Angebot mit Haken: Für wen lohnt sich Amazons Kreditkarte wirklich?
Amazon hat ein neues Goodie für Prime-Kunden auf den Markt gebracht: Die hauseigene Kreditkarte. Doch für wen lohnt sich der Umstieg auf die Visa-Karte von Amazon eigentlich?
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Der Handelsriese Amazon hat für Premium-Kunden im Rahmen des Prime-Konzepts bereits zahlreiche Vorteile an den Start gebracht. Neben kostenfreiem Premiumversand, der die Lieferung in der Regel bereits am nächsten Werktag garantiert, Zugang zum Streamingportal Prime Video, dem Musikdienst Prime Music sowie Zugriff auf weitere Spezialangebote und exklusive Deals hat der US-Handelsriese nun auch eine kostenlose Kreditkarte für Prime-Kunden im Angebot. Mit teils überraschenden Konditionen.
Bonus-Option und Startguthaben
Die Kreditkarte, die Amazon gemeinsam mit Visa und der Landesbank Berlin herausgibt, wird für Prime-Kunden kostenlos sein. Bestandskunden von Amazon, die bereits eine Amazon-Visa-Kreditkarte besitzen, bekommen als Prime-Nutzer die neuen Konditionen ebenfalls - die Jahresgebühr von bislang 20 Euro entfällt in diesem Fall.
Wer die Kreditkarte als Standard-Zahlungsmittel in den Optionen seines Amazon-Prime-Accounts hinterlegt hat, ist Nutznießer weiterer Vorteile. So erhalten Kunden für jeden auf der Plattform ausgegebenen Euro 3 Prozent in Bonuspunkten. Der gesammelte Bonus kann allerdings nur bei Amazon selbst eingelöst werden - Kunden reinvestieren das Geld also wieder bei dem Handelsriesen. Erstantragsteller werden zudem mit einem Amazon-Startguthaben von 70 Euro gelockt. Wer die Kreditkarte für Einkäufe außerhalb der Plattform nutzt, erhält 0,5 Prozent in Bonuspunkten. Damit gibt es einen Punkt für zwei Euro Umsatz zurück.
Teure Teilzahlungsoption
Doch Kunden, die sich für eine Amazon-Kreditkarte interessieren, sollten sich die Vertragsbedingungen genau durchlesen. Denn bei der Karte ist die sogenannte Teilzahlung voreingestellt. Wer bei Amazon bestellt und mit der Karte bezahlt, bekommt also nicht wie üblicherweise die Komplettsumme am Monatsende von seinem Girokonto abgezogen, sondern zahlt nur eine Rate. Wer die Option nutzt, muss einen satten Zinsaufschlag zahlen. Zwar lässt sich die Teilzahlung deaktivieren, dafür muss der Kreditkartenbesitzer aber selbst aktiv werden und die Landesbank Berlin kontaktieren. Auf Nachfrage von finanzen.net teilte die Landesbank mit, eine Umstellung der Option sei unkompliziert auf telefonischem Weg möglich.
Wer mehr will als nur bezahlen, zahlt drauf
Wer die Teilzahlungsoption deaktiviert hat und die Amazon-Kreditkarte darüber hinaus vorrangig zur Zahlung auf der Amazon-Plattform verwendet, kann insbesondere über das Bonusprogramm Vorteile erzielen. Für Prime-Kunden, die auch Großbestellungen über Amazon abwickeln, lohnt sich das Punktesammeln: Ein Umsatz von 500 Euro entspricht Bonuspunkten im Wert von 15 Euro.
Wer jedoch seine Kreditkarte auch für Bargeldabhebungen verwenden möchte, der wäre mit dem Angebot eines anderen Anbieters möglicherweise besser bedient. Denn eine Bargeldverfügung schlägt bei der Amazon-Kreditkarte mit drei Prozent, mindestens 7,50 Euro, zu Buche. Ein satter Aufschlag beim Geldabheben an deutschen Geldautomaten also. Auch im Ausland kann die Karte aus Kundensicht nicht punkten, denn die Landesbank Berlin erhebt auf alle Auslandsumsätze 1,75 Prozent Fremdwährungsgebühr.
Hauptprofiteur: Amazon
Während es für Kreditkartenkunden von der individuellen Nutzung abhängig ist, ob sich die Amazon-Kreditkarte lohnt, steht ein Gewinner der Aktion bereits fest: Amazon selbst. Denn das Zahlungsmittel ist ein ideales Kundenbindungsinstrument. Insbesondere die Bonus-Option dürfte viele Kunden dazu veranlassen, ihr Geld bei Amazon, statt außerhalb der Plattform auszugeben.
Zudem profitiert der Handelsriese noch auf andere Weise von einer unter Prime-Kunden verbreiteten Kreditkarte: Das Unternehmen kann weitere Daten zum Einkaufsverhalten seiner Kunden erheben und damit wertvolle Informationen gewinnen, die eine individuellere Kundenansprache ermöglichen.
Zudem kann das Angebot einer kostenlosen Kreditkarte mit Bonusfunktion auch Nicht-Kunden von einer Prime-Mitgliedschaft überzeugen - die wiederum mit 69 Euro Jahresgebühr zu Buche schlägt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com
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23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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