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Bankgebühren: Welche erlaubt sind - und welche nicht

04.09.16 19:40 Uhr

Bankgebühren: Welche erlaubt sind - und welche nicht | finanzen.net

Kostenlos war gestern, heute verlangen viele Banken Gebühren. Wofür Bankkunden bezahlen müssen und wofür nicht. Dazu: Die besten Konten für Azubis und Studenten.

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von Markus Hinterberger, Euro am Sonntag

Ab 1. November wird’s teurer. Diese Nachricht werden viele der rund 5,3 Millionen Postbankkunden bald in ihrem Briefkasten finden. Verschont bleiben lediglich Kunden, die monatlich mehr als 3.000 Euro überwiesen bekommen, etwa als Gehalt, oder unter 22 Jahre alt sind. Alle anderen müssen monatliche Kontoführungsgebühren zahlen. Kleiner Trost: Die Preisstaffel beginnt bereits bei 1,90 Euro. So viel kostet das neue "Giro direkt". Ein Konto für alle, die in der Filiale höchstens das Selbstbedienungsterminal und den Geldautomaten nutzen, den Rest ihrer Bankgeschäfte aber im Netz erledigen.



Mehr online, weniger Filiale ist gleich weniger Gebühr. Diese Gleichung sollten sich alle Bankkunden merken. Denn die Postbank steht nicht allein: Bundesweit haben Banken ihre Gebühren überarbeitet oder tun es gerade. Wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank verdienen die Institute zumindest mit dem Geld auf den Girokonten ihrer Kunden nichts mehr. Daher sterben kostenlose Girokonten mehr und mehr aus. Auch die Offerten, die noch immer mit dem Zusatz "kostenlos" werben, sind oft mit einem Sternchen oder einer Fußnote versehen. Häufigste Einschränkung: Gebührenfrei ist das Konto erst ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang. Wird die vorgeschriebene Summe nicht gutgeschrieben, muss der Kunde zahlen.

Im Überblick: Welche Bankgebühren erlaubt sind (PDF)

Welche Folgen das haben kann, zeigt das Beispiel Commerzbank. Wer beim kostenlosen Girokonto von Deutschlands zweitgrößter Bank monatlich weniger als 1.200 Euro Geldeingang hat, zahlt im Monat 9,90 Euro Kontoführungsgebühr. Da lohnt es sich für Geringverdiener oder andere, die pro Monat ohnehin weniger als 1.200 Euro aufgebucht bekommen, das "Aktiv-Konto" zu nutzen. Das kostet "nur" 7,90 Euro im Monat, obendrein sind Überweisungen in der Filiale inbegriffen. Beim kostenlosen Girokonto hingegen sollte der Kunde Bankgeschäfte tunlichst online erledigen, sonst kostet’s. Die Liste solcher Konto- und Gebührenmodell ließe sich beliebig fortsetzen.


"Die Banken haben die Girokonten wieder als ‚Profitcenter‘ entdeckt", sagt Markus Feck, Fachanwalt für Bankrecht bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Er rechnet fest damit, dass sich die Kreditinstitute bald weitere Gebühren einfallen lassen oder solche, die im Zeitalter des Gratiskontos abgeschafft wurden, wieder einführen.

Ein Überblick über die gängigsten Bankgebühren zeigt, dass viele von ihnen - entweder per Gesetz oder durch höchstrichterliche Urteile - verboten sind. Die Zahl der erlaubten Entgelte wächst aber dennoch. Und daran sind nicht allein die Banken schuld. Je mehr die Banken in der EU vernetzt werden, desto eher können Banken Gebühren verlangen. Hat ein Kunde etwa in seiner IBAN einen Zahlendreher und das Geld wird auf ein fremdes Konto überwiesen, kann er die Bank zwar bitten, ihm zu helfen, das Geld zurückzuholen, muss dafür aber zahlen. In Zeiten vor der IBAN war das noch kostenlos.


Im Überblick: Welche Bankgebühren NICHT erlaubt sind (PDF)

Träge Kunden sind gefährdet

"Viele Banken drehen auch deshalb an der Gebührenschraube, weil sie wissen, dass die meisten ihrer Kunden träge sind", sagt Feck. Zudem seien Gebührenerhöhungen weniger auffällig als etwa Strafzinsen. Als 2014 die Skatbank aus dem thüringischen Altenburg, die Einführung von Strafzinsen für Einlagen von über einer halben Million Euro verkündete, war das Aufsehen groß - obwohl kaum ein Kunde davon betroffen war. Ebenso sensibel reagierte die Öffentlichkeit bei Gebühren am Geldautomaten. Doch das hat sich gelegt: So haben die Großbanken, die sich einst auf die Erhebung moderater 1,95 Euro von Fremdkunden geeinigt hatten, die Gebühren deutlich erhöht, was vor einem Jahr kaum für Aufruhr sorgte. Es steht dem Kunden frei, das Konto gegebenenfalls zu wechseln. Es gibt noch immer Onlinebanken, deren Girokonten ohne Wenn und Aber kostenlos sind (siehe pdf-Tabelle unten). Zudem müssen Banken ab dem 18. September Kunden beim Kontowechsel helfen.

Wer noch jung ist, kann aber auch gleich ein für ihn passendes Konto wählen. Dabei lohnt es, nicht nur auf Azubi- und Studentenkonditionen zu schielen, sondern auch die normalen Konditionen zu betrachten.

Großer Test: Die besten Konten für Azubis und Studenten (PDF)

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