten

Verbraucher müssen 2017 mehr für Strom und weniger für Gas bezahlen

28.12.16 10:34 Uhr

Verbraucher müssen 2017 mehr für Strom und weniger für Gas bezahlen | finanzen.net

Stromkunden in Deutschland müssen ab dem Jahreswechsel mehr zahlen als ein Jahr zuvor.

Im Schnitt steigen die Kosten um 1 Prozent, wie das Vergleichsportal Verivox am Mittwoch mitteilte. Für eine drei- bis vierköpfige Familie mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden ergäben sich durchschnittliche Zusatzkosten von 11 Euro. Allerdings legen die Preise laut Verivox in einigen Regionen sehr viel stärker zu; in Bayern, Sachsen und Hessen verlangten einige Versorger bis zu 15 Prozent mehr.

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   "Nachdem die Preise für Strom in den letzten drei Jahren um rund 2 Prozent rückläufig waren, kehrt sich der Trend zum Jahresbeginn 2017 wieder um", erklärte Jan Lengerke von Verivox. Grund dafür sei vor allem die erneute Anhebung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie steigt zum Jahreswechsel um gut einen halben Cent auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde. In einigen Regionen legen auch die Netznutzungsentgelte deutlich zu.

   Lengerke betonte, der von den Stromanbietern selbst bestimmte Teil des Endpreises werde damit immer geringer. Inzwischen machten Beschaffung, Vertrieb und Erlös nur noch 21 Prozent des Strompreises für Endkunden aus - die anderen 79 Prozent entfielen auf Steuern, Ablagen, Umlagen und Netzentgelte.

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   Anders ist das beim Gas - hier beziffert Verivox den Anteil der Netzgebühren, Steuern und Abgaben auf etwa 52 Prozent. Der von den Anbietern beeinflussbare Preisanteil sei mit rund 48 Prozent "im Vergleich zum Strommarkt sehr hoch".

   Zum Jahreswechsel halte "der Trend flächendeckend sinkender Gaspreise" weiter an, erklärte das Vergleichsportal. Zwischen Januar 2016 und Januar 2017 werde Gas im Durchschnitt rund 7 Prozent billiger. Eine Trendwende hin zu höheren Preisen sei "derzeit nicht zu befürchten", erklärte Verivox.

  

HEIDELBERG (AFP)

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