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Versicherungen: Was hat es mit der neuen Radpolice der Allianz auf sich?

20.08.19 17:30 Uhr

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von Martin Reim, Euro am Sonntag

Ich überlege, ein neues Fahrrad zu kaufen. Mein Händler sagte, ich könne es mit einer neuen Ver­sicherung namens Allverta gegen Diebstahl und Ähnliches schützen. Er gab mir einen Prospekt mit, in dem aber keine exakten Prämien stehen. Im Internet finde ich ebenfalls keine Angaben. Was steckt dahinter?

€uro am Sonntag: Wer einen Fernseher, einen Kühlschrank oder ein Smartphone in den Filialen von Elektronikhändlern kauft, kennt das Phänomen: Man kann eine Versicherung abschließen, deren Prämie nach dem Wert des Objekts gestaffelt ist. Das ist ausschließlich während des Kaufvorgangs möglich und nicht mehr in der Zeit ­danach.

Nach demselben Prinzip läuft Allverta, eine relativ neue Fahrradversicherung der Allianz. Sie greift bei Schäden durch Diebstahl, Vandalismus und Unfall bei Fahrrädern und E-Bikes. Die Police ist bislang ausschließlich beim Neukauf über einen Fahrradhändler abschließbar. Unterschied zur Elektronikversicherung: Während dort die ­exakten Konditionen im Internet nachlesbar sind, ist das bei Allverta nicht möglich. Um an die Prämienhöhe zu gelangen, muss man gegenüber dem Händler sein konkretes Interesse offenlegen - er leitet einem dann die Konditionen zu und schaltet den Kunden für einen Vertrag frei. Die Versicherung ist anschließend ausschließlich über eine App abschließbar.

Die Allianz hat €uro am Sonntag die Kondi­tionen zur Verfügung gestellt. Demnach sind die Prämien nach Versicherungssumme gestaffelt, die neben dem Kaufpreis des Rades auch Zubehör bis maximal 200 Euro abdeckt. Bis 1.500 Euro, die niedrigste Stufe, beträgt die Jahresprämie 90 Euro. Über sechs Stufen geht es zum Höchstwert, der bei 15.000 Euro/492 Euro liegt.

Wir haben diese Werte mit einem Test von Fahrradversicherungen abgeglichen, den die Stiftung Warentest vor zwei Jahren veröffentlicht hat. Ergebnis: Allverta ist relativ günstig. Bei einer ­Versicherungssumme von 1.500 Euro ist sie das attraktivste Angebot. Bei einem Rad im Wert von 4.000 Euro sind bei Allverta 192 Euro pro Jahr fällig. Hier waren in dem Test nur zwei von 19 anderen Anbietern billiger: Ergo (Tarifname: Assona) für 185 Euro und Waldenburger (Tarifname: Krist) - je nach Wohnort - für 129 bis 142 Euro.

Mit 100 Euro extrem billig ist außerdem ein Spezialangebot der Allianz, die sich damit selbst Konkurrenz macht. Deutschlands größter Fahrradhersteller Derby Cycle (Marken: Kalkhoff, ­Focus, Raleigh, Univega und Rixe) bietet ebenfalls Allianz-Policen an, die aber mit Allverta nichts zu tun haben. Nachteil: Diese Verträge laufen mindestens drei Jahre, während man Allverta monatlich kündigen kann.

Gestaffelte Selbstbeteiligung


Im Marktvergleich fällt bei Allverta negativ auf, dass fast alle Konkurrenzangebote auch für gebrauchte Räder abschließbar sind. Bei Allverta ist das ausdrücklich nicht möglich. Zudem wird dabei - im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern - eine Selbstbeteiligung fällig. Sie beträgt mindestens 100 Euro. Bei einem normalen Schaden ist es genau diese Summe, bei einem Totalschaden sind 100 Euro der Mindestwert, außerdem gibt es eine zeitliche Staffelung. Im ersten Jahr beträgt die Selbstbeteiligung zehn Prozent der Versicherungssumme, im zweiten Jahr 20 Prozent und im dritten Jahr 40 Prozent.







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