Der Besitzer des Mondes: Vom Autoverkäufer zum Multimillionär

Doch wie war es Hope überhaupt möglich "Besitzer" des Mondes und anderer Himmelskörper zu werden? Grund dafür ist eine Gesetzeslücke. Es existiert zwar das "Outer Space Treaty", ein Abkommen der Vereinten Nationen von 1967, in dem geregelt ist, dass keine Regierung Anspruch auf außerirdische Grundstücke hat. Allerdings ist in dem Abkommen nirgends von Privatpersonen oder Firmen die Rede.

Quelle: BBC Worldwide via lunarembassy.com

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Hope machte aus der Gesetzeslücke ein Geschäft

Hope nutzte diese Lücke aus und berief sich zudem auf ein altes amerikanisches Gesetz aus der Pionierzeit. Demnach darf jeder ein beliebiges Grundstück für sich beanspruchen, wenn er diesen Anspruch öffentlich macht. Falls innerhalb einer achtjährigen Frist keine Einwände eingehen, ist man rechtmäßiger Besitzer dieses Grundstücks. Somit ließ sich Hope 1980 die Besitzrechte am Mond und weiterer Himmelskörper im Grundbuchamt von San Francisco eintragen und schickte einen Antrag an die Vereinten Nationen und die US- und UdSSR-Regierungen. Darin teilte er seine Absicht mit und bat darum, ihm Bescheid zu geben, falls es rechtliche Einwände geben sollte.

Gründung der Lunar Embassy

Eine Antwort hat er jedoch nie erhalten. Deshalb erklärte sich Dennis Hope zum rechtmäßigen Besitzer des Mondes. 1996 gründete er schließlich das Unternehmen Lunar Embassy, über das er neben Grundstücken auf dem Mond auch Land auf anderen Himmelskörpern, wie dem Mars, dem Merkur, der Venus und dem Jupitermond Io zum Kauf anbietet. Im Durchschnitt haben die Grundstücke ungefähr die Größe eines Acre, was in etwa einem Fußballfeld entspricht. Der Standardpreis für ein Acre beträgt rund 30 Dollar.

Prominente Kunden

Nach eigenen Angaben hat Hopes Firma bereits über 600 Millionen Acre auf dem Mond, über 300 Millionen auf dem Mars und über 100 Millionen auf der Venus, dem Merkur und Io verkauft. Neben diversen Film- und Fernsehstars zählten auch Politiker auf der ganzen Welt - unter anderem die drei US-Präsidenten Jimmy Carter, Ronald Reagan und George W. Bush - zu den Grundstücksbesitzern, so Hope.

Rechtslage nicht ganz klar

Juristen bezweifeln jedoch, ob Dennis Hope tatsächlich Besitzer des Mondes sowie der anderen Himmelskörper ist. Hope berief sich zwar auf das amerikanische Gesetz zum Abstecken von Land, allerdings gilt amerikanisches Recht im Weltraum nicht. Hope wurde zudem bereits mehrfach angeklagt, beispielsweise in Deutschland und Schweden. Da es jedoch keine Präzedenzfälle gibt und die Gerichte mit den Forderungen nichts anfangen können, wurden alle Klagen bisher abgewiesen. Ob rechtmäßiger Besitzer oder nicht - fest steht, dass Dennis Hope mit dem Verkauf von außerirdischem Land eine lukrative Geschäftsidee gefunden und bereits ein stattliches Vermögen aufgebaut hat. Eigenen Angaben zufolge soll die Idee ihm mehr als zehn Millionen Dollar eingebracht haben.

Redaktion finanzen.net