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Premiumangebote im Test: Die besten Girokonten mit Extras

13.05.18 01:00 Uhr

Premiumangebote im Test: Die besten Girokonten mit Extras | finanzen.net

Luxus kostet - das Prinzip gilt auch bei Girokonten. Doch lohnt sich das? €uro am Sonntag hat in einem großen Test Premiumkonten verglichen.

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von Simone Gröneweg, Euro am Sonntag

Darf es etwas mehr sein? Premiumkonten sind für Kunden gedacht, die sich nicht mit dem einfachen Girokonto zufriedengeben. Das Prinzip: Der Kunde zahlt höhere Gebühren und bekommt dafür Extras geboten. Abhängig vom jeweiligen Angebot können das zum Beispiel kostenlose Abhebungen in der Eurozone, eine Kreditkarte oder Rabatte für Mietwagen sein. Für Verbraucher klingt das erst einmal verlockend. Die Suche nach dem passenden Konto ist jedoch nicht einfach, denn die Angebote unterscheiden sich stark voneinander.



Das zeigt der große Test, den das Deutsche Kundeninstitut (DKI) für €uro am Sonntag durchgeführt hat. Das Institut hat 13 Premiumkonten von regio­nalen und überregionalen Banken untersucht. Bewertet wurden die Kate­gorien Konditionen, Angebot, Kundenservice und - als Kombination aus Konditionen und Angebot - das Preis-Leistungs-Verhältnis (Details zum Test stehen in den PDF-Tabellen unten). Den ersten Platz in der Gesamtwertung erreichte die HypoVereinsbank mit ihrem HVB ExklusivKonto (siehe ­PDF-Tabelle unten). Auf dem letzten Platz ­landete das GLS KontoPlus der GLS Bank.

Premiumkonten sind die Konten mit der höchsten Jahresgebühr bei den jeweiligen Instituten. Im Schnitt kosten die getesteten Offerten knapp zwölf Euro pro Monat, wobei die Bandbreite groß ist. So fallen bei der Volksbank Stuttgart monatlich lediglich 7,50 Euro an. Doppelt so viel verlangen die Berliner Volksbank und die Hamburger Sparkasse, nämlich 16,90 Euro. Bei der Postbank entfällt die Kontoführungsgebühr, wenn monatlich 3.000 Euro aufs Konto fließen. Die Kontoführungsgebühren der Deutschen Bank und der Commerzbank liegen im Test unterm Durchschnitt. Allerdings haben die Institute kürzlich Erhöhungen angekündigt, die im Test nicht berücksichtigt werden konnten. Die Commerzbank hebt am 1. Juni auf 12,90 Euro an, die Deutsche Bank am 1. Juli auf 11,90 Euro.


Generell gilt: "Für eine Girocard fallen in der Regel keine zusätzlichen Gebühren an, lediglich bei der Postbank und der Targobank wird man für eine zweite Girocard zur Kasse gebeten", sagt Jörn Hüsgen, Geschäftsführer des DKI. Größere Unterschiede gibt es bei den Kreditkarten. Acht Institute verlangen keine Gebühren für eine Premium- oder Goldkarte. Andere lassen sich die Karte extra bezahlen, die Unterschiede sind groß. So kostet die Visa Card Gold bei der Postbank im Jahr 30 Euro, bei der Targobank fällt für die Visa Premiumkarte eine Gebühr von 97 Euro an. Kunden können in der Eurozone mit allen Kreditkarten kostenfrei bezahlen.

Unterschiedlich fallen die Zinsen für die Dispokredite aus: Die Berliner Volksbank verlangt dafür 6,97 Prozent, die Deutsche Bank 10,90 Prozent. Allerdings kann der Satz - abhängig von der Dauer und dem Umfang der Kundenbeziehung - auch niedriger sein. Nimmt ein Kunde mehr Geld in Anspruch, als der eingeräumte Dispositionskredit vorsieht, nennen die Banken das "geduldete Überziehung". Die dafür anfallenden Zinsen unterscheiden sich ebenfalls stark: Die Targobank setzt für die geduldete Überziehung immerhin 15,43 Prozent an, während die Berliner Volksbank lediglich 6,97 Prozent verlangt.


Bargeld an Automaten und am Schalter erhalten die Premiumkunden in der Regel kostenlos, ansonsten gibt es jedoch mitunter große Unterschiede beim Leistungsumfang der verschiedenen Konten. Die Premiumkonten der BW-Bank, der Hamburger Sparkasse, der HypoVereinsbank sowie der Stadtsparkasse KölnBonn bieten die umfangreichsten Zusatzleistungen zum Beispiel in Form von Versicherungen oder prozentualen Rückvergütungen für Ticketbuchungen an.

Bei der Postbank erhalten Kunden einen Eröffnungsbonus. Fast alle Banken ermöglichen es, kostenlos Überweisungen im Euroraum oder Daueraufträge an einem Selbstbedienungsterminal zu tätigen. Negative Ausnahmen sind in dieser Hinsicht die GLS Bank und die Hamburger Sparkasse, denn diese Insti­tute stellen keine Selbstbedienungsterminals zur Verfügung.

Neun Banken ermöglichen mit ihren Girocards kontaktloses Bezahlen. Eine App, mit der man den Kontostand abfragen kann, ist Standard. Bei fast allen Anbietern sind zudem sogenannte Fotoüberweisungen (man fotografiert die Überweisung mit dem Smartphone) mit dieser App möglich. Wer ein Premiumkonto hat, möchte die Bank bei Problemen möglichst schnell telefonisch oder per E-Mail erreichen. Der Test hat ergeben: Das funktioniert in der Regel auch. Alle Websites sind klar strukturiert und übersichtlich gestaltet.

Ausführlich werden die Konditionen der Premiumkonten jedoch auf keiner Seite dargestellt. Neun Anbieter präsentierten ihre Konditionen immerhin in ­einem ausreichenden Umfang. Bei einigen Instituten kann der Kunde auch über einen Live-Chat mit einem Bankmitarbeiter in Kontakt treten. Dazu ­gehört beispielsweise die HypoVereins­bank, deren Premiumkonto bei der ­Gesamtwertung den ersten Platz erreicht hat.

HVB ExklusivKonto ("sehr gut")

Das HVB ExklusivKonto erhielt die Note "sehr gut". Dieses Konto bietet den größten Mehrwert im Vergleich zum Muster-Standardkonto. Es zeichnet sich durch sehr gute Konditionen, ein gutes Angebot und einen sehr guten Kundenservice aus. Die Kosten betragen monatlich 14,90 Euro, der Betrag reduziert sich allerdings um 25 Prozent, wenn der Kontoinhaber am kostenlosen Bonusprogramm der HypoVereinsbank teilnimmt. Abhängig davon, wie viele Produkte der Kunde bei der Bank in Anspruch nimmt, kann die Gebühr sogar komplett entfallen. Für Kreditkarten jeglicher Art fällt keine zusätzliche Jahresgebühr an. Die Antworten auf die Fragen via Hotline wurden am kompetentesten bewertet.

GLS KontoPlus ("ausreichend")

Auf dem letzten Platz in der Gesamtwertung landete das GLS KontoPlus. Es erhielt die Note "ausreichend". Die Konditionen wurden sogar als mangelhaft gewertet. Das Angebot war hingegen ­befriedigend, der Kundenservice sogar gut. Monatlich kostet das Konto 14,50 Euro. Je nach Alter und finanzieller Situation des Kontoinhabers kommen noch einmal bis zu fünf Euro für den GLS-Beitrag dazu. Positiv fiel im Test die Dispo-Freigrenze bis zu 10 000 Euro auf.
Ein großer Nachteil: Die Kunden haben keine Möglichkeit, an einem Schalter Geld einzuzahlen oder abzuheben. Es stehen auch keine Selbstbedienungsterminals für Überweisungen zur Verfügung. Einige Leistungen, die beim Muster-Standardkonto selbstverständlich sind, können nicht in Anspruch genommen werden. Bei den Zusatzleistungen fällt das Versicherungspaket ­positiv auf. Die Hotline-Mitarbeiter konnten alle Fragen beantworten.

Premium-Girokonten: HypoVereinsbank gewinnt (pdf)

Beste Konditionen (pdf)
Bestes Angebot (pdf)
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis (pdf)
Bester Kundenservice (pdf)

So wurde getestet:

Das Deutsche Kundeninstitut (DKI) hat 13 Premium­konten von regionalen und überregionalen Banken untersucht, wobei auf die regionale Verteilung der Banken geachtet wurde. Getestet wurden nur ­Premiumkonten von Instituten, die auch ein güns­tigeres Standardkonto anbieten. Alle getesteten ­Angebote sind außerdem für die Allgemeinheit zugänglich und beinhalten einen Dispokredit.

Die Premiumkonten unterscheiden sich stark von­einander. Darum wurden die Banken gebeten, auch Angaben zu ihren Standardkonten zu machen. Als Standardkonto galt in erster Linie das Konto, für das die geringste Jahresgebühr fällig ist. Ausgenommen davon waren Konten, die nur unter bestimmten Bedingungen, zum Beispiel von Studenten, geführt werden können. Aus den gesammelten Informationen ergab sich ein durchschnittliches Standardkonto, das bei dem großen Test den ­Maßstab für die Bewertung der einzelnen Premium­konten bildete.

Die verschiedenen Konten der Banken wurden insgesamt nach 220 Einzelkriterien bewertet. Beim Test im Fokus standen die Kategorien "Konditionen", "Angebot" und "Kundenservice". Für die Untersuchung gab es Befragungen bei den Anbietern, verdeckte Kontakte sowie eine Analyse der Internetseiten. Zum Schluss wurde aus den beiden Kategorien "Konditionen" und "Angebot" zusätzlich noch die Kategorie "Preis-Leistungs-Verhältnis" ­gebildet.

Zu der Kategorie Konditionen (Gewicht: 40 Prozent) zählten unter anderem Kriterien wie die Kontoführungsgebühr, die Zinssätze für einen Dispokredit und eine geduldete Überziehung. Weitere Kriterien waren die Mindestlaufzeit, die Jahres­gebühren für Girocard und Kreditkarte sowie die Gebühren für Bargeldabhebungen, Bezahlvorgänge sowie Überweisungen und Daueraufträge.

Der Bereich Angebot (Gewicht: 40 Prozent) umfasste zum Beispiel die Anzahl der Automaten mit kostenlosem Bargeldbezug, die jeweiligen Sicherheitsverfahren (chipTAN, mTAN, iTAN), die Funktio­nen der Girocard und Kreditkarte, eventuelle Zusatzleistungen wie Versicherungen und Rabatte ­sowie die Möglichkeit der Onlinelegitimation.

Bei der Kategorie Kundenservice (Gewicht: 20 Prozent) ging es im Wesentlichen um die Kommunikation zwischen den Banken und den Kunden. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem die Wartezeit in der Hotline, die Kompetenz und Hilfsbereitschaft der Hotline-Mitarbeiter bewertet. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit auf E-Mail-Anfragen und die Qualität der erhaltenen Antworten wurden bewertet. Zudem floss das Informations- und Service­angebot im Internet in die Bewertung ein.




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