Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Trading-Plattformen - So erkennt man die schwarzen Schafe
Auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten haben Anleger beim Thema Trading-Plattformen die Qual der Wahl. Doch nicht alle Anbieter von Anlagegeschäften sind auch seriös.
Bei der Bewertung von Trading-Plattformen gibt es einige Warnzeichen, die Anlegern Hinweise darauf geben, ob sie an eine seriöse Handelsplattform geraten sind.
So funktioniert die Betrugsmasche
Die Masche, wie Kunden von unseriöser Seiten gewonnen werden, sei stets ähnlich, so die Verbraucherzentrale: Eine Werbung auf einem sozialen Netzwerk lockt mit einem gewinnsicheren Handelssystem, häufig werden Referenzen, etwa Verlinkungen, auf seriöse Nachrichtenseiten oder der Verweis auf Prominente, die ebendieses System empfehlen, angegeben, um die möglichen Neuinvestoren von der Seriosität des Angebots zu überzeugen.
In der Regel reiche eine kleine, überschaubare Anfangsinvestition aus, mit der ein Handelskonto eröffnet werden soll - dies sei die Gelegenheit für Betrüger, Daten der Kunden abzugreifen. Insbesondere, wenn die Gegenseite Zugriff auf den eigenen Computer verlangt, sollten Kunden skeptisch werden, denn dies bringe unter Umständen die Installation unerwünschter Software zum Ausspionieren von Daten mit sich und ermöglicht den Betrügern im schlimmsten Fall Zugriff auf Online-Konten.
Anleger würden mit Gewinnversprechen und der Aussicht auf "Anlagegeheimnisse" bei der Stange gehalten, was die Verbraucherzentrale als "sehr fragwürdig" einstuft: "Wenn es solche Geheimnisse gäbe, würden sie diese wahrscheinlich eher für sich behalten und sich selbst bereichern", so die Verbraucherschützer.
In einem weiteren Schritt würde häufig eine Ausweitung der Investition für größerer Gewinne empfohlen, auch hier ist Skepsis angebracht: "Seriöse Anlageberater:innen versuchen nicht, Sie zu einer Anlage zu überreden. Seien Sie in dem Fall vorsichtig und nehmen Sie keine Kredite auf."
Probleme treten häufig dann auf, wenn Kunden ihr Geld oder den angeblich erzielten Gewinn ausbezahlt haben möchten, dafür würden weitere Einzahlungen verlangt, etwa um anfallende Steuern oder Gebühren zu decken. "Manchmal fallen die Kurse in den Handelskonten auch wie von Wunderhand plötzlich gegen Null. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Es gibt kein Geld zurück", betonen die Experten.
Darauf sollten Anleger achten
Doch es gibt Möglichkeiten, bereits vor einer möglichen Investition zu erkennen, ob das vorliegende Trading-Angebot seriös ist oder nicht. Die Verbraucherzentrale nennt in diesem Zusammenhang explizit sieben Punkte:
1. Hat die Handelsplattform eine Erlaubnis für Finanzgeschäfte in Deutschland? Vergeben wird diese von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die zudem eine Datenbank mit allen Unternehmen führt, die Finanzgeschäfte in Deutschland anbieten dürfen.
2. Ist die Werbung seriös, führen die Verlinkungen auf die beworbenen, seriösen Seiten?
3. In Deutschland herrscht Impressumspflicht. Hat eine Internetseite, die Trading anbietet, kein gültiges Impressum, sollte dies ein Warnsignal sein.
4. Liefert das Impressum nicht alle notwendigen Daten und gibt es keinen Verweis auf das Handelsregister, beziehungsweise muss die Kontaktaufnahme mit Telefonnummern aus dem Ausland erfolgen, ist auch hier Skepsis angebracht.
5. Wer nach der Registrierung auf der fraglichen Plattform aus dem Ausland kontaktiert wird, sollte ebenfalls besondere Vorsicht walten lassen.
6. Gewinnversprechen müssen realistisch sein, scheint die versprochene Rendite zu gut um wahr zu sein und erfolgt keine hinreichende Risikoaufklärung, ist auch dies ein Hinweis auf eine möglicherweise unseriöse Handelsplattform.<
7. Nimmt die Plattform Kontakt auf, ohne dass diesem zuvor ausdrücklich zugestimmt wurde, ist ebenfalls Vorsicht angebracht.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Minerva Studio / Shutterstock.com