Snapchat CEO Evan Spiegel: Vom Studienabbrecher zum jüngsten Milliardär der Welt
Er ist erst 25 Jahre alt und hat es in den erlesenen Kreis der Milliardäre geschafft. Gelungen ist Evan Spiegel dies mit einer Foto-App.
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Der Anwaltssohn Evan Spiegel ist Milliardär. Doch anders als die reichsten Menschen der Welt, Microsoft-Gründer Bill Gates und Investorenlegende Warren Buffett, hat er das Rentenalter noch lange nicht erreicht: Er ist gerade 25 Jahre alt.
Reich dank einer Foto-App
Reich geworden ist Spiegel mit einem Startup: Der Foto-App Snapchat. Die Anwendung ist insbesondere unter jungen US-Amerikanern beliebt, bis zu 100 Millionen Nutzer sollen den Dienst täglich nutzen. Profitabel ist das Unternehmen, das 2012 gegründet wurde, bis heute nicht. Im Blog "Gawker" wurden interne Zahlen geleakt, nach denen Snapchat 2014 rund 3 Millionen Dollar umgesetzt haben soll - unter dem Strich blieb aber ein Verlust im dreistelligen Millionenbereich übrig. 2015 sollen die Erlöse auf 50 Millionen Dollar steigen. Ob das Portal dann auch Gewinn macht, steht allerdings in den Sternen."Recht auf Vergessen" macht Snapchat zum Milliardenprodukt
Profitabel oder nicht: Die App ist Milliarden wert und machte auch ihren Gründer, Evan Spiegel, zum Milliardär. Dabei ist das Geschäftsmodell recht simpel: Bilder, die über die Social Media-App an Freunde und Bekannte verschickt werden, sind beim Empfänger nur kurz zu sehen und verschwinden dann wieder. Anders als bei Facebook, Whatsapp & Co. können die Fotos nicht lokal auf den Endgeräten gespeichert werden - auch wenn es zwischenzeitlich reihenweise Möglichkeiten gibt, diese Einschränkung zu umgehen.Inzwischen ist Snapchat geschätzte 19 Milliarden Dollar wert, 500 Mitarbeiter arbeiten an dem Produkt. Für eine App, die keinen Gewinn abwirft, sind das beeindruckende Zahlen. Gründer und CEO Evan Spiegel hat dank des Dienstes ein beachtliches Vermögen angehäuft: Laut Forbes ist der US-Amerikaner 2,1 Milliarden Dollar schwer und hat damit einen Platz auf der Liste der reichsten Menschen der Welt erobert.
Von der fixen Idee zur Erfolgsapp
Dass Spiegel einmal in den erlauchten Kreis der Superreichen aufsteigen würde, hat er vermutlich selbst lange nicht geglaubt. Im Jahr 2010 begann er sein Studium in Standford und kam dort das erste Mal auf die Idee, dass es an einer App fehlt, mit der man Bilder verschicken kann, die danach automatisch wieder verschwinden. Gemeinsam mit einem Kommilitonen entwickelte er das Konzept für die App und engagierte einen Programmierer. Das Ergebnis war Picaboo - ein Reinfall. Kaum jemand nahm Notiz von der App, einen Geldgeber zu finden, gelang den beiden Gründern nicht. Spiegel verfolgte die Idee jedoch weiter, änderte den Namen der App in Snapchat und schloss seinen Kommilitonen und Ideengeber von der weiteren Entwicklung aus.Der Durchbruch der Idee ließ allerdings noch geraume Zeit auf sich warten und war eher dem Zufall geschuldet: Eine junge Verwandte von Spiegel zeigte die App ihren Mitschülerinnen und Mitschülern - der Fotodienst wurde ein Renner an ihrer Schule. Je bekannter die App wurde, desto mehr Nutzer luden sie aus dem App-Store. Nachdem erste Geldgeber in das Unternehmen investierten und die erste halbe Million Dollar auf Evan Spiegels Konto landete, brach er sein Studium ab, um sich voll und ganz Snapchat zu widmen. Eine Reihe von Studienkollegen folgte seinem Beispiel, Snapchat hatte seine ersten Angestellten.
Studienabbrecher wird zum Facebook-Schreck
Der Erfolg der App zog auch die Aufmerksamkeit eines der ganz Großen der Internetbranche auf sich: Facebook. Und 2013 traf Spiegel eine Entscheidung, die wohl nur wenige in seiner Situation so getroffen hätten und die ihm in den Folgejahren viel Kritik und Häme einbrachte: Er lehnte eine Übernahmeofferte von Facebook ab. Das weltgrößte Soziale Netzwerk wollte drei Milliarden Dollar auf den Tisch legen, um sich den aufstrebenden Konkurrenten einzuverleiben - rund eine Milliarde wären direkt in die Taschen von Evan Spiegel geflossen. Doch Spiegel blockte das Angebot ab. Als Motiv für die ablehnende Haltung wurde dem damals 23-jährigen CEO unterstellt, er wolle zunächst die Nutzerzahl steigern um den Preis für sein Unternehmen weiter in die Höhe zu treiben. Tatsächlich hatten Investoren den Fotodienst sogar höher bewertet als Facebooks höchstes Angebot.Er selbst machte den wahren Grund für die Ablehnung der Avancen von Facebook erst 2015 öffentlich: Er wusste, er hatte mit Snapchat seine Leidenschaft gefunden. "Der schnellste Weg herauszufinden, ob man etwas wirklich Wichtiges tut, ist, wenn dir jemand einen Haufen Geld dafür bietet", so Spiegel in einer Rede vor Studenten. Ob man dieses Angebot dann akzeptiere oder nicht - auf jeden Fall lerne man etwas über sich selbst, betonte er. Wenn man verkauft, dann war es wohl nicht der richtige Traum. Verkauft man aber nicht, ist man offenbar an etwas ganz Großem dran. "Vielleicht stehst du dann am Beginn von etwas wirklich Bedeutendem", erklärte Spiegel weiter.
Spiegel hat große Pläne mit Snapchat
Evan Spiegel ist auch ohne Facebook Multimilliardär geworden - und dabei Chef seines Unternehmens geblieben. Rückblickend hat der CEO also die richtige Entscheidung getroffen. Und er sieht sich mit seinem Fotodienst noch lange nicht am Ende, denn er hat große Pläne für die Zukunft. Ein Börsengang sei in Arbeit, erklärte Spiegel im Mai dieses Jahres.Snapchat bemüht sich darüber hinaus, eine neue Nutzergruppe zu erschließen und sich als Kanal für klassische Medien zu etablieren. In einem speziellen Bereich der App zeigen TV-Sender wie CNN und MTV ihre Videos, auch Print-Medien wie "Cosmopolitan", "People" und "Daily Mail" bringen Artikel und Bilder unter. Zudem will Snapchat auch zur Fotoplattform für große Events werden. Nutzer können sich dazu entscheiden, Bilder, etwa von Konzerten, mit allen zu teilen. Solche Funktionen sollen ausgebaut werden.
Nicht zuletzt will Snapchat auch die User selber zur Kasse bitten, um profitabel zu werden. Für 0,99 Dollar können sich US-Nutzer drei Bilder oder Videos jeweils noch einmal ansehen, ein "Replay" also.
Ob die Maßnahmen Snapchat in die schwarzen Zahlen verhelfen, bleibt abzuwarten. Ihren Gründer hat die App jedenfalls bereits zum Milliardär gemacht, auch ohne Gewinn abzuwerfen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Michael Kovac/Getty Images for Vanity Fair, Gil C / Shutterstock.com / Evan Spiegal, LinkedIn
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