Humanitäre Hilfe

Griechenland-Rettung per Crowdfunding gescheitert - Neue Kampagne gestartet

07.07.15 15:00 Uhr

Griechenland-Rettung per Crowdfunding gescheitert - Neue Kampagne gestartet | finanzen.net

Die Crowdfunding-Kampagne, mit der Thom Feeney 1,6 Milliarden Euro einsammeln wollte um die Schulden Griechenlands beim IWF zu begleichen, ist gescheitert. Doch der findige Brite hat schon eine neue Idee: Eine neue Kampagne soll nun bedürftigen Griechen direkt helfen.

Mit dem Ziel, bei den Europäern 1,6 Milliarden Euro einzusammeln, um Griechenland bei der Zahlung seiner fälligen Rate beim Internationalen Währungsfonds zu unterstützen, ist der Brite Thom Feeney gescheitert. Dennoch kann man die Aktion als Erfolg bezeichnen, denn insgesamt hat er im Rahmen der Kampagne auf Indigogo fast zwei Millionen Euro eingenommen. 108.654 Menschen haben in den acht Tagen, in denen die Kampagne lief, Geld für die Aktion gespendet. Da das Kampagnenziel von 1,6 Milliarden Euro nicht erreicht wurde, bekommen alle Spender ihren Einsatz zurück, erklärte Feeney via Twitter.

Crowdfunding-Kampagne dennoch ein Erfolg

Auch wenn das ambitionierte Ziel weit verfehlt wurde, sieht Feeney die Aktion dennoch als Erfolg. "Mehr als 100.000 Menschen aus 182 Ländern haben fast 2 Millionen Euro für das griechische Volk aufgebracht. Ist das nicht großartig?", so Feeney auf Indigogo. Besonders die Tatsache, dass die Aktion Aufmerksamkeit auf die notleidenden Griechen gelenkt hat, feiert der Londoner als Triumph. "Das ist eine humanitäre Krise, nicht nur eine wirtschaftliche", erklärte Feeney weiter. Es sei daher verdammt nochmal an der Zeit, dass jemand etwas tut.

Neue Kampagne ins Leben gerufen

Angesichts der Spendenbereitschaft der Europäer hat Thom Feeney eine neue Indigogo-Kampagne ins Leben gerufen. Dieses Mal will Feeney aber einiges ändern. Statt einem festen Kampagnenziel hat er nun ein flexibles Ziel vorgegeben, mindestens eine Million Euro will Feeney aber schon einnehmen. Das komplette gespendete Geld soll den Menschen in Griechenland zur Verfügung gestellt werden. "Ich weiß jetzt, dass ich das bereits bei der ersten Kampagne hätte tun sollen, das tut mir leid", entschuldigt sich Feeney bei den Teilnehmern. Um sein Ziel zu erreichen, hat er sich nun Hilfe geholt - die neue Kampagne läuft in Zusammenarbeit mit einer griechischen Wohltätigkeitsorganisation.
Desmos heißt Feeneys neuer Partner, eine griechische Hilfsorganisation, die überschüssige Waren sammelt und weitergibt. Das Netzwerk soll die logistische Organisation übernehmen und die Waren im Land verteilen.

Kampagne soll Hoffnung geben

Gemeinsam mit Desmos will Feeney besonders den jungen Griechen wieder Hoffnung geben. Der Plan ist, möglichst viele Griechen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren wieder in Jobs unterzubringen. "Ich will, dass junge Menschen Hoffnung haben, Fähigkeiten erlernen, die die Wirtschaft nach vorn bringen und ihre Löhne im Land reinvestieren", so Feeney in der Ankündigung der neuen Kampagne.

Goodies für die Spender

Wie schon in der Vorgängerkampagne bekommen die Spender auch bei dieser Indigogo-Kampagne wieder typisch griechische Produkte für ihre Spende. Eine Postkarte mit den Wahlmotiven "Akropolis" oder "Alexis Tsipras" gibt es ab 3 Euro. Für 10 Euro verspricht der Initiator der Aktion eine kleine Flasche Ouzo, für 20 Euro gibt’s eine Flasche Olivenöl. Auch bei dieser Kampagne können Spender von 5.000 Euro einen All Inclusive Urlaub in Griechenland genießen.
Aktuell haben sich 700 Menschen an der Aktion beteiligt - 13.573 Euro sind bis Dienstagmittag zusammen gekommen. Die Kampagne läuft noch 14 Tage und ist hier zu finden.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: twitter.com/ThomFeeney