Wieder keine Leitzinserhöhung: Sparer schauen weiterhin in die Röhre - und das könnte noch lange so bleiben
19.09.16 11:00 Uhr
Die Leitzinserhöhung durch die EZB blieb wieder einmal aus. Damit bleiben die Zinsen für die Sparer weiterhin auf niedrigstem Niveau - mit möglicherweise langfristigen negativen Folgen.
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Die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt am Main hat die Sparer vor wenigen Wochen erneut enttäuscht. Wieder gab es keine Erhöhung des Leitzins' und somit wird das Geld der Deutschen weiterhin auf niedrigstem Niveau verzinst. Trotz der massiven Kritik in den letzten Wochen, bleibt EZB-Chef Mario Draghi weiterhin bei seiner harten Linie. Vor allem für die Sparer wirkt sich das auf Jahre hinaus schlecht aus.
Sparen ist nicht mehr attraktiv
Trotzdem sind die Deutschen immer noch skeptisch was Aktien, Rohstoffe oder Anleihen betrifft. In Finanzfragen haben viele Deutsche der Mittelschicht kaum Erfahrung und kaum Einblick. Auch die Finanzkrisen und Börsen-Crashs haben in der Bevölkerung für Verunsicherung gesorgt. Ein jähes Ende der Niedrigzinspolitik ist nicht in Aussicht. Da die EZB unabhängig agiert, könnte sie diese Geldpolitik noch lang beibehalten. Jedoch wächst der Unmut in der europäischen Bevölkerung, vor allem in finanziell stärkeren Ländern wie Deutschland oder Frankreich.Schlechte Prognose für die kommenden Jahrzehnte
Michael Ferber, Finanzjournalist und Buchautor, sagte jüngst in der BILD-Zeitung: "Eine einfach Lösung der Finanz- und Schuldenkrise gibt es nicht. Als mögliches Szenario sehen wir eine weiterhin deflationäre Wirkung mit niedrigem Wirtschaftswachstum, anhaltenden Bankenkrisen und einem Scheitern beim Schuldenabbau in Europa." Heißt: Womöglich droht uns in Europa ein ähnliches Szenario wie in Japan. Wirtschaftliche Stagnation, Deflation und explodierende Staatsschulden. Die Demografie Deutschlands ähnelt der japanischen sehr. Die Zahl der Erwerbspersonen im Alter von 20 bis 64 Jahren wird von heute 55 Millionen auf 44 Millionen in 2030 und 34 Millionen bis 2060 zurückgehen. Sprich: In 45 Jahren wird es knapp 30 Prozent der heutigen Arbeitskräfte weniger geben. Keine guten Aussichten für die Zukunft.Redaktion finanzen.net
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