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Heizung: "Kaminbooster" aus Jena soll Energie sparen

10.12.24 06:09 Uhr

Energie einsparen beim Heizen: Diese Erfindung macht es möglich | finanzen.net

Im Winter trotz laufender Heizung und maximalem Komfort Geld sparen? Dies soll dank einer Erfindung des gelernten Konstrukteurs Detlef Sommer aus Jena nun möglich sein.

Die Idee hinter der Erfindung

Detlef Sommer ist gelernter Konstrukteur und war bereits 2020 in der Sendung "Einfach genial" des mdr zu sehen. Dort stellte er seinen "Kaminbooster" vor. Eine Konstruktion mit eingebauten Ventilatoren, welche er seitlich am Kamin befestigte, um die warme Luft des Kamins schneller im Raum zu verteilen. Der Name und das Prinzip seiner Erfindung blieben gleich, doch dank einiger Modifizierungen konnte Sommer den "Kaminbooster" nun auch für Heizkörper, insbesondere Plattenheizkörper, weiterentwickeln.

"Der Kaminbooster ist ein Ventilator, der die Luft schneller durch den Heizkörper bläst und dadurch wird schneller die Wärme vom Heizkörper an die Raumluft abgegeben. Der Raum wird schneller warm und man fühlt sich eigentlich schneller wohl", so Detlev Sommer in der Fernsehsendung. Bis zu 50 Prozent mehr Konvektion, also Strömungstransport, verspricht Sommer auf seiner Nachbauanleitung. Als Beweis hierfür dient ein Wärmebild, welches die Wärmeverteilung im Heizkörper unter Verwendung des Kaminboosters aufzeigt. Nachbauanleitung deshalb, weil Detlef Sommer seine Erfindung bereits 2020 nicht vermarkten wollte. Stattdessen stellt er eine Bauanleitung ins Internet, welche seinen Angaben zufolge bereits über 140.000-mal aufgerufen wurde. Die Wirksamkeit seiner Kreation demonstrierte er anhand eines simplen Experiments: Mithilfe einer Nebelmaschine, welche Nebel durch den Heizkörper stieß, stellte er die warme Heizungsluft dar und zeigte so die schnelle Verbreitung im Raum auf.

Einfache Installation

Der Wärmeverteiler wird an der Unterseite der Heizung angebracht. Um dies möglichst einfach zu gestalten, verwendete Sommer vier gummierte Haftmagneten, welche eine Installation mit einer Handbewegung ermöglicht. Zusätzlich verfügt der Kaminbooster über einen Temperatursensor, welcher ebenfalls magnetisch an der Heizung angebracht wird. Dieser misst den Wärmegrad der Heizung und schaltet den Lüfter so automatisch ein beziehungsweise aus. Außerdem besitzt die Konstruktion ein Display, welcher die aktuelle Gradzahl anzeigt.

Minimierung der Geräuschkulisse

Zwar gibt es ähnliche Produkte bereits, diese waren für Detlef Sommer jedoch zu laut. Nach eingängiger Recherche zu unterschiedlichen Ventilatoren fand er heraus, dass die Größe der Ventilatoren eine Rolle bei der Geräuschbildung spielt. Seine Erkenntnis: Je größer der Ventilator, desto geringer die Geräuschkulisse. Dabei erkannte er jedoch eine Herausforderung, denn große Ventilatoren sind nicht einfach an kleinen Heizkörpern anzubringen. Um dies zu überwinden, fertigte er ein spezielles Gehäuse an, welches aufgrund der asymmetrischen Anordnung den durch die Ventilatoren erzeugten Luftstrom in den Heizkörper einspeist. Die Herstellung des Gehäuses findet am heimischen 3D-Drucker des Erfinders statt. Um die Geräusche weiter zu verringern, verwendet er Ventilatoren mit geschlossenen Rotorblättern und Zacken an der Oberseite des Rotors. Außerdem versieht er Verbindungsschrauben mit Gummis, um eine minimale Geräuschkulisse zu erhalten. In der Sendung verglich er die Lautstärkeausschläge seiner Erfindung und herkömmlicher Lüfter, wobei sein Wärmeverteiler deutlich besser abschnitt.

Der Nachteil

Trotz dieser "einfach genial"-en Erfindung, weist die Sendung auf einen deutlichen Nachteil hin: Der Kaminbooster ist lediglich bei Plattenheizkörpern anzuwenden, da er beispielsweise bei Heizkörpern mit Wärmemengenzähler die Messungen verfälscht und somit verboten ist.

J. Vogel / Redaktion finanzen.net

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