Wie viel Taschengeld für Kinder welchen Alters angebracht ist
Die Taschengeldvergabe ist teilweise gar nicht so einfach. Ab wann sollten Eltern ihrem Kind Taschengeld geben und welchen Betrag überhaupt?
Mit dem Taschengeld lernt das Kind mit Geld umzugehen
In Deutschland ist es durchaus gängig, dass Kinder von den Eltern ein Taschengeld ausbezahlt bekommen. Auch Erziehungswissenschaftler bestätigen, dass die Gabe von Taschengeld wichtig für die Entwicklung des Kindes ist, da es lernt, mit Geld umzugehen. Wie viel und wie oft die Kinder das Geld erhalten, kann individuell entschieden werden, es gibt kein Gesetz dazu. Je nach finanzieller Situation des Familienhaushalts oder der Anzahl der Kinder sowie der persönlichen Präferenzen kann die Höhe des Taschengeldes variieren. Trotzdem kann es Eltern schwerfallen, einen angemessenen Betrag abzuschätzen, ab welchem Alter sollte das eigene Kind seine ersten Münzen überhaupt erhalten?
Die Taschengeldtabelle - Kinder bis zum Gymnasium sollten wöchentlich Taschengeld erhalten
Das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend stellt in Form einer Tabelle offizielle Taschengeldempfehlungen zur Verfügung, die Richtlinien beruhen dabei auf Vorschlägen des Deutschen Jugendinstituts. In der Tabelle ist genau festgelegt, wie viel Geld ein Kind in welchem Alter wöchentlich oder monatlich ausbezahlt bekommen sollte. Nach wie vor gilt trotzdem: Eltern können sich nach diesen Zahlen richten, müssen es aber nicht.
Das Bundesministerium empfiehlt grundsätzlich, Kindern bis zu zehn Jahren wöchentlich ihr Taschengeld zu geben. Damit anfangen sollten Eltern der Tabelle zufolge ab einem Alter von sechs Jahren mit 50 Cent bis zu einem Euro die Woche. Mit jedem neuen Lebensjahr des Kindes erhöht sich dann die wöchentliche Summe um circa 50 Cent, bis das Kind neun Jahre alt ist. Infolgedessen erhält der Nachwuchs mit neun Jahren pro Woche 2,50 bis drei Euro.
Bei Jugendlichen erhöht sich der monatliche Betrag schneller
Ab zehn Jahren, wenn das Kind aus dem Grundschulalter herauskommt, sollte es zwischen 15,50 und 18 Euro pro Monat ausbezahlt bekommen, so das Bundesministerium. Ist der Nachwuchs zwischen zwölf und 14 Jahre alt, ist ein Taschengeld von ungefähr 20 bis 30 Euro im Monat angemessen, mit jedem weiteren Geburtstag sollte sich der Betrag stetig erhöhen. Laut der Tabelle wächst bei Jugendlichen ab 15 Jahren die Höhe des Taschengeldes stärker. So würde eine 15-Jährige beziehungsweise ein 15-Jähriger zwischen 30,50 und 38 Euro monatlich von den Eltern erhalten, mit 16 dann schon zwischen 38 und 45,50 Euro.
Einem jungen Erwachsenen von 17 Jahren würden Eltern laut der Tabelle eine beliebige Summe zwischen 45,50 und 61 Euro zukommen lassen. Mit dem Erreichen der Volljährigkeit empfiehlt das Bundesministerium ein Taschengeld von 61 bis zu 76 Euro im Monat.
Weitere Tipps zur Taschengeldvergabe
Die Taschengeldauszahlung sollte regelmäßig und immer am gleichen Tag oder demselben Datum erfolgen. Darüber hinaus sollte das Taschengeld als eine neutrale Angelegenheit behandelt werden, es sollte weder Bestrafung noch Belohnung darstellen. Benimmt sich ein Kind demzufolge einmal unpassend oder schreibt es eine schlechte Note, sollte laut der Erziehungsberaterin Claudia König keinesfalls ein Taschengeldentzug als Konsequenz folgen. Weiter empfiehlt König gegenüber t-online: "Wenn das Kind das Geld einmal zu Hause vergessen hat oder schon ausgegeben hat, sollte man ihm nicht ausnahmsweise etwas finanzieren. Nur so lernt es auf Dauer, die Verantwortung für seine Ausgaben zu übernehmen." Zu guter Letzt weist die Erziehungsexpertin noch darauf hin, dass Eltern mit ihren Kindern den Verwendungszweck des Taschengeldes offen besprechen und festlegen sollten.
Redaktion finanzen.net
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