Welche Policen sind beim Start in die Schule wichtig?

von Martin Reim, €uro am Sonntag

Mein Kind ist jetzt in die Schule gekommen. Was muss ich beim Versicherungsschutz beachten?

€uro am Sonntag: Ein zusätzlicher Schutz allein wegen dieses Datums ist nicht nötig. Allerdings sollte man eine Einschulung zum Anlass nehmen, generell den Versicherungsumfang zu überprüfen, meint der Bund der Versicherten (BdV). So sei eine private Unfallpolice empfehlenswert. Zwar zahlt die gesetzliche Unfallversicherung bei Unfällen, die in Zusammenhang mit dem Schulbesuch stehen. "Damit die Kinder auch in der Freizeit ausreichend abgesichert sind, sollten Eltern mit einer privaten Unfallversicherung vorsorgen", so der BdV. "Die Grundsumme sollte mindestens 200 000 Euro betragen. Sinnvoll ist auch die Vereinbarung einer Progression, um die Leistung bei einer hohen Invalidität zu erhöhen." Lediglich als Ergänzung zur Unfallversicherung sollte laut BdV eine Kinderinvaliditätsversicherung infrage kommen. Diese leistet bei Invalidität ungeachtet der Ursache; Krankheit und Unfall sind damit gleichermaßen versichert.

Generell rät der Verband von Schulunfähigkeits- oder Grundfähigkeitspolicen ab: "Der Schutz ist unzureichend. Beispielsweise würde ein querschnittsgelähmtes Kind, das im Rollstuhl am Unterricht teilnehmen kann, keine Versicherungsleistung erhalten." Unverzichtbar sei hingegen eine Privathaftpflichtversicherung für die ganze Familie - am besten eine Police, die auch bei Schäden durch deliktunfähige Kinder zahlt.

Hintergrund: Kinder sind bis zu ihrem siebten Geburtstag nicht deliktfähig, im Straßenverkehr sogar bis zum zehnten Geburtstag. Der Geschädigte bleibt in den meisten Fällen rein rechtlich auf seinem Schaden sitzen. Bis das feststeht, kann es allerdings zu unangenehmen Auseinandersetzungen kommen - etwa zur Frage, inwieweit die Eltern ihren Nachwuchs beaufsichtigt hatten.