Tradingmasters: Lehrreiches Pflaster
Bevor das Börsenspiel in der Finalrunde entschieden wird, sammeln die besten Trader weiteres Aktienwissen in New York.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Das Rennen bei den UBS Tradingmasters um einen fabrikneuen Porsche Boxster bleibt spannend. In der am Montag endenden dritten Runde des Börsenspiels, das €uro am Sonntag als Medienpartner begleitet, hat sich ein Spitzentrio mit konstanter Leistung gebildet (s. Tabelle). Seit drei Wochen können sich die Spieler baier, Joe69 und awa auf den vorderen Plätzen behaupten.
Eine Vorentscheidung ist das jedoch noch nicht. Denn in den vorangegangenen Spielphasen war es immer wieder zu überraschenden Wechseln auf den Toprängen gekommen. In der Gesamtwertung des vier Runden dauernden Wettbewerbs konnte sich daher bisher noch kein Teilnehmer deutlich von den Verfolgern absetzen. Der Gesamtsieger wird somit erst nach der finalen vierten Runde feststehen.
Die besten 30 Trader aus den Phasen 1 und 2 kamen vor Kurzem in Frankfurt zusammen, um sich in der Finanzmetropole mithilfe zahlreicher Fachvorträge von Börsenprofis weiterzubilden. Kommenden Monat werden zudem die fünf Führenden aus den Runden 1 bis 3 zu einer Lernreise nach New York eingeladen.
Neben den Reisen wird das Börsenspiel von einer Seminarreihe begleitet, die insgesamt 30 Vorträge umfasst, die alle registrierten Teilnehmer im Internet verfolgen können. Dabei vermitteln die meist aus der Finanzbranche stammenden Referenten von Börsengrundlagen bis zu psychologischen Aspekten des Investierens ein breites Wissensspektrum. Auch Redakteure von €uro am Sonntag steuern dort Fachwissen bei - das von den Tradern offenbar erfolgreich angewendet wird.
Lerneffekt: Verluste begrenzen
So schlossen die dritte Runde knapp die Hälfte aller Mitspieler ohne Verluste ab. Zum Vergleich: In der ersten Runde waren es lediglich 38 Prozent. "Die Teilnehmer haben realisiert, dass das Money-Management kein Märchen ist. Und die meisten setzen das auch konsequent um", beschreibt der Juryvorsitzende und Derivatespezialist von UBS, Metin Simsek, den Lerneffekt bei den Teilnehmern.
Die meisten investieren über Zertifikate in den DAX. Wie Simsek beobachtet hat, halten die erfolgreichsten Spieler ihre Positionen selten über Nacht. Aber auch zu Einzelaktien gibt es Anlageideen: Der ungebrochene Liebling ist die Commerzbank, der in bisher allen drei Spielphasen am häufigsten gehandelte Einzelwert.
Den größten Einzelgewinn fuhr mit gut 57.000 Euro bisher der Spieler voelkchen ein. In der zweiten Spielrunde setzte er erfolgreich mit einem Turbo-Optionsschein auf den US-Aktienindex Nasdaq. Allerdings erlitt er auch den bisher größten Einzelverlust. Sein Investment in Amazon brachte ihm ein Minus von rund 60.000 Euro.
Spektakuläre Einzelwetten reichen allerdings nicht für Spitzenplätze. Bei den Tradingmasters wird die Häufigkeit und Performance von Gewinn-Trades ins Verhältnis zu den Verlust-Trades gesetzt. Wer konstant gute Anlageideen generiert und dabei seine Verluste begrenzt, wird also stärker belohnt als jemand, der hohe Risiken eingeht.