Banken im Aus: Jugendliche vertrauen bei Geldanlagen auf Influencer
Jugendliche und junge Erwachsene informieren sich im 21. Jahrhundert lieber im Internet über das Thema "Geld anlegen". Eine Studie fand heraus, dass besonders YouTube als Informationsquelle bei jungen Menschen sehr beliebt ist. Aber auch auf Social Media werden scheinbare Tipps und Tricks beworben.
Werte in diesem Artikel
Informationsbeschaffung findet lieber online statt
2019 hat die Commerzbank-Tochter comdirect eine bundesweite Befragung über ein Online-Portal gestartet. Dabei wurden die Angaben von 1.600 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren zum Thema "Geld und Geldanlagen" untersucht. Die Studie ergab, dass sich 60 Prozent der befragten Personen ausschließlich im Internet über aktuelle Themen informieren, davon nutzen 42 Prozent soziale Medien. Nur noch jeder vierte junge Mensch greift zur klassischen Zeitung oder tauscht sich in seinem Freundes- oder Bekanntenkreis über wichtige Dinge aus.
Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der comdirect-Bank, erkennt aufgrund der Studie neue Wege, um junge Menschen auf möglichst vielen Kanälen zu erreichen und Informationen zur Verfügung zu stellen. Er hält es für sinnvoll, dass man die Menschen über mehrere Plattformen erreicht und Dienste wie Blogs, Podcasts und Websites dazu nutzt, Informationsfelder breiter zu fächern und sich beispielsweise mit eigenen Konzepten zum Thema Finanzen speziell an Frauen zu richten. Die Nutzung von Social Media bietet zusätzlich die Möglichkeit zum persönlichen und digitalen Austausch, so kann auch unter den Nutzern ein Dialog stattfinden.
YouTube ersetzt den Finanzberater
Obwohl immerhin noch 36 Prozent der Befragten bei Fragen in Sachen Geldanlagen ihre Bankfiliale aufsuchen, ist ein klarer Trend in Richtung digitale Informationsbeschaffung zu erkennen. Dabei nutzen jungen Menschen vertraute Kanäle, um sich in Sachen Finanzen auf den neusten Stand zu bringen. Bei den Teilnehmern der Umfrage aus dem Jahr 2019 stellt Google-Tochter YouTube die bei weitem beliebteste Informationsquelle dar und findet besonders bei jungen Männern großen Anklang. 26 Prozent der männlichen und 13 Prozent der weiblichen Befragten gaben bei der Umfrage an, regelmäßig aktuelle Themen auf YouTube zu recherchieren. Die Bedeutung der digitalen Quellen wächst demnach stetig. Während im Jahr 2016 gerade einmal sieben Prozent der Befragten das Videoportal nutzten, waren es im Jahr 2019 bereits 20 Prozent.
Auch TikTok & Co. sind auf dem Vormarsch
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio im Auftrag der Influencer-Agentur WeCreate ergab, dass jeder dritte Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene mehr als sechs Stunden am Tag seinem Handy widmet. Dabei scheint bei den 14- bis 25-Jährigen besonders das Videoportal TikTok des chinesischen Unternehmens ByteDance beliebt zu sein. Laut Umfrageergebnissen erreicht die für Kurzvideos bekannte Applikation weitaus höhere Beliebtheitswerte als YouTube beziehungsweise die zum Meta-Konzern gehörende Plattform Instagram. Zusammen machen die drei Plattformen jedoch mehr als die Hälfte der angegebenen Bildschirmzeit aus. Es bleibt also viel Zeit, sich mit den unterschiedlichsten Themen zu beschäftigen.
Ähnlich wie bei YouTube existieren auch auf TikTok und Instagram immer mehr so genannte "Finfluencer", welche die scheinbar besten Strategien zur Geldanlage mit ihrem Publikum teilen. Dabei reicht das Spektrum von wissenswerten Fakten, über möglichen Austausch, bis hin zu eigens erstellten Seminaren und Workshops.
Dennoch ist Vorsicht geboten
Die Möglichkeiten des Internets sind grenzenlos, weshalb Informationen im Überfluss vorhanden sind. Dies macht es insbesondere jungen Menschen schwer, Fakten von Unwahrheiten und Behauptungen abzugrenzen. Vor allem bei Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube können falsche Informationen weit verbreitet und gestreut werden. So breit das Spektrum der Angebote scheint, so unterschiedlich sind auch die Charaktere der Finfluencer. Und nicht bei allen kann von Seriosität ausgegangen werden, teilweise sind sie etwa in Schneeball-Systeme involviert. Auf welche Anzeichen sollte geachtet werden, um einer solchen finanziellen Falle zu entgehen?
Laut der "Tagesschau" sind beispielsweise Werbepartnerschaften mit Finanzpartnern ein Indiz für unseriöse Absichten. Auch Affiliate-Links, welche zu Produkt-Anbietern weiterleiten und den Influencern somit eine Provision verschaffen, sind mit Vorsicht zu genießen. Beide Aspekte mindern die Unabhängigkeit der Influencer und stellen deshalb potenzielle Stolpersteine dar. Aber auch das Auftreten kann bereits ein Hinweis auf fehlende Seriosität sein. So äußert sich der Finfluencer Michael Flender gegenüber dem Nachrichtenportal "t3n", dass er Influencer, welche mit dicken Armbanduhren und teurem Champagner werben, kritisiere. "Die versprechen dann etwas, was absoluter Humbug ist, weil es so einfach nicht funktioniert", führt er weiter aus. Zuletzt seien vor allem Anlageempfehlungen oder Zahlungsaufforderungen ein absolutes Warnsignal, so Verbraucherschützer Philipp Rehberg gegenüber "t3n". Finfluencer seien gar nicht in der Lage, pauschale Empfehlungen auszusprechen, da Finanzberatung so individuell wie die Menschen selbst sein sollte.
Schließlich ist es immer wichtig, alle Informationen selbstständig zu überprüfen und sich ein eigenes Bild zu verschaffen.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net
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