Direktinvestment: Ist ein Käufer für die Magellan- Container in Sicht?
25.06.17 14:00 Uhr

Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Rechts-, Finanz- und Versicherungsthemen.
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von Maren Lohrer, €uro am Sonntag
Ich habe in Schiffscontainer der Magellan Maritime investiert - in dem guten Glauben, sichere Sachwerte zu erwerben. Doch die Firma ging pleite, im September 2016 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Wie ist der aktuelle Stand? Was passiert mit den Containern?
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€uro am Sonntag: Magellan hatte die Container an Reedereien weitervermietet und wollte sie zu Laufzeitende zurückkaufen. Dieses Geschäftsmodell gefiel vielen Anlegern, rund 350 Millionen Euro haben sie investiert. Direktinvestments in Schiffscontainer werden dem Grauen Kapitalmarkt zugerechnet. Dabei investieren Anleger nicht in Wertpapiere oder Geschlossene Fonds, sondern kaufen direkt die Container.
Dieser Fall zeigt die Risiken von Direktinvestments deutlich. Am 10. Juli 2015 trat zwar das Kleinanlegerschutzgesetz in Kraft. Auch bestimmte Arten von Direktinvestments gelten nun als Vermögensanlagen im Sinne des Vermögensanlagengesetzes (VermAnlG) und sind damit prospektpflichtig. Dies gilt jedoch nur unter der Bedingung, dass eine feste Rückkaufverpflichtung vorgesehen war. Es ist geplant, dass künftig auch diejenigen Container-Direktinvestments unter das VermAnlG fallen, die lediglich ein Ankaufsrecht des Anbieters vorsehen oder nur unverbindlich einen Rückkauf in Aussicht stellen.
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Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt sondiert als Insolvenzverwalter die Lage. Er hat Gespräche mit mehreren potenziellen Käufern geführt. Übrig geblieben ist nur einer: Buss Capital. Der Fondsspezialist will die Container für 160 Millionen Euro erwerben. Hierzu gibt Borchardt an, er könne die ersten 100 Millionen Euro bis Jahresende ausschütten. Doch zunächst sollen die betroffenen Anleger bis Monatsende schriftlich zustimmen, bevor der Vertrag unterzeichnet werden kann. Der Gläubigerausschuss, in dem Vertreter der Anleger sitzen, befürwortet das Buss-Angebot.
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