Unwürdige Arbeitsbedingungen

Vorwürfe durch Mitarbeiter: Amazon zeigt eigenen Lieferdienst an

13.09.21 22:12 Uhr

Vorwürfe durch Mitarbeiter: Amazon zeigt eigenen Lieferdienst an | finanzen.net

Amazon stellt Strafanzeige gegen einen eigenen Lieferdienst. Das Unternehmen aus Bayern soll seine Fahrer schlecht bezahlt und zu unwürdigen Arbeitsbedingungen beschäftigt haben.

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Sich bei Amazon etwas zu bestellen, ist für Verbraucher sehr bequem. In den Warenkorb geschoben, kaufen geklickt und das bestellte Produkt kann mit einer Prime Mitgliedschaft schon am nächsten Tag in Empfang genommen werden. Maßgeblich daran beteiligt sind die externen Lieferdienste, denn wie schon weitreichend bekannt ist, liefert Amazon in Deutschland nicht alle Pakete selbst aus. Nun hat der US-amerikanische Onlineversandhändler Strafanzeige gegen den ehemaligen Inhaber des Lieferdienstes Oberland Logistik GmbH gestellt.

Kaputte Autos und hohe Lohnabzüge

Der Lieferdienst, der für Amazon in Bayern Pakete ausliefert, soll nach Berichten von Business Insider und dem ZDF-Magazin Frontal seine Fahrer am Tag bis zu 270 Pakete ausliefern lassen haben. Die Stückzahl wäre teilweise so hoch gewesen, dass sie nicht alle in den Kofferraum gepasst hätten. So mussten die übrigen Pakete auf dem Beifahrersitz verstaut werden. Die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge seien zudem "schrottreif" gewesen. Beispielsweise seien Seitenspiegel abgebrochen und die Windschutzscheibe teilweise demoliert gewesen. Bei Glatteis im Winter berichteten die Fahrer von lebensgefährlichen Situationen. Zudem wurde den Angestellten der Oberland Logistik GmbH ein Schlafplatz zur Verfügung gestellt. Dieser war aber alles andere als günstig. 300 Euro pro Bett wurden vom Unternehmen verlangt. Des Weiteren berichteten die Fahrer über viel Dreck in den zur Verfügung gestellten Wohnungen und über nicht vorhandenes warmes Wasser. Als wäre dies nicht genug, mussten die Mitarbeiter des Lieferdienstunternehmens aus Bayern eine ganze Reihe an Lohnabzügen hinnehmen. Business Insider und Frontal liegen die Lohnabrechnungen der Angestellten vor. So ist eine Bearbeitungsgebühr für Blitzer in Höhe von 234 Euro, 500 Euro für einen KFZ-Schaden und 300 Euro für Miete in den Abrechnungen zu finden. Den Fahrern blieben teilweise nur wenige hundert Euro am Ende des Monats übrig. Einmal waren es sogar nur rund 30 Euro.

Amazon ist auf Subunternehmer angewiesen

Nach Berichten von WELT hat Amazon hieraus Konsequenzen gezogen und den Vertrag mit der Oberland Logistik GmbH gekündigt. Die Arbeit der etablierten Paketdienste wie DHL, Hermes, DPD oder UPS reicht für Amazon längst nicht mehr aus. In immer mehr Städten muss der Onlineversandhändler die Zustellung der Pakete selbst organisieren oder auf die Nutzung von Kurierdiensten und Subunternehmen zurückgreifen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich so eine Situation wie in Bayern wiederholt, bleibt somit hoch.

Tim Adler / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com

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