Streit zwischen Versicherungskaufleuten und Check24 geht weiter
27.06.15 07:00 Uhr
Die Auseinandersetzung zwischen Versicherungskaufleuten und dem Internet-Vergleichsportal Check24 zieht sich hin.
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von Martin Reim, €uro am Sonntag
Der Vermittlerverband BVK hat die Frist um 14 Tage verlängert, bis zu der Check24 einer Abmahnung entsprechen soll. Dies teilte Verbandspräsident Michael Heinz auf Anfrage mit und erklärte, Check24 habe um diese Verlängerung gebeten. Ursprünglich sollte die Frist am Dienstag, 23. Juni, enden. Nun läuft sie bis 7. Juli.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist, dass über Check24 - wie über andere Vergleichsportale auch - Versicherungen vermittelt werden. Check24 halte sich nicht an die Regeln, die für alle Vermittler gelten, sagte Heinz. Er kündigte eine Klage "notfalls durch alle gerichtlichen Instanzen" an, wenn Check24 den BVK-Forderungen nicht nachkomme. Das Portal erfülle viele Vorschriften nur unzureichend, darunter die Pflicht zur individuellen Leistungs- und Bedarfsanalyse. Check24 ist das größte deutsche Vergleichsportal und als Versicherungsmakler registriert. Ein Sprecher bestätigte die Verlängerung und sagte, sein Unternehmen prüfe die Vorwürfe des BVK.
Verbraucherschützer hatten den BVK-Vorstoß unterstützt. Check 24 und andere Portale "versuchen den Anschein zu erwecken", sie böten unabhängige Informationen, sagte Kerstin Becker-Eiselen, Abteilungsleiterin bei der Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg, gegenüber €uro am Sonntag. Erst im Impressum werde der Nutzer darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um einen Versicherungsvermittler handelt.
"Die klare Angabe des Status schon beim ersten Besuch auf der Internetseite würde der Klarheit sicher dienen." Jeder Vermittler müsse beim ersten Geschäftskontakt den Informationspflichten nachkommen. "Diese erfüllt Check24 - aber auch andere Portale - nicht."
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