Honorarberatung macht Sinn

Anlageberatung: Schluss mit der Besserwisserei

aktualisiert 28.12.13 20:01 Uhr

Wer Anlegern mit seinen Produkten sicheren Investmenterfolg verspricht, werde auf Dauer doch von der Entwicklung der Märkte bloßgestellt, meint Karl Matthäus Schmidt von der Quirin Bank.

Werte in diesem Artikel

von Karl Matthäus Schmidt, Gastautor Euro am Sonntag

Immer wieder ist von unglaublichen ­Erfolgsgeschichten an der Börse zu ­hören: von Anlegern, die in kürzester Zeit ein Vermögen verdient haben, oder von Investoren, die Apple-Aktien gekauft haben, lange bevor es iPods und ­iPhones gab. Die Börsen und die Finanzin­dustrie leben von solchen Geschichten - sind diese doch Motor für immer neue Anlagetrends und Finanzprodukte.

"Wirtschaftsaufschwung in Deutschland: Jetzt vom Aktienboom profitieren" oder "Eurokrisen-Staaten kurz vor dem Bankrott: Jetzt in Gold investieren" - gute Ratschläge und Expertenmeinungen gibt es viele. Doch wem soll man glauben? Kommt nun die deutsche Aktienrally? Oder verschlimmert sich die Eurokrise, und in drei Jahren gibt es nicht mal mehr den Euro? Ist mein Geld auch morgen noch in deutschen Staatsanleihen sicher? Die Antwort auf all diese Fragen ist simpel: Es gibt keine. Denn niemand kann die Zukunft sicher vorhersagen. Niemand weiß also mit abso­luter Sicherheit, was gut für das Geld der ­ Kunden ist.

Und trotzdem: Wer wissen will, wie sich Geld sicher vermehrt, muss nur bei Banken und Vermögensverwaltern nachfragen. Sie kennen die Rezepte, sie nutzen ihr Expertentum, ihr einzigartiges Wissen, ihre tiefen ­Einsichten und ihre jahrzehntelange Erfahrung. Dieses Bild wird von vielen Bankvertrieben noch immer genährt - obwohl es längst als das entlarvt wurde, was es ist: falsch. Denn dass der Erfolg vieler Fondsmanager reiner Zufall ist, zeigt ein Experiment der "Chicago Sun Times". Diese ließ sich von einem Kapuzineraffen Aktien zu einem Portfolio zusammenstellen. Die Aktien, die der Affe über mehrere Jahre hinweg aus einem aufgeschlagenen "Wall Street Journal" durch Ankreuzen oder Markieren auswählte, wurden gekauft. Und damit war der Affe besser als das Gros seiner menschlichen Kollegen. Dennoch schlugen weder Kapuzineraffe noch Fondsmanager über einen längeren Zeitraum hinweg den Markt.

Wissenschaftler haben längst nachgewiesen: Kein Anleger, kein aktiver Fondsmanager und auch kein Banker kann dauerhaft besser sein als der Markt. Wer ständig versucht, schlauer zu sein, verliert nicht nur Nerven, sondern auch jährlich rund zwei Prozent Rendite gegenüber dem Markt. Denn das hektische Hin und Her verursacht hohe Kosten, die einen Teil der Rendite auffressen.

So ergab eine Studie des US-Finanzmarktforschers Ilia Dichev 2007 einen Unterschied zwischen den Marktrenditen und den von Anlegern tatsächlich erwirtschafteten Renditen von bis zu drei Prozentpunkten pro Jahr. Der Dalbar-Report zeigt für die Jahre von 1992 bis 2011: Gerade einmal 43 Prozent der am Markt erzielbaren Rendite kamen im Schnitt beim Anleger an.

Und wenn doch eine gute Performance erzielt wird, wer hat dieses Ergebnis zu verantworten? Derjenige, der die besten Fonds oder die besten Aktien ausgesucht hat? Oder nicht doch viel eher der Markt? Die Antwort der Wissenschaft ist eindeutig: der Markt. Eine Studie von 2010 von Standard & Poor’s etwa ergab, dass von den besten 25 Prozent der Fondsmanager eines Jahres bereits nach fünf Jahren keiner mehr in der Spitzengruppe zu finden ist. Banken blenden dies aber aus Ertragsgründen lieber aus, schließlich verdienen sie an den Provisionen - die sie von den Produktanbietern erhalten.

Der Trend geht also zu Honorarberatern, die unabhängig vom Produktvertrieb bezahlt werden. Und zu Beratern, die sich nicht selbst für die Alleswisser halten. Die Quirin Bank hat deshalb gerade ein neues Anlagekonzept eingeführt. Interessant für Anleger dabei ist: Sie können mithilfe der Finanzmarktforschung erkennen, wo welche Renditen bei welchem Risiko zu erzielen sind.

Markt, Meinung und Wissen richtig kombinieren
Das Institut für Vermögensaufbau (IVA) München hat nachgewiesen, dass an den Finanzmärkten systematisch Renditen aus den Bereichen "Markt", "Meinung" und "Wissen" eingesammelt werden können. "Markt" bedeutet dabei prognosefreies Investieren, das Abholen der Marktrendite. "Meinung" heißt, dass mancher Kunde auch ganz spezifische Erwartungen hat: Informationen über Eurokrise, Inflation oder eine Entwicklung wie in Japan werden oft genannt.

Und schließlich der Aspekt "Wissen". Kurzfristig und in bestimmten Marktsegmenten kann die Effizienz der Kapitalmärkte außer Kraft gesetzt sein. Dies lässt sich ausnutzen und führt zu einer marktunabhängigen Zusatzrendite.

Entscheidend ist, dass die unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansätze mit entsprechenden Anlagestrategien unterlegt werden, die einen bestimmten Anteil am Depot ausmachen. Anleger erhalten so ein breit aufgestelltes, robustes Portfolio, mit dem sie eine faire und realistische Rendite für ihr Vermögen erwirtschaften können.

Die große Stärke von "Markt - Meinung -Wissen" liegt darin, dass diese Anlagephilosophie im Wesentlichen auf den Erkenntnissen zweier Nobelpreisträger beruht: Die gerade mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichneten Eugene Fama und Robert Shiller stehen für die Anlagebausteine "Markt" und "Wissen". Warum? Fama sagt, dass die Märkte effizient sind, weshalb langfristig der Versuch, sie zu schlagen, zum Scheitern verurteilt ist. Das ist die Grundlage für die Renditeperspektiven im Baustein "Markt".

Shiller hingegen stellt fest, dass Märkte oder Marktsegmente zwischenzeitlich ineffizient und in ihrer Funktion eingeschränkt sein können. Diese Ineffizienzen gewinnbringend zu nutzen ist die Grundlage für den Baustein "Wissen". Und dazu kommt die Meinung des Einzelnen, der Bank oder des Anlageberaters über die zukünftige volkswirtschaftliche Entwicklung.

In der Kombination aller drei Bausteine kann die Anlagephilosophie "Markt - Meinung - Wissen" ihre volle Wirkung entfalten. Schluss also mit der Besserwisserei, hin zu einer ehrlichen Selbsterkenntnis: Niemand kann die Erkenntnisse der Finanzmarkt­forschung außer Kraft setzen und immer den Markt schlagen. Aber die Honorarberatung hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Provisionssystem: Sie kann aufgrund ihrer Unabhängigkeit und Freiheit vom Verkaufszwang diese Erkenntnisse für ihre Kunden nutzbar machen und so ein Anlagekonzept bieten, das in voller Transparenz und bei deutlich geringeren Kosten die bestmögliche Rendite für den Anleger erzielt.

Zur Person:

Karl Matthäus Schmidt,
Vorstandschef der Quirin Bank

In sechster Generation setzt Schmidt die Fami­lientradition des Bankers mit alten Tugenden fort und paart diese mit innovativen Geschäftsideen. So gründete er als BWL-Student Consors, den ersten Online-Wertpapier-Broker Deutschlands. Nach dem Verkauf von Consors an die französische BNP Paribas wechselte er 2006 zur Quirin Bank. In diesem Jahr gründete Schmidt zudem die Online-Finanzberatung quirion.

Die Quirin Bank bietet vermögenden Anlegern ein Betreuungskonzept, das auf völliger Kostentransparenz und Rückvergütung aller Provisionen beruht. Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Sitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 9.500 Kunden mit einem Anlagevolumen von 2,5 Milliarden Euro.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Quirin Privatbank

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Quirin Privatbank

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Quirin Privatbank AG

Keine Nachrichten im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.

Eventuell finden Sie Nachrichten, die älter als ein Jahr sind, im Archiv

Analysen zu Quirin Privatbank AG

DatumRatingAnalyst
09.08.2007quirin bank chancenreichDer Aktionär
DatumRatingAnalyst
09.08.2007quirin bank chancenreichDer Aktionär
DatumRatingAnalyst

Keine Analysen im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.

Eventuell finden Sie Nachrichten die älter als ein Jahr sind im Archiv
DatumRatingAnalyst

Keine Analysen im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.

Eventuell finden Sie Nachrichten die älter als ein Jahr sind im Archiv

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Quirin Privatbank AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"