Reisen: Was tun, wenn meine Airline die Erstattung verzögert?
Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Rechts-, Finanz- und Versicherungsthemen.
von Sabine Hildebrandt-Woeckel, Euro am Sonntag
Euro am Sonntag:
Immer wieder lese ich, dass Fluggesellschaftennicht verwendete Tickets jetzt erstatten. Ich habe aber immer noch kein Geld. Was kann ich tun?
Ihr Rat: Wenden Sie sich direkt an die Zentrale, auch wenn die im Ausland sitzt - und zwar per Einschreiben/Rückschein. Dabei dürfen Sie ruhig deutsch schreiben, schließlich haben Sie auch auf Deutsch gebucht. Einen Musterbrief finden Sie hier: www.verbraucherzentrale.de. Reagiert die Fluggesellschaft darauf nicht, wäre der direkte Weg die Klage, die auch ohne Rechtschutzversicherung kein großes Risiko darstellt.
Wer das nicht mag, kann sich zunächst an die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) oder eine Verbraucherzentrale wenden. Die SÖP wird kostenlos tätig, erhält derzeit aber dreimal so viele Anfragen wie sonst. Bei den ebenfalls stark nachgefragten Verbraucherzentralen entstehen Kosten von 35 Euro (Beratung und Interessenvertretung). Beide Schritte sind meist rasch erfolgreich. Aufgrund der eindeutigen Rechtslage vermeiden die Airlines Rechtsstreitigkeiten und zahlen dann doch lieber sofort. Wer sich selbst um gar nichts kümmern will, dem helfen Flugrechteportale wie flightright.de oder EUflight.de. Eigentlich auf Entschädigungen bei Verspätungen oder Ähnliches spezialisiert, kümmern die sich derzeit auch um die aktuellen Zahlungsverzögerungen. Kommt es letztlich zur Klage, liegen die Kosten hierfür zwischen 14 und 35 Prozent des Erstattungsbetrags.
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