Großer Euro am Sonntag-Test

Onlinebanken im Test: Ihr Weg zum besten Depot

22.08.15 03:00 Uhr

Onlinebanken im Test: Ihr Weg zum besten Depot | finanzen.net

Niedrige Kosten, attraktive Zinsen, guter Service: Wer Kunde bei der richtigen Direktbank ist, kann viel Geld sparen. Teil 1 des großen Euro am Sonntag-Tests.

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Aktien

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von Stephan Haberer, Euro am Sonntag

Der Gewinn liegt im Einkauf, sagt eine alte Kaufmannsweisheit. Auch Börsianer sollten sie beherzigen - sie kaufen zwar keine Waren ein, dafür aber Dienstleistungen. Und die kosten: Da muss fürs Depot gezahlt werden, für jeden Trade, fürs Setzen oder Ändern von Limits und, und, und. Es fällt schwer, das alles genau zu durchblicken. Das Ergebnis ist stets das gleiche: Jede Gebühr schmälert die Rendite.

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Da bleibt für renditebewusste An­leger nur eines: Kosten runter. Was durchaus machbar ist. Denn Onlinebanken oder -broker sind günstiger als Filial­banken. Depotgebühren verlangen sie praktisch nicht mehr, auch das Ordern ist günstiger. Doch es bringt nichts, jetzt schnell zu wechseln. Kein Onlinebroker ist wie der andere. Einige erfüllen alle Wünsche, die Börsianer sich auch nur denken können, andere haben sich spezialisiert. Jeder sollte sich daher erst mal fragen: Was brauche ich? Reicht mir ein günstiger Xetra-Handel für deutsche Aktien? Oder will ich möglichst viele und günstige Fonds-, ETF- und Zertifikate-Sparpläne? Und, und, und.

Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, sollte man die Kosten in den Blick nehmen. Um bei der Suche nach dem passenden Onlinebroker Hilfestellung zu geben, hat €uro am Sonntag eine schriftliche Umfrage bei insgesamt 20  Onlinebrokern - zehn Generalisten und zehn Spezialisten (zu Letzteren mehr in der kommenden Ausgabe) - durchgeführt. Die Frage: Wie viele Gebühren müssen fünf Musterkunden mit völlig unterschiedlichem Tradingverhalten jeweils einschließlich Fremdkosten im Quartal oder Jahr insgesamt zahlen? Nach dem Motto "Je günstiger, desto besser!" wurden dann jeweils Ranglisten zu jedem Musterkunden gebildet.

ING-DiBa liegt vorne

Die Ergebnisse im Einzelnen (siehe große PDF-Tabelle unten): Der aktive Trader kommt bei der ING-DiBa mit Kosten von 368,74 Euro im Quartal am günstigsten weg. Auf Platz 2 der Sparkassen-Broker, der diesem Musterkunden - nicht zuletzt wegen eines zehnprozentigen Vieltrader-Rabatts auf die Order­gebühren je Quartal mit 369,94 Euro lediglich 1,20 Euro mehr in Rechnung stellt. Bronze geht an den Online­broker der Deutschen Bank, Maxblue: Hier werden im Quartal 396,49 Euro fällig.
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Für unseren normalen Trader ist hingegen die DKB mit 53,93 Euro im Quartal am günstigsten. Hier liegt auf Platz 2 die 1822direkt, Onlinetochter der Frankfurter Sparkasse, mit Kosten von 70,39 Euro im Quartal. Knapp dahinter folgt die ING-DiBa mit 71,24 Euro.

Wer dagegen hauptsächlich auf Sparpläne setzt, kommt bei der Consors­bank, früher Cortal Consors, mit 23,30  Euro im Quartal am günstigsten weg. Die Comdirect Bank verlangt mit 25,43 Euro im Quartal 2,13 Euro mehr. Auf Platz 3 die DAB-Bank, bei der 26,40  Euro fällig werden. Wer hingegen ausschließlich außerbörslich - oder über Tradegate und Gettex - handelt, kommt bei der DAB Bank am günstigsten weg. Für den Direkt-Trader betragen die Kosten im Quartal gerade mal 109,40 Euro. Bei Maxblue werden 137,20 Euro fällig und bei der Targobank auf Platz 3.159,20 Euro. Wer dagegen recht selten an der Börse aktiv ist, dafür aber mit großen Ordervolumina, der ist - auch wegen der relativ hohen Zinsen - bei der DKB gut aufgehoben.

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In der Gesamtwertung schaffte es die ING-DiBa mit je einem ersten, zweiten, dritten und vierten Platz nach ganz oben aufs Podest. Silber ging an die DAB Bank mit je einem ersten, dritten, vierten und fünften Platz. Als Dritte aufs Treppchen schafften es mit Maxblue und 1822direkt gleich zwei Anbieter. Wie sich die kleinen Spezialisten ­geschlagen haben, lesen Sie in der ­kommenden Ausgabe.

Die Modellkunden:

Modellkunde 1
Der aktive Trader

Durchschnittl. Depotvolumen: 50.000  €; Cash: 5.000  € auf Verrechnungs-/Tagesgeldkonto.
Börsenhandel: über die beim jeweiligen Broker (inkl. Fremdkosten) günstigste Börse. Deals: zehnmal je Quartal DAX-Aktien im Wert von je 1.000  €, sechsmal DAX-Aktien im Wert von je 2.500  €, zweimal DAX-Aktien à 5.000  €. Insgesamt bei Aktiendeals vier Teil­ausführungen. Viermal handelt er Optionsscheine im Wert von je 1.000  €, viermal Zertifikate im Wert von je 1.500  €, zweimal handelt er Anleihen im Wert von 4.000 € und ebenfalls zweimal US-Aktien (100 Stück) im Wert von je umgerechnet 4.464,29 € ­direkt in den USA. Zudem setzt er je Quartal fünf neue Limits. Außerdem wird unterstellt, dass er ständig in den USA lagernde Aktien ­eines US-Konzerns im Depot hat, der Quartalsdividenden ausschüttet. Hinzu kommen zwölf Inlands­überweisungen im Jahr.

Modellkunde 2
Der Trader

Sein Depot ist im Schnitt 50.000  € wert; dazu kommen 5.000 € auf dem Verrechnungs-/Tagesgeldkonto.
Er handelt meist deutsche Aktien. Dazu bespart er monatlich mit 100  € einen Fondssparplan (internationaler Aktienfonds mit 5,0 % Agio) über je 100  € (dabei wird der Mindestrabatt aufs Agio unterstellt). Börsenhandel: über die beim jeweiligen Broker (inkl. Fremdkosten) günstigste Börse. Deals: Dreimal DAX-Aktien im Wert von je 1.500 €, zweimal deutsche Nebenwerte im Wert von je 2.000  €. Bei Aktiendeals (Volumen je 2.000 €) kommt es zu zwei Teilausführungen. Zudem handelt er einmal je Quartal Fonds­anteile für 2.500  € via Börse. Er setzt je Quartal zwei neue Limits, eines passt er an, zwei werden ausgeführt, zwei Limitorders löscht er, eine weitere läuft aus. Im Jahr tätigt er vier Inlandsüberweisungen, viermal fließt Geld aufs Depot.

Modellkunde 3
Der Sparplaner

Sein durchschnittliches Depotvolumen beträgt 30.000  € sowie weitere 3.000  € Cash, die auf dem Verrechnungs-/Tagesgeldkonto liegen. Er bedient einen Aktienfondssparplan (5,0 % Agio) über 100  € monatlich. Dabei nutzt er den Maximalrabatt des ­jeweiligen Brokers auf das Agio. Einen ETF/ETC bespart er monatlich mit 100 €, hier nutzt er den maximalen Rabatt. Einen weiteren Sparplan auf ETF/ETC bespart er monatlich ebenfalls mit 100  €, hier zu regulären Konditionen. Sollten ETF/ETC-Sparpläne nicht möglich sein, weicht er auf Zertifikate-Sparpläne aus. Er handelt zweimal im Quartal mit Aktien im Wert von 1.500 € an der Börse. Er macht je Quartal insgesamt elf Trades. Zudem setzt er je Quartal ein neues Limit, eines passt er an, ein weiteres läuft aus. Jährlich fließt zweimal Geld aufs Konto, zweimal überweist er Geld vom Konto runter.

Modellkunde 4
Der Direkthändler

Der Direkthändler handelt ausschließlich außerbörslich beziehungsweise via Tradegate Exchange/Gettex. Insgesamt tradet er 18-mal im Quartal (72-mal im Jahr). Sein durchschnittliches Depotvolumen beträgt 40.000  € zuzüglich 4.000  € Cash. Sein Trading-­Schwer­punkt liegt auf deutschen Aktien. Sechsmal im Quartal handelt er DAX-Aktien im Wert von je 1.000  €, viermal handelt er DAX-Aktien im Wert von je 2.500  €. Viermal handelt er Nebenwerte aus dem MDAX mit einem Ordervolumen von jeweils 2.000  €. Zwei Käufe, zwei Verkäufe. Zweimal im Quartal handelt er Zertifikate im Wert von je 1.500  €, zweimal im Quartal handelt er Optionsscheine im Wert von je 1.000  €. In beiden Fällen handelt er zum regulären Gebührensatz. Zudem wird viermal im Jahr Geld aus dem Inland auf das Depotkonto überwiesen, viermal fließt welches ab.

Modellkunde 5
Der Investor

Sein Depot ist mit 250.000  € mit Abstand das größte - weitere 25.000  € Cash liegen auf dem Verrechnungskonto respektive dem zugehörigen Tagesgeldkonto. Der Investor handelt lediglich achtmal im Jahr, allerdings beträgt das Ordervolumen jeweils 15.000  €. Je zweimal handelt er DAX-Werte, Nebenwerte, Zertifikate und Fonds über die bei seinem Broker (inkl. Fremdkosten) günstigste Börse. Bei einem Aktienkauf handelt es sich um Namensaktien. Insgesamt kommt es bei Aktiendeals (Volumen je 15.000  €) zu zwei Teilausführungen (je eine bei Kauf und bei Verkauf). Zudem setzt er ein Limit neu, zwei ändert er, eines wird ausgeführt, eine Limitorder löscht er, eine läuft aus. Bei insgesamt acht Inlandsüberweisungen pro Jahr fließt sechsmal Geld auf das Depot, zweimal wird Kapital abgezogen und auf ein Konto bei einer anderen Bank im Inland überwiesen.

So wurde gewertet - Welche Vorgaben die Onlinebroker erfüllen mussten

Anhand von fünf Modellkunden wurde untersucht, wie hoch die Gebührenbelastung für Privatkunden beim Onlinebrokerage ist. Dabei werden sowohl die Kosten berücksichtigt, die das jeweilige Institut erhebt, als auch anfallende fremde Gebühren, die den Kunden in Rechnung gestellt werden. Teilen Anbieter Fremdgebühren nicht mit, wird jeweils die höchste von einem anderen Anbieter mitgeteilte Gebühr unterstellt. In der Zeile "Gesamtgebühren je Quartal" (beim "Investor"-Musterkunden: "Gesamtgebühren je Jahr") werden alle Einzelposten der jeweiligen Musterkunden für den entsprechenden Zeitraum aufsummiert. Nutzbare Vergünstigungen aufgrund von Tradingverhalten, Cashbestand, Order- oder Depotvolumen sind berücksichtigt. Ebenso die bei dem jeweils unterstellten Guthaben auf dem Verrechnungskonto oder angeschlossenen Tagesgeldkonto erzielbare Zinsgutschrift (inklusive eventueller Bonuszinsen). Neukundenrabatte, befristete Rabattaktionen sowie Sonderzinsen, etwa für Neukunden, für "frisches Geld" oder aus besonderem Anlass, bleiben dagegen unberücksichtigt. Bei allen Modellkunden wird unterstellt, dass all ihre Aktivitäten, die je zur Hälfte Käufe und Verkäufe sind, online abgewickelt werden und auch die Kommunikation mit dem Broker online abläuft. Kommt es zu Teilausführungen, so wird unterstellt, dass die Order in zwei gleich großen Tranchen tag- und kursgleich ausgeführt wurde.

Die Siegerliste: Große Direktbanken (PDF)

Einzelauswertung: Die günstigsten Onlinebroker (PDF)

Teil 2 des großen Tests der Onlinebanken lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von €uro am Sonntag, Nr. 33, die ab 22. August 2015 erscheint.

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06.12.2024Commerzbank OverweightJP Morgan Chase & Co.
07.11.2024Commerzbank BuyDeutsche Bank AG
07.11.2024Commerzbank OverweightJP Morgan Chase & Co.
06.11.2024Commerzbank KaufenDZ BANK
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17.01.2025Commerzbank Sector PerformRBC Capital Markets
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