Was für exotische alternative Investments spricht
Die Europäische Zentralbank hält weiter an der Nullzinspolitik fest. Wer zur Risikostreuung deshalb auf die sogenannten alternativen Assets ausweicht, muss aber nicht nur auf Private Equity, Hedgefonds oder Immobilien setzen.
Werte in diesem Artikel
von Michael Schwalba, Gastautor von Euro am Sonntag
In Deutschland herrscht bei vielen institutionellen Investoren - gelinde gesagt - ein gewisser Anlagenotstand. Ursache hierfür ist das Niedrigzinsumfeld. Das ist keine neue Erkenntnis, und nicht wenige gehen bereits von sich abzeichnenden japanischen Verhältnissen aus.
Viele Family Offices, Stiftungen, Versorgungswerke, Versicherungen und andere sogenannte Kapitalsammelstellen stehen nun vor einem Dilemma: Soll man sich nun doch intensiv mit dem Thema alternative Anlageklassen befassen oder die bisherige Anlagepolitik auf einem drastisch reduzierten Renditeniveau fortsetzen?
In letzterem Fall droht bei einem Ansteigen des Zinsniveaus nicht zuletzt eine massive Abwertung der eigenen Bilanzpositionen. Selbst eher konservativ orientierte institutionelle Investoren beginnen daher, nun ernsthaft nach alternativen Anlagestrategien zu suchen. Und damit stellt sich zwangsläufig die Frage, welche alternative Assetklassen attraktiv sein könnten.
"Alternativ" bezeichnet per definitionem einen Unterschied zu dem bisher Üblichen. Trotzdem haben viele institutionelle Investoren zunächst damit begonnen, sich mit dem Thema Immobilieninvestments zu beschäftigen und entschieden sich für einen Einstieg in dieses Segment. Hierbei handelt es sich natürlich um einen etablierten und keinen wirklich alternativen Investmentmarkt. Das zusätzlich nach Anlage suchende Kapital hat nach unserer Auffassung im Ergebnis vor allem dazu geführt, dass Investitionsrenditen und Kreditzinsen weiter erodiert sind.
Alternative Anlagen machen
von der Konjunktur unabhängig
Die Verfügbarkeit von attraktiven Immobilieninvestments in einer guten Lage ist inzwischen eher die Ausnahme. In den letzten Jahren haben dann einige institutionelle Anleger damit begonnen, sich mit Infrastrukturinvestments und Anlagen in erneuerbare Energien auseinanderzusetzen. Inzwischen herrscht auch in diesem Segment aus unserer Sicht ein Überangebot von Kapital. Denn immer mehr Investoren folgen diesem Trend schlicht deshalb, weil andere es auch machen. Die Folge ist auch hier, dass Renditen und Kreditmargen unter Druck geraten. Attraktive Anlagemöglichkeiten sind in der Regel mehrfach überzeichnet.
Die Fähigkeit, attraktive Assets im Markt zu finden, und die Nähe zu etablierten Projektentwicklern beziehungsweise zu in diesem Segment erfolgreichen Banken werden aus unserer Sicht zunehmend zu wesentlichen Erfolgsfaktoren für Anbieter von Infrastrukturinvestments. Für diejenigen Manager, die über die inzwischen üblichen Bieterverfahren an ihre Investments kommen müssen, wird die Situation sicherlich nicht einfacher.
Einem Trend zu folgen, ist allerdings noch keine alternative Anlagestrategie. Alternative Investments dienen der besseren Diversifizierung und der Optimierung der Rendite-Risiko-Struktur eines Portfolios. Die Strategie setzt also auf dem vorhandenen Portfolio eines Investors auf und nicht etwa darauf, wie andere Investoren sich aktuell verhalten. Vielfach werden darunter Investments in Hedgefonds und Private Equity verstanden, es kann sich aber genauso um Private Debt, Verbriefungsstrukturen oder Rohstoffe handeln. Die Beimischung alternativer Anlagen kann die Optimierung der Eigenschaften des Portfolios ermöglichen.
Exemplarisch kann etwa die Beimischung von Windparks das Risiko eines Unternehmenskreditportfolios positiv beeinflussen, weil sich die Windausbeute unabhängig von Konjunkturzyklen entwickelt. Neben der zu erwartenden höheren Rendite im alternativen Anlagebereich im Vergleich zu den überkauften etablierten Assetklassen ist die Möglichkeit einer Risikodiversifikation ein wesentliches Plus.
Zum Beispiel der Markt für Flugzeugrisiken könnte aus unserer Sicht gegenwärtig interessant sein. Die zurückliegende Finanzkrise hat seinerzeit dazu geführt, dass dieser Markt für bestimmte Investoren attraktiv wurde, weil die Verfügbarkeit von Eigen- und Fremdkapital teilweise erheblich eingeschränkt war. Bis heute gibt es interessante Investmentmöglichkeiten in dieser Assetklasse. Zudem ist es grundsätzlich vorteilhaft, dass es mit Airbus und Boeing nur zwei große namhafte Produzenten gibt und damit - anders als etwa bei Schifffahrtsinvestments - Überkapazitäten auf der Angebotsseite unwahrscheinlicher sind. Überdies sind die Auflagen und Sicherheitsregeln in der Luftfahrt so hoch, dass auch in näherer Zukunft nicht von einer massiven Ausweitung der Angebotsseite auszugehen ist.
Lange Nutzungsdauer schützt
vor Technologiewandel
Sogenannte Rolling-Stock-Investments sollten aus unserer Sicht ebenfalls zukünftig eine größere Rolle spielen. Hierbei handelt es sich um Produkte, die in das Eigen- oder Fremdkapital von Lokomotiv- oder Eisenbahnwaggon-Portfolios investieren. Für Investments in Waggons beispielsweise ist charakteristisch, dass der technologische Fortschritt kaum eine Rolle spielt. Dies führt zu interessanten Anlagemöglichkeiten im Sekundärmarkt.
Unabhängig von der Asset-Klasse spielt auch die richtige Verpackung eines Investments eine wichtige Rolle, um die gewünschte Rendite zu erreichen. Abschließend bleibt festzuhalten, dass das Investment in alternative Assetklassen immer noch eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen der Niedrigzinsphase ist. Allerdings ist eine eigene Anlagestrategie erforderlich, die eben gerade nicht darin besteht, den anderen Investoren schlicht in überkaufte Teilmärkte zu folgen.
Kurzvita
Michael Schwalba,
CEO von Caplantic
Schwalba ist promovierter Jurist und Diplom-Betriebswirt, zudem Alumnus der Harvard Business School. Seit 2012 ist er Geschäftsführer der Caplantic Alternative Assets GmbH und hat den Aufbau der Firma maßgeblich gestaltet. Caplantic ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Talanx-Gruppe, der Norddeutschen Landesbank und des Bankhauses Lampe und auf den Bereich alternative Kapitalanlagen spezialisiert.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Tsyhun / Shutterstock.com, Caplantic
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10.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Deutsche Bank AG | |
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02.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
17.12.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Deutsche Bank AG |
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10.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Deutsche Bank AG | |
10.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Outperform | RBC Capital Markets | |
09.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
02.01.2025 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
17.12.2024 | Airbus SE (ex EADS) Buy | Deutsche Bank AG |
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31.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Neutral | UBS AG | |
23.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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31.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.10.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
09.09.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
06.08.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
31.07.2024 | Airbus SE (ex EADS) Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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