Tipps und Tricks: So lässt sich die Sicherheit für Fahrradfahrer erhöhen
Während Autofahrer im Falle eines Unfalls durch einen Blechmantel sowie einer Reihe von Airbags geschützt werden, verlassen sich die meisten Fahrradfahrer gerade mal auf ihren Helm. Jedoch gibt es einige Dinge, die beachtet werden können, um die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr zu erhöhen.
Fahrrad fahren kann vor allem in Städten belastend für die Fahrradfahrer sein. Die Gefahr übersehen, abgedrängt oder angehupt zu werden, sowie dass wieder ein Auto den Fahrradweg blockiert, ist immer da. Das ist für Fahrradfahrer nicht nur sehr ärgerlich, sondern kann durchaus auch gefährlich sein. Deshalb ist es ratsam, einige Tipps zu beachten, die das Radfahren sicherer machen.
Sichtbarkeit erhöhen
Der erste Schritt in Richtung mehr Sicherheit ist es, seine Sichtbarkeit zu erhöhen. Wer im Verkehr auffällt, verringert die Gefahr übersehen und dadurch in einen Unfall verwickelt zu werden. Hierfür sollten zunächst Lichter am Fahrrad angebracht sein. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) erklärt, sind sowohl ein rotes Rücklicht wie auch ein weiße Vorderlichter und Reflektoren Pflicht für ein jedes Fahrrad auf der Straße. Doch mit einfachen Lichtern muss es hier nicht getan sein. Die Plattform Techstage stellt einige smarte Lösungen vor, die das Fahrerlebnis auf dem Fahrrad noch sicherer machen sollen. Dabei helfen den toten Winkel von Fahrrädern auszugleichen sollen zum Beispiel die Garmin Varia RTL515 und RTL516. Diese beiden akkubetriebenen Rücklichter verfügen über ein Annäherungsradar, das herannahende Fahrzeuge aus einer Entfernung von bis zu 140 Metern erkennt. Via Smartphone-App wird dann auf die Fahrzeuge im Rücken hingewiesen. Die Modelle Garmin Varia RCT715 und RCT716 gehen mit integrierter Dashcam sogar noch einen Schritt weiter.
Außer der richtigen Beleuchtung am Fahrrad spielt jedoch auch das eigene Erscheinungsbild eine Rolle, wenn es um die Sichtbarkeit geht, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) erklärt. Am Tag sollte dabei auf fluoreszierende Kleidung gesetzt werden, die ultraviolettes Licht reflektiert. Dieses erscheint dann im Tageslicht deutlich heller als andere Farben. Dieser Effekt funktioniert jedoch nur bei Tageslicht. Wer seine Sichtbarkeit bei Nacht erhöhen will, kann dies durch reflektierende Kleidung erreichen. Diese reflektiert nämlich das künstliche Licht der Scheinwerfer. Hilfreich soll es auch sein, Reflektoren an den Knöcheln zu tragen, da dadurch die Tretbewegung betont werde, was die Identifizierung eines Fahrradfahrers erleichert.
Fahrverhalten
Wie der ADFC erklärt, spielt das eigene Fahrverhalten auch für Radfahrer eine große Rolle in Sachen Verkehrssicherheit. Wichtig ist es vor allem einige Grundregeln einzuhalten. Wer zum Beispiel vorausschauend und eindeutig fährt und beim Abbiegen das Handzeichen nicht vergisst, macht sich berechenbar für andere Verkehrsteilnehmer. Außerdem sollen Fahrradfahrer "nach außen selbstbewusst, aber innerlich defensiv fahren." Wie die SZ weiter erklärt, ist es auch als Fahrradfahrer wichtig, die geltenden Verkehrsregeln einzuhalten und diese nicht nach seinem Vorteil zu umgehen. Das gilt für das Überfahren von roten Ampeln, das Fahren entgegen Einbahnstraßen, die dafür nicht freigegeben sind, ebenso wie für Alkohol im Sattel. Weiter sollte man darauf verzichten, auf den Gehwegen zu fahren. Da die Fußgänger dort kein schnelleres Fahrrad erwarten, steigt dabei das Unfallrisiko.
Sicherheitstools
Zuletzt gibt es einige Tools, die die Sicherheit für Radfahrer erhöhen können. Demnach sollten alle Fahrradfahrer zunächst einmal einen Helm tragen. Dieses Sicherheitstool sorgt nicht nur für ein geringeres Risiko, sich in einem Unfall schwer zu verletzen, der richtige Helm kann auch die Sichtbarkeit und Berechenbarkeit erhöhen. Wie Techstage erklärt, erhöhen Helme mit Beleuchtung die Sichtbarkeit im Dunkeln. Manche Fahrradhelme verfügen zusätzlich außerdem über eine Blinkerfunktion. Der Livall Evo 21 verfügt neben einem Rücklicht zum Beispiel über einen Blinker, der sich mittels Fernbedienung, die man am Lenker des Fahrrads, E-Bikes oder E-Scooters montiert, für zehn Sekunden aktivieren lässt. Koppelt man den Helm mit seinem Smartphone, verfügt dieser außerdem über eine Notruffunktion. Ein Sensor erkennt einen möglichen Sturz und kontaktiert dann einen in der App hinterlegten Notrufkontakt per SMS und E-Mail inklusive der Standortdaten. Wer während der Fahrt als Navigationshilfe an oder als Anzeige für die Rückfahrkamera braucht, sollte außerdem eine Handyhalterung am Lenker montieren.
Wem der Helm als Sicherheitstool nicht ausreicht, könnte zusätzlich auf einen Airbag für Radfahrer zurückgreifen. Bei dem Hövding 3 handelt es sich zum Beispiel um eine Art von Halskrause, in der ein Airbag integriert ist. Registriert die Halskrause einen Sturz, wird der Airbag ausgelöst. Nachdem er ausgelöst wurde, sollte man den Hövding 3 jedoch schnell lösen, da er den Hals zusammendrückt und das Atmen erschwert. Im Fall einer Bewusstlosigkeit nach einem Sturz könnte das sogar gefährlich werden.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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