Frauen in Deutschland verdienen 19 Prozent weniger als Männer
Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken.
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verdienten Frauen 2019 durchschnittlich 19 Prozent weniger als Männer. 2018 waren es 20 Prozent gewesen. 71 Prozent des Verdienstunterschieds sind strukturbedingt, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen.
Bereinigt um diese Unterschiede verdienten Frauen 2018 rund 6 Prozent weniger als Männer. Der Unterschied war damit noch genau so groß wie 2014. Die Verdienstunterschiede in dieser Abgrenzung werden nur alle vier Jahre berechnet.
Nach wie vor fällt der unbereinigte Verdienstunterschied in Ostdeutschland deutlich geringer aus als in Westdeutschland. Im Westen sank er 2019 um 1 Prozentpunkt auf 20 Prozent, während er im Osten mit 7 Prozent unverändert blieb - für Gesamtdeutschland ergibt sich daraus der unbereinigte Wert von 19 Prozent. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, zeigt sich für Gesamtdeutschland ein langsamer, aber stetiger Rückgang. 2014 hatte der Verdienstunterschied bei 22 Prozent gelegen.
Im EU-Durchschnitt lag der unbereinigte Verdienstunterschied 2018 bei 15 Prozent. Von den 28 EU-Staaten wies nur Estland mit 22 Prozent einen noch höheren geschlechtsspezifischen Verdienstunterschied auf. Auf ähnlichem Niveau wie Deutschland lagen Österreich, Tschechien, Großbritannien, die Slowakei und Lettland (20 Prozent). Die Staaten mit den EU-weit geringsten geschlechtsspezifischen Unterschieden im Bruttostundenverdienst waren Luxemburg (1 Prozent), Rumänien (2 Prozent) sowie Italien (4 Prozent).
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: nd3000 / Shutterstock.com